Die 74. Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren fand vom 7. bis zum 23. Mai 2010 in Deutschland statt. Die Titelkämpfe wurden in der Lanxess Arena in Köln (Fassungsvermögen: 18.500 Zuschauer) und in der SAP-Arena in Mannheim (13.600 Zuschauer) ausgetragen. Das ausverkaufte Eröffnungsspiel zwischen den Nationalmannschaften Deutschlands und der USA fand am 7. Mai 2010 in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen vor 77.803 Zuschauern statt und stellte einen neuen Zuschauerrekord im Eishockeysport dar. Durch einen 2:1-Sieg gegen Russland im Finale am 23. Mai in Köln wurde die tschechische Nationalmannschaft zum 12. Mal Weltmeister.
Die nicht für die Weltmeisterschaft qualifizierten Nationalmannschaften spielten in drei niederklassigen Divisionen zu jeweils zwei Gruppen à sechs Mannschaften. Dabei setzten sich in der Division I Österreich und Slowenien durch und qualifizierten sich damit für die Eishockey-Weltmeisterschaft 2011. In der Division III trat erstmals die Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate an.
Die Weltmeisterschaft der Top-Division wurde vom 7. bis zum 23. Mai 2010 in den deutschen Städten Köln und Mannheim ausgetragen. Gespielt wurde in der Lanxess Arena (18.500 Plätze) in Köln sowie der SAP-Arena in Mannheim mit 13.600 Plätzen. Die Auftaktpartie fand in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen statt, die eine einmalige Kapazität von 77.803 Plätzen aufwies.
Vergabe
Für die Austragung der Weltmeisterschaft des Jahres 2010 hatten sich vier Nationen beworben – Deutschland, Schweden, die Slowakei und Belarus.
Deutschland erhielt am 13. Mai 2005 von den Teilnehmern des Jahreskongresses der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) in Wien den Zuschlag. In der Abstimmung setzte sich die Bewerbung des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) mit 89 Stimmen gegen die aus Belarus (18 Stimmen) durch. Die Slowakei und Schweden hatten ihre Bewerbungen bereits vor der Abstimmung zurückgezogen. Deutschland war damit nach 1936, 1955, 1975, 1983, 1993 und 2001 zum siebten Mal Ausrichter einer Herren-Weltmeisterschaft.
Austragungsorte
Die Kölner Lanxess Arena (früher Kölnarena) bietet 18.500 Plätze und ist normalerweise der Spielort der Kölner Haie. Die Mannheimer SAP-Arena, ebenfalls DEL-Spielort der Adler Mannheim, bietet 13.600 Plätze. Das Eröffnungsspiel fand in der dafür umgebauten Veltins-Arena in Gelsenkirchen, dem Stadion des deutschen Fußball-BundesligistenFC Schalke 04, statt. Diese bot für das Spiel eine Kapazität von 77.803 Plätzen.[1] Die vorherige Bestmarke stammte vom Oktober 2001 und betrug 74.554 Besucher im Spartan Stadium in East Lansing bei einem Open-Air-College-Spiel zwischen Michigan und der Michigan State University.[2]
Am Turnier nahmen die besten 13 Mannschaften der Vorjahres-Weltmeisterschaft, die Sieger der beiden Turniere der Division I des Vorjahres sowie Deutschland als Gastgeber teil:
1 aus Asien
Kasachstan Kasachstan (Aufsteiger aus der Division I)
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Viertelfinalqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Viertelfinalqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Absteiger in die Division I
Das niederländischeTilburg war vom 19. bis zum 25. April 2010 Gastgeber der Gruppe A der Division I. Austragungsort aller Spiele war das IJssportcentrum Stappegoor mit 2.500 Plätzen. Der Mannschaft Österreichs gelang dabei durch einen 2:1-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten aus der Ukraine der sofortige Wiederaufstieg in die Top-Division, während Neuling Serbien lediglich bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Gastgeber Niederlande einen Punkt verbuchen konnte und sieglos wieder absteigen musste. Insgesamt besuchten knapp 20.000 Zuschauer die 15 Spiele.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Aufsteiger in die Top-Division, Absteiger in die Division II
Die Gruppe B der Division I fand vom 17. bis zum 23. April 2010 in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana statt. Die Spiele wurden in der 4.500 Zuschauer fassenden Hala Tivoli ausgetragen. Gastgeber Slowenien gelang durch einen 4:1-Erfolg im entscheidenden letzten Spiel gegen Vorjahresabsteiger Ungarn nach zwei Jahren der Wiederaufstieg in die Top-Division. Ebenso im letzten Spiel sicherte sich Aufsteiger Südkorea durch einen 5:2-Sieg gegen Kroatien den Klassenerhalt. Das Team vom Balkan musste hingegen nach drei Jahren wieder in die Division II absteigen. Insgesamt besuchten über 22.000 Zuschauer die 15 Tore.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Aufsteiger in die Top-Division, Absteiger in die Division II
Das Turnier der Gruppe A der Division II wurde vom 11. bis zum 17. April 2010 im mexikanischenNaucalpan de Juárez – unweit der Hauptstadt Mexiko-Stadt – ausgespielt. Der Austragungsort war die Arena La Pista Lomas Verdes mit 3.500 Plätzen. Wie sich im Nachhinein herausstellte, entschied sich der Aufstieg bereits am ersten Spieltag, als Spanien sich mit einem 6:0-Sieg gegen Vorjahresabsteiger Australien durchsetzte und nach vier weiteren Erfolgen erstmals überhaupt in die Division I aufstieg. Die Türkei hingegen musste nach fünf Niederlagen in fünf Spielen den sofortigen Wiederabstieg in die Division III hinnehmen. Insgesamt besuchten knapp 15.000 Zuschauer die 15 Partien des Turniers.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Aufsteiger in die Division I, Absteiger in die Division III
Das Turnier der Gruppe B der Division II wurde vom 10. bis zum 16. April 2010 in der estnischen Stadt Narva ausgetragen. Der Spielort war die Narva jäähall mit 1.500 Plätzen. Gastgeber Estland konnte seinen Heimvorteil nutzen und stieg zwei Jahre nach dem Abstieg wieder in die Division I auf, während sich Vorjahresabsteiger Rumänien mit Platz zwei begnügen musste. Vorjahresaufsteiger Neuseeland gelang mit Platz vier der Klassenerhalt. Hingegen musste Israel, das seine fünf Spiele sämtlich verlor, nach zehn Jahren wieder den Gang in die unterste Spielklasse der Eishockey-Weltmeisterschaften antreten. Insgesamt besuchten knapp 4.000 Zuschauer die 15 Spiele des Turniers.
RumänienRumänien Z. Molnár (3:04) E. Mihály (4:17) R. Péter (21:07) C. Nagy (23:06) I. Timaru (23:25) I. Timaru (25:54) Z. Molnár (27:33) E. Mihály (28:58) C. Virág (32:27) E. Mihály (38:07) E. Mihály (43:25) R. Gliga (45:57) I. Timaru (48:44) R. Péter (51:45)
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Aufsteiger in die Division I, Absteiger in die Division III
Die Division III wurde im Jahr 2010 erstmals in zwei Gruppen mit jeweils vier Mannschaften ausgetragen. Die Turniere fanden in Luxemburg und in Armenien statt.
Das Turnier der Gruppe A der Division III fand vom 14. bis 17. April im 768 Zuschauer fassenden Patinoire de Kockelscheuer in der luxemburgischenKockelscheuer, unweit der Hauptstadt Luxemburg, statt. Insgesamt besuchten 2.763 Zuschauer die sechs Turnierspiele.
Ursprünglich sollte das Turnier in der Olympiahalle Ano Liossia in der griechischen Hauptstadt Athen ausgetragen werden, aufgrund finanzieller Probleme des griechischen Verbandes wurde das Turnier Anfang Februar 2010 kurzfristig nach Luxemburg verlegt.[5]
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Aufsteiger in die Division II
Vom 14. bis zum 18. April 2010 wurde in der armenischen Hauptstadt Jerewan das Weltmeisterschaftsturnier der Gruppe B der Division III ausgetragen. Die Spiele fanden im Sport- und Konzertkomplex Karen Demirtschjan mit 8.000 Plätzen statt. Das Turnier wurde durch die nachträgliche Disqualifikation von Gastgeber Armenien überschattet, das Spieler ohne Spielberechtigung eingesetzt hatte. Nicht betroffen von diesem Eklat war lediglich der Aufstieg der Nordkoreaner, die sich im Finale gegen Armenien auch sportlich mit 5:2 durchgesetzt hatten und so nach dem Abstieg im Vorjahr die umgehende Rückkehr in die Division II feiern konnten.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Qualifikant für das Finale, Qualifikant für das Spiel um Platz 3
SKK Karen Demirtschjan, Jerewan Zuschauer: keine Angabe
1
Da Armenien Spieler ohne Spielberechtigung einsetzte, wurden alle armenischen Spiele nachträglich annulliert und mit 5:0 für die Gegner gewertet.[6]
Endstand des Turniers:
Korea Nord Nordkorea
Sudafrika Südafrika
Mongolei Mongolei
Für die annullierten Spiele sind die Spielberichtsbögen, aus denen sich unter anderem die Zuschauerzahlen und die Torschützen und Vorbereiter ergeben, von der IIHF nicht veröffentlicht worden. Mit Ausnahme der Gesamtzahl der Tore beziehen sich die Statistiken daher ausschließlich auf die vier gewerteten Spiele.