Nach dem Tod des Vaters und des älteren Bruders Simon kam es zwischen den Brüdern Friedrich III. und Emich IV. zum Erbstreit, der durch die Vermittlung ihres Onkels mütterlicherseits, des Speyerer Bischofs Konrad von Eberstein, 1237 mit der Teilung des Erbes geregelt wurde. Emich erhielt namentlich die Leininger Hälfte der in diesem Zusammenhang erstmals urkundlich erwähnten Burg Landeck mit den dazugehörigen Orten und Rechten. Die Stammburg Altleiningen wurde gemeinsamer Besitz der beiden. Friedrich III. erbaute für sich wenig später in der Zeit von 1238 bis 1241 fünf Kilometer nordöstlich von Altleiningen die Burg Neuleiningen.
Emich ließ um 1260 in der Ebene unweit der Burg Landeck – auf dem Gebiet der vier Dörfer Mühlhausen, Servelingen, Eutzingen und Oberbornheim – eine zusätzliche Befestigung anlegen. Aus der Neugründung entstand schon in wenigen Jahren die Stadt Landau.[1] Schon im Jahre 1274 verlieh König Rudolf I. von Habsburg dem jungen Ort Stadtrechte und das Recht, einen Wochenmarkt abzuhalten. Um die seelsorgerische Betreuung seiner Stadt zu sichern, rief Emich im Jahre 1276 Augustiner-Chorherren aus dem Kloster Obersteigen im Elsass nach Landau, die dort ein Chorherren-Stift, das „Steigerherren“-Stift, einrichteten.[6] Päpstliche Bestätigungen des Klosters „Monasterium sancte Marie de Steiga“, auch „Monasterium beatae Virginis Mariae ad Scalas“, folgten 1285 und 1289. In Landau hat man ihm um 1910 ein Denkmal gesetzt (Fortanlage, Forststraße).
Tod und Nachfolge
Emich starb vor 1279 und wurde von seinem gleichnamigen Sohn Emich (V.) beerbt. Als dieser wenige Jahre später (1289) verstarb und nur wenige Monate später dessen kleiner Sohn Rudolf, erlosch die Linie Leiningen-Landeck im Mannesstamm. Die Madenburg fiel an die Leininger Hauptlinie zurück. Die an das Reich rückgefallene Leininger Hälfte der Burg Landeck verlieh König Rudolf I. im Jahre 1290 mit den umliegenden Dörfern an seinen Neffen, den elsässischen LandvogtOtto III. von Ochsenstein, während die andere Hälfte im Besitz der Grafen von Zweibrücken blieb. Die Stadt Landau wurde von Rudolf im Jahre 1291 zur Reichsstadt erhoben.
Ehe und Nachkommen
Aus Emichs um 1235 geschlossener Ehe mit Elisabeth († 1264) entstammten folgende Nachkommen:
Agnes († nach Dezember 1299) ⚭ vor 1270 Otto I., Graf von Nassau
↑Johann Georg Lehmann: Urkundliche Geschichte der Burgen und Bergschlösser in den ehemaligen Gauen, Grafschaften und Herrschaften der bayerischen Pfalz, Band 2, Kaiserslautern 1857, S. 421 f.
↑Geschichte der Wachtenburg, Förderkreis zur Erhaltung der Ruine Wachtenburg e. V., abgerufen am 7. Mai 2014
↑Ingo Toussaint: Die Grafen von Leiningen, Sigmaringen 1982, S. 45
Ingo Toussaint: Die Grafen von Leiningen, Sigmaringen 1982, ISBN 3-7995-7017-9.
Michael Martin: Kleine Geschichte der Stadt Landau. G. Braun, Karlsruhe, 2006, ISBN 3-7650-8340-2.
Alexander Thon, Hans Reither, Peter Pohlit: Burgruine Landeck. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1713-9.
Johann von Birnbaum: Geschichte der Stadt und Bundesfestung Landau, mit dazu gehörigen Belegen. Kohlhepp, Kaiserslautern, 1830 (Volltext in der Google-Buchsuche).