Von 1929 bis 1933 bildete sich Graf bei Alfred Staerkle, Wilhelm Meier und Fritz Gilsi an der Kunstgewerbeschule in St. Gallen aus. In diesen Jahren entstanden gegenständliche Bilder und Plastiken. 1938 ging er zur abstrakten Malerei über. Die Aufnahme in die Gesellschaft der Schweizerischen Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA)[1] wurde ihm mehrfach verwehrt. Von 1942 bis 1954 Mitglied der Künstlergruppe allianz, wandte er sich der tachistischen Malerei mit Berührungen der landschaftlichen Umgebung und des Bodensees zu. Die Beschäftigung mit Kinderzeichnungen hat sein Werk befruchtet. In den späten fünfziger Jahren entstanden hellfarbige geometrische Bilder. Später malte er wieder tachistisch, in Grauklängen, dann in dunkelster Färbung und schliesslich in farbiger Aufhellung auf dunklem Grund. Er arbeitete mit Spachtel und weichem Pinsel, auf Holz und auf Leinwand. Graf hat ein umfangreiches Werk geschaffen. Sein schriftlicher Nachlass und Kinderzeichnungen sind in der Kantonsbibliothek St. Gallen (Vadiana).[2] Werke von Diogo Graf finden sich im Kunstmuseum St. Gallen und im Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen).
Einzelausstellungen
1946: Galerie Gasser, Zürich.
1956: Heimatmuseum Rorschach, Rorschach.
1962: Kunstmuseum St.Gallen, St. Gallen.
1966: Waaghaus St.Gallen, St. Gallen (zum 70. Geburtstag).
1971: Kursaal Galerie, Heiden.
1972: Historisches Museum St.Gallen – Kunstverein St. Gallen, St. Gallen (Gedächtnisausstellung).
1990: Galerie Steiner, Zürich.
2007: Kultur im Bahnhof St.Gallen, St. Gallen.
2013: Atelier-Galerie St.Gallen (Bilder und Aquarelle), St. Gallen.
Arnold Bosshard: Über moderne Kunst. In: Gallusstadt 1943. St. Gallen 1942. S. 128–131.
Hermann Strehler: St. Galler Maler 64. Amriswil 1964.
Wo der Riss seine Länge findet – Hommage à Diogo Graf. 4 Original-Aquarelle von Diogo Graf, 4 Holzschnitte von Peter Wullimann, 8 Gedichte von Fritz Oser. Solothurn 1966.
Eduard Plüss und Christoph von Tavel (Hrsg.): Künstler Lexikon der Schweiz: XX. Jahrhundert. Frauenfeld/Stuttgart 1983, S. 378.
Corinne Schatz: Diogo Graf. Ich weiss, diese Bilder können nur gemaltes Erleben sein. In: Aufbruch – Malerei in der Ostschweiz von 1950 bis 1965. St. Gallen 1993.
Barbara Hohl: Diogo Graf. In: Biographisches Lexikon der Schweizer Kunst. Zürich 1998, S. 422, mit Abb.
Richard Butz, Fred Kurer (Hrsg.): Diogo Graf – Maler und Kunsterzieher. St. Gallen 2007.
Richard Butz (Hrsg.): Diogo Graf 1896-1966. St. Gallen 2014. Mit ausführlichem Ausstellungs- und Literaturverzeichnis.