Die 1990 ins Leben gerufene Deutsche Fachwerkstraße ist eine Ferien- und Kulturstraße und erstreckt sich von der Elbe im Norden über die Oberlausitz im östlichen Sachsen bis zum Bodensee im Süden Deutschlands. Die Deutsche Fachwerkstraße zählt zur Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. mit Sitz in Fulda.[1]
Die Muttergesellschaft der Deutschen Fachwerkstraße, die ARGE Deutsche Fachwerkstädte e. V. (ADF), wurde 1975 gegründet. Das Ziel der Straße ist es gemäß § 2 der Geschäftsordnung der Arbeitsgruppe Deutsche Fachwerkstraße, dass „Mit der Deutschen Fachwerkstraße […] das kulturelle Erbe des Fachwerks einer großen Öffentlichkeit bekannt gemacht und so der Tourismus in den Mitgliedsstädten und Gemeinden gefördert werden“ soll. Dieses Ziel soll durch
die Entwicklung und Umsetzung eines Marketingkonzeptes,
die Beratung und Unterstützung der Mitglieder in den Regionalstrecken und deren Gäste,
die Koordinierung der Aktivitäten der Mitglieder sowie
die Durchführung von zentralen Marketingmaßnahmen.[2]
Um das Wissen über das kulturelle Erbe der Mitgliedsstädte und -gemeinden des ADF dem kulturell interessierten Reisenden zugänglich zu machen, wurde 1990 die Deutsche Fachwerkstraße ins Leben gerufen. Seitdem haben sich 121 Fachwerkstädte zusammengeschlossen, um gemeinsam die Ziele der ADF zu verfolgen. Es hat aber auch Austritte aus der ARGE Deutsche Fachwerkstädte e. V. gegeben.[3] In solchen Fällen wird der Name der Stadt auf der Routenkarte gelöscht; bei Bedarf wird auch die Routenverlauf geändert.
Zweck der Straße
Regionale Tourismusverbände ergänzen den oben von der ARGE Deutsche Fachwerkstädte e. V. genannten Zweck der Werbung für die jeweilige Mitgliedsstadt durch weitere Zwecke. So erwarten z. B. laut der Haßberge Tourismus e.V „den Gast […] kulinarische Genüsse an der Schnittstelle von Wein- und Bierfranken: Erlesene Weine und einzigartige Biere in historischem Ambiente – das macht die Regionalstrecke Franken aus.“[4]
Die Deutsche Fachwerkstraße verbindet eine große Zahl unterschiedlichster Landschaften mit historischen Städten und restaurierten Denkmälern. Kurbäder und Festspielorte wechseln sich mit Naturparks ab.
An der deutschen Fachwerkstraße liegen außer Fachwerkhäusern weitere Sehenswürdigkeiten, darunter unter anderem Deutschlands ältester nördlichster Weinberg, die größte „Weihnachtskerze“ der Welt, die Wiege der deutschen Damast- und Frottierindustrie sowie Deutschlands einziges Elfenbeinmuseum.
Regionalstrecken
Die Deutsche Fachwerkstraße ist in folgende acht Regionalstrecken unterteilt:
Für Radfahrer gibt es diverse Radtouren – die sich auf ca. 3.500 km summieren[6] – an den Regionalstrecken.[7]
Von der Elbe zum Harz
Oberlausitzer Umgebindehausstraße
Vom Harz zum Thüringer Wald
Vom Weserbergland über Nordhessen zum Vogelsberg und Spessart
Vom Westerwald über Lahntal und Taunus zum Main
Vom Rhein zum Main und Odenwald
Vom Neckar zum Schwarzwald und Bodensee Im Jahr 2011 wurde der Radweg Deutsche Fachwerkstraße eingeweiht,[8] welcher auf einer Länge von 560 Kilometern 24 von 28 Fachwerkstraßen-Städten in Baden-Württemberg miteinander verbindet.[9]