Die deutschen Meisterschaften im Skispringen 2020 fanden am 22. und 23. Oktober 2020 im bayerischenOberstdorf statt. Für die Durchführung waren der Skiclub 1906 Oberstdorf und die Skisport & Veranstaltungs GmbH zuständig. Die Sprungdurchgänge wurden auf den mit Matten belegten Schattenbergschanzen in der Audi Arena Oberstdorf (K 95 / HS 106 und K 120/HS 137) ausgetragen. Bei den Herren und den Damen wurde jeweils ein Einzelwettbewerb sowie ein Teamspringen abgehalten. Darüber hinaus waren die Meisterschaftsspringen der Juniorinnen und Junioren in denen der Senioren integriert. Ebenso war ein Wettbewerb des Deutschlandpokals für Siebzehnjährige geplant, doch wurde deren Austragung Anfang Oktober abgesagt. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der COVID-19-Pandemie fanden die deutschen Meisterschaften unter strengen Hygienemaßnahmen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zudem wurden die Wettbewerbe so gelegt, dass die Kontakte auf die jeweiligen Gruppen beschränkt werden konnten. Die Ausrüstungskontrollen fanden entsprechend den neuesten Festlegungen der FIS statt. Die Meisterschaften wurden gemeinsam mit den Meisterschaften in der Nordischen Kombination veranstaltet.
Der Einzelwettbewerb der Frauen fand am Freitag, dem 23. Oktober 2020 von der Normalschanze statt. In der Startliste standen 25 Athletinnen, wovon neun Nordische Kombiniererinnen sind.[2] Am Wettkampftag gingen jedoch unter anderem mit Ramona Straub drei Springerinnen nicht an den Start. Gar nicht erst auf der Startliste standen Carina Vogt und Anna Rupprecht, da erstere erneut Probleme mit ihrem Knie und letztere noch Nachholbedarf hatte.[3] Ihren fünften Meistertitel im Einzel gewann Katharina Althaus vom SC Oberstdorf.[4] Titelverteidigerin Juliane Seyfarth wurde dabei nur um 0,5 Punkte – was weniger als einem Meter entspricht – geschlagen.
Der Einzelwettbewerb der Juniorinnen war in dem der Frauen integriert und fand am Freitag, dem 23. Oktober 2020 von der Normalschanze statt. Es kamen 16 Athletinnen in die Wertung. Die jüngste Teilnehmerin war die 13-jährige Oberstdorferin Sina Kiechle.[4]
Der Einzelwettbewerb der Männer fand am Donnerstag, dem 22. Oktober 2020 von der Großschanze statt. In der Startliste standen 33 Athleten, wovon zehn Junioren waren. Jüngster Teilnehmer war Justus Grundmann (* 2003), wohingegen Severin Freund (* 1988) der älteste Starter war.[6] Deutscher Meister wurde Markus Eisenbichler, der angesichts seiner Trainingsleistungen bereits als Favorit galt und zugleich den weitesten Sprung auf 140,5 Meter zeigte. Im Schnitt sprangen die Athleten 121,5 Meter weit, wobei zu berücksichtigen ist, dass von unterschiedlichen Startluken gesprungen wurde.[7] Während der letztplatzierte Leif Fricke zweimal von der Luke 23 startete, hatte Eisenbichler von der Luke 16 deutlich weniger Anlauf. Das Meisterschaftsspringen war zudem der erste Wettbewerb des Olympiasiegers von 2018 Andreas Wellinger nach seiner Verletzung aus dem Vorjahr.
Das Teamspringen der Männer wurde am Donnerstag, dem 22. Oktober 2020 von der Großschanze ausgetragen. Hierfür wurden Vierer-Teams aus den jeweiligen Verbänden gebildet. Insgesamt gingen acht Teams an den Start. Dabei wurde die bayerische Dominanz deutlich, denn der BSV stellte nicht nur als einziger Verband drei Teams auf, sondern belegte auch noch die ersten beiden Ränge. Damit ist Bayern seit den deutschen Meisterschaften 2009 ungeschlagen.[8]
Der Einzelwettbewerb der Junioren war im Springen der Senioren integriert und fand am Donnerstag, dem 22. Oktober 2020 von der Großschanze statt. Mit großem Vorsprung gewann Claudio Haas den Meistertitel der Junioren. Alle zehn Athleten kamen in die Wertung.[9]