Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft

Die Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft erscheint seit 1922 im Springer-Verlag, Berlin, in zwei Abteilungen. Begründet wurde sie vor dem Ersten Weltkrieg von Franz von Liszt und Walter Kaskel. Herausgegeben wurde die Abteilung Rechtswissenschaft von Eduard Kohlrausch und Walter Kaskel, die Abteilung Staatswissenschaft von Arthur Spiethoff. Spätere Herausgeber waren Horst Albach, Heinrich Honsell, Wolfgang Kunkel, Peter Lerche, Dieter Nörr und Hans Peters.

Grundsätzliches

Das Werk, das zunächst als Fortführung der Encyklopädie der Rechtswissenschaft von Karl Birkemeyer geplant worden war, war bereits zu Beginn des Ersten Weltkrieges weitgehend fertiggestellt, konnte aber seinetwegen erst geraume Zeit danach erscheinen. Inhaltlich umfasste das Werk nicht nur wie bei Birkemeyer die Rechtswissenschaft, sondern auch die Staatswissenschaft.

Es sollte den Studierenden in knappster Form … den an den Universitäten vorgetragenen Lehrstoff vorführen, eine Übersicht bieten und zum Arbeiten anleiten. So wurden zunächst nur schmale Hefte mit kurzen Darstellungen veröffentlicht. Doch konnten nach der überstandenen Weltwirtschaftskrise 1929 die weiteren Teile in wesentlich erweiterter Form herausgegeben werden, als es zu Beginn vorgesehen war. Daher wurden die vor dem 1. Juli 1931 erschienenen Hefte mit einem Notnachlaß von 10 % verkauft. Seit dieser Zeit wuchsen die einzelnen Werke deutlich und erreichten teilweise in mehreren Auflage eine Verdoppelung des ursprünglichen Umfanges.

Die vor dem Zweiten Weltkrieg herausgegebenen Bände folgten einer systematischen Gliederung, die jedoch seit den 1950er Jahren nicht mehr fortgeführt wurde. Seitdem werden die Bände nicht mehr gezählt.

Abteilung Rechtswissenschaft

I. Rechtsphilosophie

II. Rechtsgeschichte

III. Zivilrecht und Zivilprozess

IV. Strafrecht und Strafprozess

V. Öffentliches Recht

  • 23. Hans Kelsen: Allgemeine Staatslehre. 1925 (433 S.). – Nachdrucke 1966, 1993.
  • 25. Walter Jellinek: Verwaltungsrecht. 1928 (549 S.). – 2., durchgesehene Auflage 1929 (551 S.). – 3., durchgesehene Auflage 1931 (571 S.)
  • 26. Leo Wittmayer: Österreichisches Verfassungsrecht. 1923 (27 S.). – Nachtrag. 1926 (8 S.)
  • 27. Ausländisches Staatsrecht. 1923.
    • 1. Otto Koellreutter: Verfassungsrecht der angelsächsischen Staatenwelt. (31 S.)
    • 2. Hans Gmelin: Verfassungsrecht der übrigen europäischen Staaten. (38 S.)
  • 28. Albert Hensel: Steuerrecht. 1924 (224 S.). – 2., völlig neubearbeitete Auflage 1927 (197 S.). – 3., völlig neubearbeitete Auflage 1933 (272 S.)
  • 29. Erwin Ruck: Kirchenrecht. 1926 (84 S.). – 2. Auflage 1931 (88 S.)
  • 30. Alfred von Verdroß: Völkerrecht. 1937 (362 S.). Weitergeführt in der Reihe „Rechts- und Staatswissenschaften“ 1950–1964.

VI. Arbeits- und Wirtschaftsrecht

Neuausgabe seit 1951

Die Titel sind chronologisch nach der Erstausgabe geordnet.

Abteilung Staatswissenschaft

VII. Allgemeine Volkswirtschaftslehre

VIII. Besondere Volkswirtschaftslehre

  • 37. Otto Auhagen: Landwirtschaft (Landwirtschaftlicher Betrieb und Agrarpolitik). Nicht erschienen.
  • 38. Erwin von Beckerath: Handel (Innerer und Äußerer). Nicht erschienen.
  • 39. Kurt Wiedenfeld: Gewerbepolitik. 1927 (213 S.)
  • 40. Erwin von Beckerath: Verkehr. Nicht erschienen.
  • 41. Gottfried von Haberler: Der internationale Handel. Theorie der weltwirtschaftlichen Zusammenhänge sowie Darstellung und Analyse der Außenhandelspolitik. 1933 (298 S.). – Nachdruck 1970.
  • 42. Gerhard Kessler: Sozialpolitik. Nicht erschienen.
  • 43. Fritz Herrmannsdorfer: Versicherungswesen. 1928 (156 S.)
  • 44. Gerhard Kessler: Wohlfahrtspflege. Nicht erschienen.

IX. Finanzwissenschaft

X. Nachbargebiete der Volkswirtschaftslehre

Neuausgabe (gezählt)

Neuausgabe (ungezählt)

Die Titel sind chronologisch nach der Erstausgabe geordnet.

  • Erich Gutenberg: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
    • 1. Die Produktion. 1951 (404 S.). – 22. Auflage 1976 (521 S.)
    • 2. Der Absatz. 1955 (440 S.). – 17. Auflage 1984 (625 S.)
    • 3. Die Finanzen. 1969 (424 S.). – 8., ergänzte Auflage 1980 (424 S.). – Nachdruck 1987.
  • Gerhard Mackenroth: Bevölkerungslehre. Theorie, Soziologie und Statistik der Bevölkerung. 1953 (531 S.)
  • Günter Schmölders: Finanzpolitik. 1955 (340 S.). – 3. neu überarbeitete Auflage 1970 (520 S.)
  • Gerhard Tintner: Handbuch der Ökonometrie. 1960. – Nachdruck 2014, ISBN 978-3-642-86967-9, doi:10.1007/978-3-642-86966-2 (328 S.)
  • Elisabeth Liefmann-Keil: Ökonomische Theorie der Sozialpolitik. 1961 (424 S.)
  • Wilhelm Kromphardt u. a.: Lineare Entscheidungsmodelle. 1962 (465 S.)
  • Karl Loewenstein: Staatsrecht und Staatspraxis von Großbritannien. 1967.
    • 1. Parlament, Regierung, Parteien (584 S.)
    • 2. Justiz, Verwaltung, Bürgerrechte (428 S.)
  • Emil-Maria Claassen: Probleme der Geldtheorie. 1970 (320 S.). – 2. Auflage unter dem Titel Grundlagen der Geldtheorie. 1980 (437 S.)