Kruzifix zum Österreichischen Katholikentag 1983Signatur Erwin HuberSt. Ägidius (1997, öffentlich aufgestellt vor dem Grazer Dom als Schutzpatron des Doms und der Stadt). Bronze, 100 cm hoch.
Erwin Huber absolvierte zunächst von 1943 bis 1946 die Fachschulklasse für Holz- und Steinbildhauerei an der Kunstgewerbeschule Graz bei Wilhelm Gösser, Walter Ritter und Alexander Silveri. Schon während seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule nahm die Künstlerpersönlichkeit Wilhelm Gössler den talentierten Schüler Erwin Huber in sein Atelier als Helfer auf, der ihm bei der Bildhauerarbeit zur Hand ging. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in der Restaurier- und Bildhauerwerkstatt von Peter Neuböck. Erst nachdem er die klassische Arbeit des Bildhauers erlernt und mit ausreichend Praxis umgesetzt hatte, begann er sich der modernen Bildhauerei zu widmen. Der Grazer Kunsthistoriker Wilfried Skreiner nannte es „eine sensible Abstraktion“ die Erwin Huber auszeichnet. Gleichzeitig erkannte Wilfried Skreiner auch expressionistische Tendenzen im Schaffen von Erwin Huber.
In weiterer Folge nahm Huber an der Sommerakademie in Salzburg teil und besuchte dort sie Bildhauerklasse von Giacomo Manzù. Eingeladen von ihm ging er zur weiteren Ausbildung nach Italien zu Giacomo Manzù und lernte so die Moderne in Italien kennen und vor allem die Arbeiten von Giacomo Manzù als wesentliche Künstlerpersönlichkeit in seinem Werdegang und künstlerische Entwicklung.[1] Seit 1955 war Huber freischaffender Künstler und gehörte dem Kunstverein Werkbund an.
In seinen Arbeiten spiegelt sich hauptsächlich die menschliche Figur wider, die er profan oder sakral darstellte. Eine wesentliche Beachtung galt der Frau. Zusätzlich galt er auch als hervorragender Porträtist. Als solcher hat er wesentliche Persönlichkeiten aus Kunst und Politik porträtiert und sind diese öffentlich aufgestellt. Huber befasste sich sehr stark mit religiösen Themen.[1] Hierfür schuf er u. a. die Kruzifixe für den Steirischen Katholikentag 1981 und den Österreichischen Katholikentag 1983. Mit diesen Entwürfen bzw. Werken hat seine Entwicklung zum eigenständigen Schaffen begonnen und sich über Jahrzehnte fortgesetzt.
Huber Erwin. In: Eugen Gross (Hrsg.): Die Grazer Ortweinschule: Bau – Kunst – Design, 1876–2001. Manumedia Schnider, Graz 2001, ISBN 3-902020-12-1, S. 134.
Bernd Holasek: Erwin Huber. Das plastische Werk. Monumedia Schnider Verlag, Graz 1999, ISBN 3-902020-04-0.