Die im 12. Jahrhundert mit Buckelquadern aus dem Oberen Buntsandstein erbaute Burg gehörte zum Besitz des Klosters Säckingen und wird urkundlich erstmals um 1260 als Besitz der Herren von Wieladingen erwähnt. In einer Urkunde der Äbtissin Anna von Säckingen betreffend das Erblehen des "Rheinsulz", (ein Hof bei Laufenburg im heutigen Kanton Aargau) ausgestellt am 19. März 1285 wird namentlich ein Ritter Ulrich von Wieladingen Vlricus miles de Wieladingen erwähnt.[1]
Im 15. Jahrhundert verfiel die Burg und wurde von umliegenden Gehöften als Steinbruch genutzt.
Die ehemalige Burganlage zeigt noch Reste eines Doppeltores und eines Palas. Der 28 Meter hohe Bergfried ist noch erhalten.
Der Turm war mit Gebüsch bewachsen, darunter eine ca. 400 Jahre alte Föhre mit einem Stammdurchmesser von etwa 35 cm. Das sah zwar romantisch aus, war für den Erhalt der Anlage jedoch abträglich. Nachdem 1982 ein angebautes Tor den Steilhang herabgestürzt war, war der Sanierungsbedarf offensichtlich geworden. Zwischen 1984 und 1996 wurden die Reste der Ruine von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins Förderkreis Burgruine Wieladingen gesichert und der Turm zugänglich gemacht. Der Förderkreis kümmert sich weiterhin um die Erhaltung der Anlage.[2]
Bodenfunde
Die Sanierung der Anlage war verbunden mit einer umfassenden Sicherung der Bodenfunde, neben Tonscherben und zahlreichen Ofenkacheln, wurden viele Kleinteile gefunden wie etwa Armbrustbolzen, Teile von Türschlössern, Nägel, aber auch eine Maultrommel und als Besonderheit ein kleiner etwa 13 cm hoher Kerzenleuchter aus Bronzeblech.[3]
Galerie
Mauer und Turm
Rekonstruktion
Grundriss
Zeichnung des Nord-West Tores
Literatur
Andre Gutmann: Unter dem Wappen der Fidel. Die Herren von Wieladingen und die Herren vom Stein zwischen Ministerialität und adliger Herrschaft. Verlag Karl Alber, Freiburg / München 2011, ISBN 978-3-495-49955-9 (Volltext als PDF)
Christian Maise: Rund um die Ruine - die Aussenanlagen der Burg Wieladingen. In: Vom Jura zum Schwarzwald, 80. Jahrgang (2006), S. 107–112 Digitalisat bei e-periodica
Gottfried Nauwerk: Die Burgruine Wieladingen. In: Vom Jura zum Schwarzwald, 73. Jahrgang, 1999, S. 57–66 Digitalisat bei e-periodica
Hans Jakob Wörner: Burg Wieladingen und die Zeit der Burgen im Hochrheingebiet. In: Badische Heimat Jg. 68 (1988), S. 87–102 PDF
Gottfried Nauwerk: Die Erhaltung der Burg Wieladingen. In: Badische Heimat Jg. 68 (1988), S. 103–108 PDF
Thomas Bitterli-Waldvogel: Grabungen und Lesefunde auf der Ruine Wieladingen. In: Badische Heimat Jg. 68 (1988), S. 109–120 PDF
Thomas Bitterli-Waldvogel: Grabungen und Lesefunde auf der Ruine Wieladingen. In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, Band 61 (1988), Heft 4, S. 82–87 e-periodica.ch
Aenne Schwoerbel: Die Burgruine Wieladingen bei Rickenbach im Hotzenwald, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Materialhefte zur Archäologie, Heft 47, ISBN 978-3-8062-1428-4
Aenne Schwoerbel: Von romantischer Schwärmerei zu einer modernen Denkmalpflege. Die Burgruine Wieladingen im Südschwarzwald. In: Stadt Freiburg im Breisgau Augustinermuseum (Herausgeber): Badische Burgen aus romantischer Sicht, Freiburg i.Br. 1993, S. 43–49
Franz Josef Mone: Die römischen Linien von Schaffhausen bis Basel. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 13. Band, Karlsruhe 1861, S. 180–188; S. 182–184 (Beschreibung der Burg) online in der Google-Buchsuche
Josef Bader: Eine Fahrt an den Bodensee. In: Badenia oder das badische Land und Volk, Erster Band, Heidelberg 1859, S. 88–237; S. 164–177 (Beschreibung der Burg und der Besitzer) online in der Google-Buchsuche
Eintrag zur Burg Wieladingen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
Einzelnachweise
↑Andre Gutmann: Unter dem Wappen der Fidel. Die Herren von Wieladingen und die Herren vom Stein zwischen Ministerialität und adliger Herrschaft (= Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte. Bd. 55). Unter Mitarbeit von Christopher Schmidberger, Freiburg i. Br./München 2011 (Volltext als PDF). Urkunde 13