Delme ist aus einer römischen Poststation an der Römerstraße von Metz (Divodurum Mediomatricum) nach Straßburg(Argentorate) entstanden. Der Bezeichnung der Ortschaft als Ad Duodecimum tauchte erstmals auf der Tabula Peutingeriana auf. Die lateinische Bezeichnung Duodecimum gab die Entfernung von Metz an. Duodecimum milliarum bedeutet „Zwölftes Miliarium“ (Distanzsäule).[1] Im Jahr 990 wurde die Ortschaft als Duodecimum villa im Kopialbuch der Abtei Sankt Arnulf in Metz erwähnt, 1016 als Dodeismes im Kopialbuch der Kathedrale von Metz. Delme war Sitz eines Erzpriesters des Erzdiakonats von Vic-sur-Seille, das wiederum dem Bistum Metz unterstand. 1186 trat ein Theoderich von Delme als Zeuge auf.
Am 11. Mai 1922 wurde Delme der Orden Croix de guerre 1914–1918 verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt es das Croix de guerre 1939–1945.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2007
2019
Einwohner
612
631
620
698
681
728
872
1148
Wappen
Das Wappen der Gemeinde wurde erst 1870 entworfen. Es ist in zwei Hälften geteilt, die linke Seite ist golden und zeigt einen roten Schrägbalken, auf dem sich drei silberne gestümmelte Adler befinden. Diese Seite entspricht damit dem Wappen des Herzogtums Lothringen. Die rechte Seite ist rot und trägt zwei silberne Lachse, die mit dem Rücken zueinander stehen, sowie zwei ganze silberne Kreuze, eins über den Lachsen und eins darunter, und zwei halbe Kreuze, rechts und links der Lachse. Diese Hälfte entspricht dem Wappen von Obersalm. Das Wappen trägt dem Umstand Rechnung, dass die Ortschaft teilweise zum Herzogtum Lothringen und teilweise zur Grafschaft Salm gehörte.[6]
Sehenswürdigkeiten
Die Synagoge von Delme wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach dem Krieg wiederaufgebaut. Sie wurde von 1878 bis 1880 errichtet und 1984 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques (historische Denkmale) eingetragen.[7] In der Synagoge befindet sich heute ein Zentrum für zeitgenössische Kunst (Centre d’Art Contemporain).
Die Ortschaft verfügt über zwei Gewerbegebiete, die Zone artisanale de Bantzenheim im Nordwesten des Ortskerns und die Zone artisanale Communautaire im Südosten. Beide liegen an der D955.
Literatur
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 175–176 (books.google.de).
Weblinks
Commons: Delme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Guides Gallimard (Hrsg.): Lorraine. Gallimard, Paris 2002, ISBN 978-2-7424-0908-2, S.115 (französisch).
↑Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band14, Nr.18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S.30+40+90+152 (französisch, in Google Books [abgerufen am 26. April 2010]).