Ausgangspunkt für diese Strecke war Aiffres. In dieser kleinen Gemeinde mit kaum über 1000 Einwohnern bestand seit 1874 die Bahnstrecke Chartres–Bordeaux. In diesem Jahr erhielt die Bahngesellschaft Chemins de fer des Charentes die Konzession für die Strecke, deren Verlauf mit der Gemeinnützig-Erklärung von 1868 nur vage bestimmt worden war: „… in der Nähe von Niort, wird auf der Strecke von Paris nach Bordeaux an einem noch zu bestimmenden Punkt in oder in der Nähe von Ruffec enden“.[5]
Schließung und Entwidmung der Teilabschnitte im Güterverkehr
Nur 15 Jahre nach ihrer Gründung und drei Jahre nach Beginn des operativen Geschäfts wurde die Gesellschaft 1877 zusammen mit anderen 16 Eisenbahngesellschaften zur Réseau de l’État verstaatlicht, weil sie vom Konkurs bedroht, aber zu wichtig waren, um sie zusammenzubrechen zu lassen.[6][7] Am 23. Februar 1885 wurde sie auf ganzer Länge eröffnet. Die Bedeutung wurde als lokal eingestuft. Nur der 3 km kurze Streckenabschnitt La Faye–Ruffec war doppelgleisig, die übrige Strecke eingleisig.
Am 1. Januar 1938 ging die Strecke in den Besitz der SNCF. Ein Dreivierteljahr später, am 2. Oktober, wurde der Personenverkehr eingestellt. Der Güterverkehr endete in vier Etappen: 1954 der 26,4 km lange Teil Chef-Boutonne–Ruffec, am 22. Mai 1977 der 22,3 km lange Abschnitt Melle–Chef-Boutonne und am 27. Januar 1991 der Abschnitt Prahecq–Melle. Dieser fünf Kilometer lange Anschluss wird nach wie vor für Güterverkehr genutzt.
↑Bl. 131 Niort à Ruffec. In: Profils et Bifurcations des lignes du Réseau, Teil II, Sud-Ouest, Blatt 131, 1921.
↑Jean Randé, Francois Librini: Saint-Jean-d’Angély Saint-Saviol. Auf: Archéologie ferroviaire. Atlas des lignes de chemins de fer disparues.
↑ abLigne Aiffres - Ruffec. In: Infrastructure ferroviaire française, Nouvelle-Aquitaine, WikiSara, 25. April 2020.
↑Loi n°3112 du 23 mars 1874 relative à la Déclaration d’utilité publique et à la concession définitive de plusieurs Chemins de fer concédés à titre éventuel, et à l’adjudication de plusieurs Chemins classés et non concédés. Journal Officiel de la République Française du 27 mars 1874. Bulletin des lois de la République Française, Ausgabe XII, Nr. 205, 18. Juni 1874.
↑Bulletin des lois de l’Empire Français, Ausgabe XI, Nr. 1628, 25. August 1868, Ministre secrétaire d’État au département de l’Agriculture, du Commerce et des Travaux publics. Décret impérial n°16280 du 19 juin 1868.