Einsatzführungsbereich 1
Der Einsatzführungsbereich 1 (kurz EinsFüBer 1 oder umgangssprachlich EFB 1) mit dem zugehörigen Control and Reporting Centre (CRC) Sweet Apple in der Luftwaffenkampfführungsanlage Martin war ein Verband mit Regimentsstatus der Luftwaffe der Bundeswehr. Der Führungsstab des Verbands war in der Zollernalb-Kaserne in Meßstetten stationiert und unterstand dem Kommando Einsatzverbände Luftwaffe. Der Verband führte fünf weitläufig dislozierte Abgesetzte Technische Züge (AbgTZg) und war standardmäßig für den gesamten süddeutschen Raum zuständig. AuftragDer Einsatzführungsbereich 1 war Teil des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe (EinsFüDst Lw). Der Auftrag bestand in der operationellen Nutzung des zugehörigen CRC der Luftwaffe im Verbund der integrierten NATO-Luftverteidigung. Dabei erfüllte er u. a. folgende Aufgaben:
GeschichteVorgeschichte (1958–1960)Zum 1. April 1958 wurde die Aufstellung eines Stabes des zukünftigen Fernmelderegiments 31 (FmRgt 31) angeordnet. Als erste Einheit, welche später dem FmRgt 31 unterstellt werden sollte, wurde die Flugmeldeabteilung 312 (FlugmAbt 312) auf dem Fliegerhorst Lechfeld aufgestellt. Zuerst sollten deutsche Soldaten in die vorhandenen US-amerikanischen Stellungen integriert und am Arbeitsplatz praktisch ausgebildet werden. Danach sollte die Übernahme der US-amerikanischen Stellungen erfolgen sowie neue Stellungen aufgebaut, besetzt und betrieben werden. Die Stellungen befanden sich in Burglengenfeld, Freising, Giebelstadt, Hof, Regensburg, Türkheim und auf der Wasserkuppe. Die FlugmAbt 312 zog Anfang 1959 von Lechfeld in die Boelcke-Kaserne in Ulm um und nahm am 13. Februar 1959 den Dienstbetrieb auf. Am 10. September 1959 übernahm die Luftwaffe die erste Radarstellung der US-Air-Force von der 616th ACWRON in Türkheim.[1] Bereits am 15. Februar 1960 wurde mit der Flugmeldeabteilung 311 (FlugmAbt 311) die zweite Abteilung des zukünftigen FmRgt 31 aufgestellt. Fernmelderegiment 31 (1960–1989)Am 24. Mai 1960 wurde schließlich das FmRgt 31 in der Boelcke-Kaserne in Ulm aufgestellt. Zum 1. Februar 1962 erfolgt die Umgliederung der FlugmAbt 311 und FlugmAbt 312 in II. bzw. I./FmRgt 31. Ab 1960 wurden um Meßstetten die Truppenunterkunft Geißbühl (ab 1974: Zollernalb-Kaserne) und die Luftwaffenkampfführungsanlage Martin (LwKpfFüAnl) sowie ab 1962 die Radarstation auf dem Weichenwang gebaut. Am 3. August 1964 nahm der Bunker Martin auf Befehl vom Kommandeur I./Fernmelderegiment 31 Oberstleutnant Jan König vom 21. Juli 1964 seinen Betrieb mit dem Gefechtsführungssystem 412L auf. Am 1. Oktober 1964 wurde der Probedauerbetrieb, am 22. Dezember 1964 der Einsatzbetrieb des CRC gestartet. Radarführungsabteilung 22 (1989–2004)Zum 1. Oktober 1989 wurden mit der neuen Luftwaffenstruktur zahlreiche Umgliederungen und Umbenennungen eingeleitet. Dabei wurden die Bezeichnungen der FmRgt an den Kernauftrag Radarführung angepasst. Durch die Fusion von je zwei Regimentsstäben wurden aus den vier FmRgt zwei Radarführungskommandos (RadarFüKdo). Das RadarFüKdo wurden in Goch, das RadarFüKdo 2 in Meßstetten stationiert. Aus den Abteilungen der FmRgt wurden Radaführungsabteilungen (RadarFüAbt) und somit aus I./FmRgt 31 die RadarFüAbt 22.
In der weiteren Folge wurde das RadarFüKdo 2 in RadarFüRgt 2 umgegliedert und umbenannt. Einsatzführungsbereich 1 (2004–2013)Aus dem Radarführungsdienst der Gründungsjahre der Bundeswehr wurde Mitte der 2000er Jahre der Einsatzführungsdienst der Luftwaffe. Ein hochmoderner Serviceprovider für die Führung und Vernetzung sämtlicher Luftkriegsmittlel. Daraus resultierend wurde das RadarFüRgt 2 als auch die RadarFüAbt im Rahmen der fünften Luftwaffenstruktur zum 30. September 2004 aufgelöst. Als Nachfolgeverband wurde der Einsatzführungsbereich 1 (EinsFüBer) aufgestellt. Der EinsFüBer 1 war der größte Verband am Standort Meßstetten und sein Stab zugleich weiter für die Versorgung aller dort stationierten Dienststellen zuständig. Im Rahmen des Konzepts zur Stationierung der Bundeswehr in Deutschland 2011 des Bundesministers der Verteidigung vom 26. Oktober 2011 wurde am 1. Oktober 2013 der Betrieb des CRC eingestellt und der Einsatzführungsbereich 1 selbst mit Wirkung zum 31. Dezember 2013 offiziell aufgelöst.[2] Die Radarstellung auf dem Weichenwang und die angeschlossenen Funkanlagen wurden als Abgesetzter Technischer Zug 249 (AbgTZg 249) in den Einsatzführungsbereich 2 integriert, die Abgesetzten Technischen Züge des Einsatzführungsbereiches 1 (Erbeskopf, Döbraberg, Großer Arber, Lauda, Freising) auf die Einsatzführungsbereiche 2 und 3 aufgeteilt. WappenDas Wappen des EinsFüBer 1 ist rot und zeigt innerhalb einen schwarzen Kreis in dem sich eine stilisierte Radaranlage und darüberliegend die Kompassrose der NATO befinden. Vor der Aufstellung des EinsFüBer 1 wurde das Wappen größtenteils identisch von den Vorgängereinheiten verwendet, jedoch durch eine in weiß geschriebene Zahl („31“ beim FmRgt 31 bzw. „22“ bei der RadarFüAbt 22) unterhalb des schwarzen Kreises ergänzt. OrganisationKommandeure
Unterstellte Einheiten
1 Radargerät zum Zeitpunkt der Auflösung des EinsFüBer 1 im Jahr 2013 2 Sweet Apple war der Rufname des CRC, Sweet Apple Romeo vom Radar, wobei „Romeo“ für den Anfangsbuchstaben „R“ von „Radar“ steht (siehe NATO-Alphabet) KooperationenTruppen- und Einsatzpartnerschaften verbanden den EinsFüBer 1 und seine Vorgängereinheiten mit dem Centre de Détection et Contrôl (CDC) Drachenbronn, welches innerhalb Maginot-Linie im Elsass lag, jedoch 2015 ebenfalls aufgelöst wurde[3], dem Betriebsstab Luftraumüberwachung des österreichischen Bundesheeres im CRC St. Johann im Pongau in der sogenannten Einsatzzentrale Basisraum, EZ/B sowie der Operationszentrale der Schweizer Luftwaffe in Dübendorf.[4] Chronik
Siehe auch
Literatur
Einzelnachweise
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