Durch Barfelde verlaufen die Despe, der Hufzitterbach, der Zitterbach und weitere, kleinere Bäche. Der Zitterbach und der Hufzitterbach entspringen dem Hildesheimer Wald. Der Zitterbach mündet in den Hufzitterbach, Letzterer mündet in die Despe.
Geschichte
Im Jahr 1013 wurde Barfelde als Berivilti erstmals urkundlich erwähnt.[2] Im 13. Jahrhundert wurde jedoch der Name Bervelte verwendet.[3] Durch Zusammenlegung mehrerer Bauernstellen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch Adolph Freiherr von dem Bussche-Haddenhausen ein größeres Gut gebildet, für das er im Jahr 1861 die Ritterstimme des aufgegebenen von Hakeschen Hofs in Dassel erwarb. Sein Sohn Clamor von dem Bussche-Haddenhausen veräußerte das Rittergut noch vor dem Ersten Weltkrieg.[2]
Ein Denkmal erinnert mit den Wappen von Eitzum, Barfelde und Nienstedt an die Gründung der Gemeinde Despetal im Jahr 1974.
Eingemeindungen
Die ehemals selbstständige Gemeinde Barfelde wurde am 1. März 1974 in die Gemeinde Despetal eingegliedert.[4]
Wappenbegründung: In der Gemeinde Barfelde war im Mittelalter das Geschlecht „de Bervelde“ ansässig, das einen Hirsch bzw. Hirschkopf im Siegel führte. In Anlehnung an dieses Vorbild beschloss die Gemeinde Barfelde damals, das beschriebene Wappen zu führen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die evangelische St.-Johannes-Kirche, eine einschiffige Barockkirche aus verputztem Bruchstein aus dem Jahre 1738
mit ihren drei imposanten Deckengemälden von 1738
das Taufbecken aus dem Jahre 1663
die älteste Glocke wurde im Jahre 1532 gegossen
Das Pfarrhaus aus Fachwerk von 1750, das heute privat bewohnt wird
Die alte Schule aus Fachwerk, die heute privat bewohnt wird
Die zweite Schule in Klinkenbauweise, die ebenfalls privat bewohnt wird
Das Küsterhaus von 1857
Ehemaliger Ackerhof 4, in der Bachstr. 8
Ehemaliger Ackerhof 15, ein Fachwerkhaus aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts
Feuerwehrhaus von 1904
Die alte Despebrücke aus dem Jahr 1680
Die Wassermühle, die erstmals 1302 urkundlich erwähnt wurde
Seit 2013 findet jährlich der Orientierungslauf Kampf am Zitterbach im und um das Dorf statt.[24] Veranstalter ist seit dem Jahr 2017 der Verein altes Feuerwehrhaus Barfelde e. V., der sich auch um die Instandhaltung des alten Feuerwehrhauses kümmert, nachdem die Freiwillige Feuerwehr Barfelde das neue Feuerwehrhaus in Eitzum bezog. Bis zum Jahr 2016 war die Freiwillige Feuerwehr Barfelde Veranstalter.[25]
1000 Jahre Barfelde
Im Jahr 2022 wurde das tausendjährige Jubiläum von Barfelde gefeiert. Im Jubiläumsjahr gab mehrere besondere Veranstaltungen. Es gab eine Fahrradtour durch Barfelde und andere Orte in der Umgebung, die ebenfalls tausendjähriges Bestehen feierten (Mehle, Betheln, Wallenstedt), ein Pfingstfest mit Wikingerlager, einen Gottesdienst anlässlicher der urkundlichen Ersterwähnung, ein Scheunenfest sowie eine Hubertusmesse.[26] Das Scheunenfest wurde zudem anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der Feuerwehren im Despetal, des 111-jährigen Jubiläums des MTV Barfelde ausgerichtet.[27]
Für das Jubiläumsjahr wurde ein Jubiläumswandkalender für jeden Bewohner sowie eine Jubiläumszeitung herausgegeben. Die Jubiläumszeitung enthält Informationen zur Geschichte von Barfelde und zu Vereinen bzw. Gruppierungen in Barfelde.[28] Anfang 2023 folgte eine zweite Jubiläumszeitung mit einem Rückblick in Bildern auf das Jubiläumsjahr 2022.[29]
Deutsche Dorfrockmeisterschaft
Die Deutsche Dorfrockmeisterschaft fand im Jahr 2023 erstmalig statt und stellt eine Art Tour des Sängers Remo dar. Das Konzept sieht vor, dass sich pro Bundesland Dörfer (< 2.000 Einwohner[30]) für die Tour des Sängers bewerben können (mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin). Pro Bundesland wird dann ein Dorf ausgewählt in welchem der Musiker Halt auf seiner Tour macht. Die Dörfer treten gegeneinander an und das Dorf mit den meisten Besuchern am Konzerttag gewinnt ein Preisgeld sowie ein weiteres Konzert als Meisterschaftsfeier.[31]
1. Deutsche Dorfrockmeisterschaft
Im Jahr 2023 trat Barfelde gegen 10 weitere Dörfer an, da sich in Bayern und Baden-Württemberg keine Dörfer beworben hatten.[32] Barfelde konnte sich am 10. September 2023 gegen alle anderen Dörfer durchsetzen und gewann den Titel 1. deutscher Dorfrockmeister mit 758 Besuchern vor Ort. Auf Platz 2 folgte Heinrichsort in Sachsen mit 740 Besuchern und auf Platz 3 Lederhose in Thüringen mit 721 Besuchern.[33][34] Mit dem Gewinn qualifizierte sich Barfelde auch für eine Teilnahme im Jahr 2024.
Die Freiwillige Feuerwehr Barfelde wurde am 1. Juni 1902 von 29 Einwohnern gegründet. Mit Fertigstellung im August 1986 (Baubeginn Mai 1985) konnte die Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus in der Mühlenstraße beziehen, nachdem das erste Feuerwehrhaus in der Straße Im Winkel zu klein geworden war. Die Baukosten betrugen 230.000 DM. Im Jahr 2017 bezogen die zunächst weiterhin eigenständigen Freiwilligen Feuerwehren Barfelde, Eitzum und Nienstedt ein neues gemeinesames Feuerwehrhaus in Eitzum. Der Zusammenschluss der drei Wehren zur Freiwilligen Feuerwehr Despetal erfolgte im Jahr 2018.[39] Die Freiwillige Feuerwehr Despetal gilt als Feuerwehr mit Grundausstattung. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Betheln bildet sie den 2. Zug der Samtgemeinde Leinebergland.[40] Darüber hinaus ist sie im 3. Zug der Feuerwehrbereitschaft 2 des Landkreises Hildesheim organisiert.
Im Jahr 2022 feierte die Feuerwehr im Rahmen des tausendjährigen Jubiläums von Barfelde „120 Jahre Feuerwehren im Despetal“ ein Scheunenfest.
Barfelde ist über Landstraßen mit den Bundesstraßen3 und 1 an das Straßennetz angeschlossen.
Barfelde war über die einspurige Bahnstrecke Bodenburg – Elze an das Schienennetz angeschlossen. im Bereich Sibbesse – Gronau wurde der Personenverkehr 1966 und der Güterverkehr 1970 eingestellt. Die Schienen rund um Barfelde wurden vollständig zurückgebaut. Am ehemaligen Bahnhof in Barfelde befindet sich heute ein Grill- und Verstanstaltungsplatz. Hier wird derzeit regelmäßig das jährliche Osterfeuer veranstaltet.
Auf dem ehemaligen Bahndamm nach Eitzum und nach Gronau befindet sich heute ein Rad- und Fußweg. Der Weg nach Gronau wurde 1978 fertiggestellt.1995/1996 wurde der Radweg Richtung Eitzum gebaut. 1998 folgte ein weiteres Stück im Ortsbereich, welches die beiden Radwege miteinander verbindet.[42]
Über die RVHI-Buslinie 661 (Sibbesse-Banteln) ist Barfelde an den ÖPNV, vorrangig für den Schülerverkehr, angebunden.
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im knapp sieben Kilometer entfernten Banteln.
Literatur
Ernst August Strüber (Text), Martin Klauss (Fotos): Despetal einst und jetzt. Beiträge zur Geschichte von Barfelde, Eitzum und Nienstedt. Hrsg.: Gemeinde Despetal. Eigenverlag/Druckhaus Köhler, Harsum 2010, ISBN 978-3-938385-44-9 (361 S., mit zahlreichen Illustrationen).
Ernst August Strüber et al.: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Barfelde. 1. Auflage. Eigenverlag, Barfelde 2002.
Hartmut Peter Neuber & Michael Stegemann: Jubiläums-Zeitung – Barfelde 1022 bis 2022. 1. Auflage. Eigenverlag, Barfelde 2022.
↑ abStatistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S.33, Sp.1 (Digitalisat [PDF; 26,4MB; abgerufen am 21. Juni 2019] Landkreis Alfeld, S. 42).
↑ ab
Armgaed von Reden-Dohna: Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim. Barton’sche Verlagsbuchhandlung, Göttingen 1995, S.101.
↑Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Vereinigung der Gemeinden Banteln, Betheln, Brüggen, Despetal, Rheden und der Stadt Gronau (Leine) sowie über die Neubildung des Fleckens Duingen und der Samtgemeinde Leinebergland, Landkreis Hildesheim. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr.22/2015. Hannover 15. Dezember 2015, S.399–400 (Digitalisat [PDF; 278kB; abgerufen am 29. Juni 2019] S. 17–18).
↑Samtgemeinde Leinebergland: Einwohnerzahlen Samtgemeinde Leinebergland. In: Samtgemeinde Leinebergland. Samtgemeinde Leinebergland, 31. Dezember 2023, abgerufen am 26. Februar 2024.
↑ abWilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0MB; abgerufen am 10. Juni 2019]).
↑Über uns. In: Webseite MTV Barfelde von 1911 e. V. Abgerufen am 2. November 2018.
↑Wir über uns. In: Webseite Reservistenkameradschaft Despetal. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. August 2018; abgerufen am 2. November 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rk-despetal.de
↑Über uns. In: Webseite Schützenverein Barfelde von 1962 e. V. Abgerufen am 2. November 2018.
↑Hartmut Peter Neuber, Michael Stegemann: Jubiläums-Zeitung – Barfelde 1022 bis 2022. 1. Auflage. Eigenverlag, Barfelde Januar 2022.
↑Hartmut Peter Neuber, Michael Stegemann: Highlights aus 1000 Jahre Barfelde. Hrsg.: Hartmut Peter Neuber, Michael Stegemann. 1. Auflage. Eigenverlag, Barfelde März 2023.
↑Präsentation zum Lehrgang Maschinisten. (PDF) 3.2 Feuerwehrfahrzeug-Gruppen nach DIN EN 1846-1. Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz, 26. Januar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. August 2021; abgerufen am 28. August 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nlbk.niedersachsen.de