Färöische Fußballmeisterschaft
Die Färöische Fußballmeisterschaft wird in der 1. Liga der Männer im Fußball auf den Färöern ausgespielt. Gegründet wurde sie 1942 und hieß bis 1975 Meistaradeildin (deutsch Meisterliga), von 1976 bis 2004 1. Deild (deutsch: 1. Liga) und von 2005 bis 2008 Formuladeildin nach ihrem Hauptsponsor, dem färöischen IT-Unternehmen Formula. Von 2009 bis 2011 fungierte Vodafone als Namensgeber der Vodafonedeildin.[1] Nach dem Ausstieg des Hauptsponsors[2] wurde am 27. Februar 2012 das Energieunternehmen Effo als neuer Sponsor bekanntgegeben, so dass die Liga ab der Saison 2012 für die nächsten drei Jahre den Namen Effodeildin trägt.[3] Am 15. Dezember 2017 wurde Betri Banki als neuer Sponsor vorgestellt, so dass die Liga seit der Saison 2018 den Namen Betrideildin trägt. Die Laufzeit gilt zunächst bis 2022.[4] Neben der Betrideildin gibt es die 1., 2. und 3. Deild (entspricht der 2., 3. und 4. Liga) sowie die 1. und 2. Deild der Frauen. EntwicklungIn der 1942 gegründeten Meistaradeildin wurde der Meister in den Anfangsjahren in Ausscheidungsspielen ermittelt, im Jahre 1943 spielte mit zwölf Mannschaften die Höchstzahl mit[5]. Regelmäßige Teilnehmer waren B36 Tórshavn, HB Tórshavn, KÍ Klaksvík, MB Miðvágur, SÍF Sandavágur und TB Tvøroyri sowie ab 1943 SÍ Sørvágur und VB Vágur. Erst 1947 wurde eine geschlossene Amateurliga etabliert, an der bis auf TB Tvøroyri alle zuvor genannten Mannschaften teilnahmen. Hierbei spielte jedes Team jeweils einmal gegen jedes andere, der Auf- und Abstieg war in der Meistaradeildin noch nicht geregelt. 1948 nahmen MB Miðvágur, SÍF Sandavágur und SÍ Sørvágur nicht mehr am Spielbetrieb teil, bei der letztgenannten Mannschaft kam der Spielbetrieb aufgrund des in den Sommermonaten betriebenen Fischfangs fast zum Erliegen, weshalb regelmäßige Spiele nicht mehr gewährleistet werden konnten. Stattdessen nahmen die B-Mannschaften von B36 Tórshavn und HB Tórshavn teil, bei HB auch noch im Folgejahr. Ab 1949 war TB Tvøroyri wieder ständiges Mitglied der Liga, so dass ab 1950 fünf Mannschaften erstmals jeweils zweimal gegeneinander spielten, um den Meister zu ermitteln. Dieser Modus sowie die Ligazusammensetzung wurde bis 1970 weitestgehend aufrechterhalten. Ausnahme bildeten hierbei die Jahre 1951, 1953–55 sowie 1960–65, in denen VB Vágur nicht am Ligabetrieb teilnahm. 1964 gab es nach dem Rückzug von KÍ Klaksvík sogar nur drei Teilnehmer, die jeweils einmal gegeneinander antraten. Ab 1971 nahm erstmals ÍF Fuglafjørður teil, so dass in der Liga nun sechs Mannschaften um den Titel spielten. Nachdem 1976 die 1. Deild mit sieben Mannschaften und einem festen Absteiger eingeführt wurde, wobei jede Mannschaft weiterhin jeweils zwei Mal gegen jede andere spielte, erfolgte drei Jahre später die Aufstockung auf acht Mannschaften. Deswegen gab es 1978 auch keinen Absteiger. 1988 wurde die nächste Erweiterung auf zehn Mannschaften mit danach zwei festen Absteigern vollzogen, weshalb der Abstieg im Jahr zuvor abermals ausgesetzt wurde. In der Saison 1991 konnten sich die Vereine über die Liga- und Pokalplatzierung erstmals für den Europapokal, welcher 1992/93 ausgespielt wurde, qualifizieren. 1995 wurde in der 1. Deild die Drei-Punkte-Regel eingeführt, zudem gab es ab dieser Saison ein Relegationsspiel des Neuntplatzierten gegen den Zweitplatzierten der 2. Deild. 2001 wurde bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zwischen den beteiligten Mannschaften als erstes Entscheidungskriterium eingeführt, 2006 jedoch wieder abgeschafft. Seitdem gelten wie zuvor auch Tordifferenz sowie erzielte Tore als erste Kriterien. Ab 2005, zeitgleich mit der Umbenennung in Formuladeildin nach dem neuen Hauptsponsor, wurde die Anzahl der Ligaspiele auf 27 erhöht, so dass jede Mannschaft jeweils drei Mal gegen jede andere spielt. Bis 2016 trugen die fünf punktbesten Teams aus der Vorsaison 14 Heimspiele aus, die anderen Mannschaften 13. Im Jahr darauf wurde zudem das Relegationsspiel abgeschafft und es gibt seitdem erneut zwei feste Absteiger. 2009 erfolgte nach einem Wechsel des Hauptsponsors die Umbenennung in Vodafonedeildin. Die Namensrechte wurden vorerst für die nächsten drei Jahre vergeben.[6] 2012 folgte nach dem Ausstieg von Vodafone die Umbenennung in Effodeildin ebenfalls für die nächsten drei Jahre.[3] Seit 2018 heißt die Liga Betrideildin.[4]
1 KÍ Klaksvík zog sich nach zwei Spielen zurück.[7] Aktueller ModusIn der Betrideildin spielt jede Mannschaft an 27 Spieltagen jeweils drei Mal gegen jede andere. Hierbei tragen seit 2016 fünf ausgeloste Teams 14 Heimspiele aus, die anderen Mannschaften 13. Die punktbeste Mannschaft zu Saisonende ist Meister dieser Liga, die letzte Mannschaft steigt in die 1. Deild ab. Sollte hierbei Punktgleichheit bestehen, wird zunächst nach der Tordifferenz und dann nach den erzielten Toren entschieden. Sofern danach immer noch Gleichstand vorherrscht, wird ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz ausgetragen. Der Neuntplatzierte muss zudem noch ein Relegationsspiel gegen die zweitbeste A-Mannschaft der 1. Deild um den Verbleib in der Betrideildin austragen. Aufgrund der Platzierung in der UEFA-Fünfjahreswertung ist der Meister für die erste Qualifikationsrunde zur Champions League sowie der Tabellenzweite und -dritte für die 1. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa Conference League berechtigt. Zudem nimmt der Pokalsieger an der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Conference League teil. Wird dieser zugleich färöischer Meister, nimmt stattdessen der Viertplatzierte an der Qualifikation zur UEFA Europa Conference teil. Gelbe und Rote KartenErhält ein Spieler im Laufe einer Saison fünf Gelbe Karten, erfolgt eine Sperre für das nächste Ligaspiel. Bei jeweils zwei weiteren Gelben Karten erfolgt erneut eine Sperre für die Liga. Sieht ein Spieler in einem Ligaspiel die Rote Karte, wird je nach Schwere des Vergehens eine Sperre für mindestens ein Pflichtspiel ausgesprochen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich bei der nächsten Begegnung um ein Liga- oder ein Pokalspiel handelt. TransferfensterBis 2007 konnten die Vereine jederzeit Spieler verpflichten. Seit 2007 sind die Vereine an zwei Transferfenster gebunden. Das erste endet Ende Februar, das zweite findet in der Sommerpause zwischen Ende Juni und Ende Juli statt.[8] NationalitätenSpielerSeit 1947 wurden 87 % aller Einsätze von Färingern bestritten. Den größten Anteil ausländischer Spieler stellen Dänemark (2,8 %) und Serbien (2,5 %) vor Polen (1,3 %). 2024 lag die Verteilung bei 74,4 % Färingern. Den größten Anteil der ausländischen Spieler stellte Dänemark mit 10,6 %. Dahinter folgten Norwegen (3,4 %), Schweden (2,8 %) und Serbien (1,5 %). TrainerSeit 1947 wurden die Mannschaften der ersten Liga von 223 verschiedenen Trainern betreut, davon waren mit 100 knapp die Hälfte (45 %) Färinger. Das größte ausländische Kontingent stellten die Dänen mit 51 Trainern (23 %), gefolgt von den Isländern mit 17 Trainern (8 %) und den Serben beziehungsweise Jugoslawen mit 14 Trainern (6 %). Teilnehmer Saison 2025
Fernsehrechte2009 wurden die Fernsehrechte für die nächsten vier Jahre für die Rekordsumme von 64 Mio. DKK an die Sportrechteagentur Kentaro vergeben. Zuvor lagen die Rechte bei Sportfive, welche ca. 11 Mio. DKK bezahlten.[9] ZuschauerDurchschnittlich werden die Spiele von ungefähr 500 Zuschauern besucht. Bestimmte Derbys erzeugen ein erhöhtes Zuschaueraufkommen, beispielsweise zwischen B36 Tórshavn und HB Tórshavn. Spiele von B36 Tórshavn, HB Tórshavn sowie EB/Streymur gegen KÍ Klaksvík und Spiele von EB/Streymur und NSÍ Runavík gegen HB Tórshavn sowie generelle Spitzenspiele ziehen in der Regel ebenfalls zwischen 1000 und 2000 Zuschauer an, in Ausnahmefällen auch bis zu 3000.[10] SchiedsrichterIn der Regel leiten einheimische Schiedsrichter die Spiele. Die aktiven Schiedsrichter mit den meisten Einsätzen in der ersten Liga sind mit Stand Saisonende 2024 Eiler Rasmussen (388 Spiele) sowie Dagfinn Forná (351) und Rúni Gaardbo (284). Seit 2005 werden in jeder Saison einzelne Spiele von ausländischen Schiedsrichtern gepfiffen, welche bis auf dem auf den Färöern lebenden brasilianischen Referee Alex Troleis, der mittlerweile eingebürgert wurde, ausschließlich aus den nordischen Ländern stammen. Zuvor war dies bereits 1991 der Fall. Torschützenkönige (seit 1968)
Seit 2019 ist Klæmint Olsen mit aktuell sechs Titeln (2013, 2014, 2015, 2016, 2019, 2020) Rekordhalter. Zuvor waren dies Heri Nolsøe (1969, 1971, 1972, 1976) und Símun Petur Justinussen (1985, 1986, 1991, 1992) mit je vier Titeln. Ebenfalls mehrmals erfolgreich waren Christian Høgni Jacobsen (2005, 2006, 2010), Beiggin Johannesen (1974, 1975), Uni Arge (1993, 1997), Jákup á Borg (1998, 1999), Súni Fríði Barbá (1995, 2000), Arnbjørn Theodor Hansen (2008, 2010), Finnur Justinussen (2009, 2011), Sølvi Vatnhamar (2022, 2023) und Páll Klettskarð (2012, 2024). Die meisten Tore konnte Mikkel Dahl mit 27 erzielen (2021). 1975 reichten bereits acht Tore für den Titel, es wurden allerdings nur zehn Spiele pro Mannschaft absolviert. Des Weiteren sind der Engländer Dave Jones, der Schwede Sveinbjørn Danielsson, der Isländer Egill Steinþórsson, der Ivorer Sylla Amed Davy, der Brasilianer Clayton Nascimento, der Nigerianer Adeshina Lawal, der Serbe Uroš Stojanov sowie der Däne Mikkel Dahl mit den 1977, 1980, 1989, 2007, 2012, 2017, 2020 beziehungsweise 2021 errungenen Titeln die einzigen ausländischen Spieler, welche Torschützenkönig werden konnten. Bei den Mannschaften konnte HB Tórshavn mit 13 Titeln am häufigsten den Torschützenkönig stellen. Die weiteren mehrfach erfolgreichen Mannschaften sind NSÍ Runavík mit neun, B68 Toftir und GÍ Gøta mit jeweils sechs, Víkingur Gøta mit fünf, B36 Tórshavn, ÍF Fuglafjørður und KÍ Klaksvík mit jeweils vier, EB/Streymur und TB Tvøroyri mit jeweils drei sowie VB Vágur mit zwei Titeln.[11] Bisherige Meister
2 Unter der britischen Besetzung herrschte ein Mangel an Fußbällen, weshalb keine Meisterschaft ausgespielt werden konnte.[12] Rekordmeister
Erwähnenswertes
RekordeSpielerEinsätzeNachfolgend eine Auflistung der Spieler mit den meisten Einsätzen im Wettbewerb seit 1978. Fett markierte Spieler sind noch aktiv. Bei mehreren Vereinen ist der aktuelle Verein fett markiert.
ToreNachfolgend eine Auflistung der erfolgreichsten Torschützen im Wettbewerb seit 1968. Fett markierte Spieler sind noch aktiv. Bei mehreren Vereinen ist der aktuelle Verein fett markiert.
VereinePunkte
Tore
UEFA-FünfjahreswertungPlatzierung in der UEFA-Fünfjahreswertung:
Stand: Ende der Europapokalsaison 2023/24[13] Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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