Dietershausen liegt in der Vorderen Rhön, am Westrand des Naturparks Hessische Rhön und im Westen des Biosphärenreservats Rhön. Es befindet sich etwa 7,5 km südöstlich des Künzeller Kernorts. Mit dem etwa 590 m hohen Giebelrain erhebt sich der höchste Berg der Gemeinde Künzell im Ortsgebiet; zu den Bergen der Umgebung gehört das Motzküppel (452,9 m). Die am Giebelrain entspringende Haune durchfließt das Dorf.
Soweit bekannt wurde Dietershausen im Jahr 810 unter dem Namen „Theotricheshus“ erstmals erwähnt.[1] Die Grundherrschaft und Grundbesitzer war das Kloster Fulda. Bereits 1226 war ein Pfarrer erwähnt; die Patrozinien waren 1300 und 1656 der Hl. Bartholomäus (Apostel). Das Patronat und das Kollationsrecht hatte 1494 der Abt von Fulda inne.
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dietershausen im Landkreis Fulda im Zuge der Gebietsreform auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Künzell eingemeindet.[3][4] Wie für alle nach Künzell eingegliederten Gemeinden wurde auch für Dietershausen ein Ortsbezirk gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Dietershausen angehört(e):[1][6]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Gemeinde Künzell
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Dietershausen 1035 Einwohner. Darunter waren 18 (1,7 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 177 Einwohner unter 18 Jahren, 408 waren zwischen 18 und 49, 213 zwischen 50 und 64 und 237 Einwohner waren älter.[8]
Die Einwohner lebten in 429 Haushalten. Davon waren 132 Singlehaushalte, 129 Paare ohne Kinder und 123 Paare mit Kindern, sowie 26 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 99 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 279 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
1812: 60 Feuerstellen, 559 Seelen
Dietershausen: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2022
Jahr
Einwohner
1812
559
1834
533
1840
549
1846
570
1852
559
1858
585
1864
579
1871
531
1875
539
1885
534
1895
510
1905
502
1910
498
1925
536
1939
889
1946
797
1950
761
1956
703
1961
707
1967
753
1970
755
1980
?
1990
?
2000
?
2011
1.035
2022
1.064
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Kürzell[9]; Zensus 2011[8]
Die Schönstatt-Kapelle wurde 1957 vom Fuldaer BischofAdolf Bolte eingeweiht. Im ehemaligen Provinzhaus der Schönstätter Marienschwestern wurde am 1. Dezember 2019 die Gott-Vater-Kirche durch WeihbischofKarlheinz Diezprofaniert. Alsdann erfolgte die Übernahme und Verkauf des weitläufigen Gebäudekomplexes samt Kirche an die Christliche Gemeinde Rhön. Der bisherige Besitzer, der Caritas-Verband Fulda, hatte das Anwesen 2016 von den Schönstätter Marienschwestern übernommen und bis Ende 2018 in dem weitläufigen Haus mehrere Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete eingerichtet und betreut. Da das Haus nicht mehr für Geflüchtete benötigt wird, erwarben die mennonitischen Christen („Brüdergemeinde“) zum 1. Januar 2020 das Haus samt dem Kirchenraum.
Politik
Für Dietershausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Dietershausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66,35 %.[10] Dabei wurden gewählt: fünf Mitglieder der CDU und zwei Mitglieder der CWE. Der Ortsbeirat wählte Holger Phillipp (CDU) zum Ortsvorsteher.[11]
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 47 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 1463K kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Künzell, abgerufen im September 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.