Es waren Kupferstiche wie Hornemanns Porträt des Grafen, mit denen das zur Aufklärung strebende Bildungsbürgertum sich lange vor der Erfindung der Fotografiebilden, „ein Bild“ machen konnte.[4][6]
Kurz nachdem Georg IV., König von Großbritannien und Irland, 1821 als erster englischer König seit 66 Jahren Hannover besucht hatte,[7] stach Hornemann nach eigener Zeichnung „allen treuen Anhängern des guten Königs“ ein „gewidmet von C. F. Hornemann“ untertiteltes Brustbild des Landesherrn.[8]
Mit festem Sitz in der Residenzstadt des nunmehr zum Königreich Hannover erhobenen norddeutschen Territoriums[9] lässt sich Christian Friedrich Hornemann laut dem Adressbuch der Stadt Hannover jedoch erst ab 1819 und bis 1852 nachweisen. In dieser Zeit war der Unternehmer, Künstler, Kupfer- und Steindrucker, Kunsthändler, Verleger, Buchhändler, Diakon und Zeichenlehrer selbst „erhoben“ worden, zum Hoflieferanten des Welfenhauses mit seinem Verlag der C. F. Hornemannschen Hofkunsthandlung.[2] Der so Ausgezeichnete stand in regem Kontakt mit den sogenannten „Hübschen Familien“ der Hauptstadt des Königreichs,[10] denen der Hofkunsthändler bald auch einen eigenen Stadtplan von Hannover liefern konnte.[11]
Posthum, zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs, verbreitete sich der Hornemannsche Kupferstich mit dem Porträt des Generals von Alten erneut, diesmal allerdings als preiswerte Reproduktion:[4] Nachdem „die große Mehrheit der Bevölkerung“ mit Begeisterung den Ersten Weltkrieg begrüßt hatte[12] und die Stadt Hannover eine eigene Weltkriegssammlung aufzubauen begonnen hatte,[13] standen sich Deutsche und Franzosen wieder mit Waffen gegenüber. Im „Jubiläumsjahr“ 1915, genau 100 Jahre nach der Schlacht bei Waterloo, erblickte manch lesender Hurra-Patriot in den Hannoverschen Geschichtsblättern noch einmal das Bild eines Siegers, das Hornemannsche Porträt des Generals von Alten.[4]
Werke (unvollständig)
1822: Kupferstich (30 × 26,5 cm) nach eigener Zeichnung mit einem Brustbild von Georg IV., König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland und König von Hannover, digitalisiert von der Universitätsbibliothek Wrocław;[8]
1833; Leo Bergmann: Der Dom Zu Verden, des guelphischen Fürstenstammes erhabenes Denkmal [...]. Eine kurze Geschichte und Beschreibung dieses Bauwerkes[14]
um 1834: Neue Wanderkarte für das Königreich Hannover. Für Schullehrer-Seminarien, Gymnasien und Volksschulen, Lithografie auf Leinwand aufgezogen 4½ Fuß × 4 Fuß[15]
vor 1852:[2] Kupferstich mit einem Porträt des Generals Carl von Alten[4]
↑ abcdBernhard Dörries, Helmut Plath (Hrsg.): Alt-Hannover 1500 - 1900. Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500-1900, Vierte, verbesserte Auflage 1977, Heinrich Feesche Verlag, Hannover, ISBN 3-87223-024-7, S. 56, 65, 84, 136–141
↑Kathleen Allner: 1838–1905. Im Dienst der Kunst, in: Pelikan. Ein Unternehmen schreibt Geschichte ( = Schriften des Historischen Museums Hannover, Band 30), Hannover: Historisches Museum Hannover, 2008, ISBN 978-3-910073-31-9, S. 7ff.
↑ abKlaus Mlynek: Alten, (1) Carl August Graf von. In: Stadtlexikon Hannover, S. 20
↑Ludwig Hoerner: Die Erfindung der Photographie wird bekannt. In: Ludwig Hoerner: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910 (mit einem Beitrag von Franz Rudolf Zankl), München: Schirmer-Mosel, 1979, ISBN 3-921375-44-4, S. 11–25
↑Klaus Mlynek: GEORG IV., König von Hannover, König von Großbritannien und Irland. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 128
↑Klaus Mlynek: Hauptstadt(funktion). In: Stadtlexikon Hannover, S. 274
↑Klaus Mlynek: Hübsche Familien. In: Stadtlexikon Hannover, S. 310
↑ abVergleiche den Innentitel von Adolph Broennenberg: Die Stadt Hannover und ihre nächste Umgegend: Ein chorographisches Fragment. Entworfen, als Zugabe zu dem, in der Hornemannschen Hofkunsthandlung erschienenen Plane der Stadt Hannover, Hannover: Adolph Carl August Broennenberg, Druck durch Gebrüder Jänecke, 1831.
↑Dieter Brosius: Hannover im Ersten Weltkrieg (1914–1918). In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Schlütersche Verlagsgesellschaft|Schlütersche, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 396–399; Vorschau über Google-Bücher
↑Hugo Thielen: Weltkriegssammlung. In: Stadtlexikon Hannover, S. 669