Schutz und Wahrung seiner Rechte in seinem Lande war Otto nicht immer leicht, zumal in einer Zeit, da die Macht eines obersten Schirmherrn im Reiche tief gesunken war. Streitigkeiten mit den Herren von Westerburg und den Grafen von Sayn über Gerechtsame im Westerwald, mit den Herren von Greifenstein und denen von Dernbach über verschiedene landesherrliche Befugnisse führten häufig zu Fehde und Kampf. Die Einzelheiten des Verlaufs dieser Fehden sind unbekannt.[7] In seiner Fehde mit dem Erzbischof von Trier verlor Otto die Vogteien über Koblenz und Ems.
Unklar bleibt auch Ottos Verhältnis zu Erzbischof Siegfried von Köln,[7] gegen welchen er am 8. April 1277 ein Bündnis mit verschiedenen Herren in Westfalen einging;[3][7] dessen Bundesgenosse war er aber später in dem Limburger Erbfolgestreit.[7]
Besondere Widerwärtigkeiten erwuchsen Otto aus dem Bestreben, die reichen Schenkungen seines Vaters an den Deutschen Orden zu schmälern oder mindestens dieselben nicht nach dem Wunsche des Ordens zu vermehren. Er ward im 1285 als ein Berauber der Güter des Ordens bezeichnet und mit dem Kirchenbann, sein Land mit dem Interdikt belegt, bis im Jahre darauf der Streit verglichen wurde.[7]
Vor 1287 gründete Otto die Kapelle in Feldbach.[13]Ottho comes de Nassawen … cum uxore nostra Agnete nec non Henrico nostro primogenito bestätigten die Spende von bonorum in Hasilbach et Aldindorph an das Kloster Altenberg bei Wetzlar durch matrem nostram Methildim comitissam bone mem […] cum sorore nostra Katherina ibidem locata in einer Urkunde vom 3. Mai 1289.[3] Dies ist die letzte Erwähnung von Otto, in einer Urkunde vom 19. März 1290 gilt er als verstorben.[2] Er wurde im Kloster Altenberg beigesetzt,[2][14] wo vom Grabmal noch die steinerne Figur des Grafen erhalten ist. Ihm folgten seine Söhne Heinrich, Emich und Johann.
E. Becker: Schloss und Stadt Dillenburg. Ein Gang durch ihre Geschichte in Mittelalter und Neuzeit. Zur Gedenkfeier aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte am 20. September 1344 herausgegeben. 2. Auflage. Der Magistrat der Stadt Dillenburg, Dillenburg 1983.
A.W.E. Dek: Genealogie van het Vorstenhuis Nassau. Europese Bibliotheek, Zaltbommel 1970 (niederländisch).
Michel Huberty, Alain Giraud, F. & B. Magdelaine: l’Allemagne Dynastique. Tome III Brunswick-Nassau-Schwarzbourg. Alain Giraud, Le Perreux 1981 (französisch).
Alfred Lück: Siegerland und Nederland. 2. Auflage. Siegerländer Heimatverein e. V., Siegen 1981.
A.P. van Schilfgaarde: Zegels en genealogische gegevens van de graven en hertogen van Gelre, graven van Zutphen. S. Gouda Quint – D. Brouwer en Zoon, Arnhem 1967 (niederländisch).
A.A. Vorsterman van Oyen: Het vorstenhuis Oranje-Nassau. Van de vroegste tijden tot heden. A.W. Sijthoff & J.L. Beijers, Leiden & Utrecht 1882 (niederländisch).
↑Huberty et al. (1981): „Vor 1224 hatten die Grafen von Nassau die Hälfte der Stadt Siegen an die Erzdiözese Köln übertragen.“
↑Huberty et al. (1981): „Heinrich I. von Nassau-Siegen besaß 1342 die Gesamte Herborner Mark.“
↑Huberty et al. (1981): „Burg und Amt Nassau trugen den Namen Dreiherrische, weil es bis 1778 im Besitz der ottonischen Linie und zwei Seitenlinien der walramischen Linie (Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg) war.“
↑Huberty et al. (1981): „Die Ämter Miehlen und Schönau blieben bis 1303 im gemeinsamen Besitz. Danach wurden sie in die walramischen Linie verlegt, wo beide Seitenlinien sie bis 1778 gemeinsam besaßen.“
↑Huberty et al. (1981): „Das Vierherrengericht wurde nach seinen vier Besitzer, den Grafen von Katzenelnbogen (Hessen), Diez (Nassau-Diez), Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg, benannt. 1774 wurden diese Gebiete, die sich um die Stadt Nastätten zusammengeschlossen hatten und aus 38 Dörfern bestanden, geteilt.“