Emmanuil Geller, dessen Familienname eigentlich Chawkin lautete, war Sohn einer Angestelltenfamilie. Nach dem Abitur im Jahr 1917 wurde er zum Militär verpflichtet und diente ab 1918 in der Roten Armee. Es folgten für eine Saison Auftritte im Jekaterinoslawer Satiretheater,[1] das kurz nach seiner Entstehung von der Roten Armee übernommen wurde. Der junge Nachwuchsdarsteller trat zunächst als Schauspieler und Sänger für die Soldaten auf, ehe er 1921 nach Moskau delegiert und dort bis 1925 zum professionellen Akteur ausgebildet wurde.[2] Anschließend trat er beim Theater Синяя блуза (Sinjaja blusa, 1925–1927), dem Satiretheater (1927–1929), dem Revuetheater (1929–1931) und der Moskauer Music Hall (1932–1936) auf. Während dieser Zeit nahm Chawkin den Künstlernamen Geller an.
Mit einer kleinen Nebenrolle als Matrose in Изящная жизнь (Isjaschtschnaja schisn) gab Geller 1932 sein Filmdebüt. 1941 wurde der dunkelhaarige Mime nach Taschkent evakuiert und nahm dort seine Bühnenengagements wieder auf. 1944 kehrte er nach Moskau zurück und schloss sich dem Sojusdetfilmstudio an. Ab Juli 1945 trat er außerdem beim Moskauer Staatstheater der Kinodarsteller auf und verblieb dort bis zum Renteneintritt im April 1964. Vor die Kamera trat er aber weiterhin und nahm bis 1990 an mehr als 120 Kino- und Fernsehproduktionen teil. Geller erlangte, obwohl nie einen Hauptcharakter spielend, durch die Rollenanzahl und sein humoristisches Talent große Bekanntheit. Obwohl er auf exzentrische Typen spezialisiert war, deckt seine Filmografie die verschiedensten Genre ab. Als einer seiner wichtigsten Auftritte gilt der als Kapellmeister in dem preisgekrönten Werk Венок сонетов (Wenok sonetow, 1977) nach einem Roman von Wiktor Muratow.
Über Jahre hinweg war Geller auch als Synchronsprecher an den russischsprachigen Versionen mehrerer Produktionen beteiligt. Für den Abenteuerfilm Чёртова дюжина (Tschjortowa djuschina, 1973) war er sowohl als Schauspieler wie auch als Sprecher aktiv.
Geller war mit Olga Aleksejewna Solowjowa (* 1909) verheiratet. Er starb 91-jährig, seine Urne wird in einem der Kolumbarien des Donskoi-Friedhofs verwahrt.[1][3]