Estedt, ein Haufendorf mit Kirche, liegt 6 Kilometer nordwestlich der Kernstadt Gardelegen in der Altmark. Westlich des Dorfes beginnt das Landschaftsschutzgebiet Zichtauer Berge und Klötzer Forst.[3]
Im Jahre 1273 waren die Markgrafen Otto V. und Albrechtin campo apud villam Estede (im Feld beim Dorfe Estedt), als der Verkauf der Vogtei in Quedlinburg beurkundet wurde.[5]
Im Jahre 1345 wird berichtet, dass Markgraf Ludwig den Gardelegener Bürgern Walter Niendorf und Barthold von Berge (Berghe) Gericht und Patronat in villa Estede verleiht, welches sie schon vom Herzog Otto von Braunschweig als Pfandbesitz hatten.[6]
Südwestlich vom Dorf liegen die Ruinen vom Rösikenturm, einer alten Warte.[7]
Im Süden des Dorfes steht eine Windmühle, die heute als Wohnhaus genutzt wird.
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Estedt in den kleineren Kreis Gardelegen umgegliedert. Am 1. Juli 1994 kam Estedt zum Altmarkkreis Salzwedel.[9] Am 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde zusammen mit 17 weiteren Gemeinden per Landesgesetz in die Hansestadt Gardelegen eingemeindet.[10][11] Der Stadtrat Gardelegen beschloss in der Ortschaftsverfassung für die ehemalige Gemeinde Estedt die Einführung eines Ortschaftsrates mit 7 Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister.[2]
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.649–653, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.404, 21. Estedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
↑ abcElke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB1047268027, S.13.
↑Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 4. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.261, Nr. 1043 (uni-potsdam.de).
↑Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.206 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abcdPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.649–653, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.61 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.7 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Donald Lyko: Sechs von vier Ratssitze in Jeseritz besetzt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen. 27. Juli 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 5. Februar 2023]).