Bahnstrecke Montluçon–Saint-Sulpice-Laurière
Die Bahnstrecke Montluçon–Saint-Sulpice-Laurière ist eine 122,3 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke in den französischen Départements Allier, Creuse und Haute-Vienne. GeschichteDie Strecke war – großräumig gedacht – eine Verbindung der östlichen Landesteile mit dem Industriestandort Limoges. Konzessionsnehmerin war die 1857 gegründete Eisenbahngesellschaft Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO), die auf Rechte und Infrastruktur der zuvor aufgelösten Compagnie du chemin de fer Grand-Central de France zurückgreifen konnte. Eine mögliche Streckenführung war bei der Übernahme nur schriftlich umrissen mit „von Montluçon nach Limoges, die durch oder in der Nähe von Guéret verläuft und sich an einem noch festzulegenden Punkt südlich von La Souterraine an die Strecke von Châteauroux nach Limoges anschließt“.[2] Der Vertrag dazu wurde am 11. April 1857 unterschrieben, die Strecke am 14. Juni 1861 für gemeinnützig erklärt.[3] Diese „Strecke von Châteauroux nach Limoges“ hatte im Sommer 1856 von Paris über Orléans kommend Limoges erreicht, geriet aber wegen konkurrierender Strecken auf dem Weg zum Mittelmeer gerade ins Stocken. Erst mithilfe des Plan Freycinet, der auch 180 andere Strecken in Frankreich förderte, wurden die Arbeiten fortgesetzt. Auch die Strecke Montluçon–St-Sulpice wurde durch diesen strategischen Plan zur Verdichtung des Eisenbahnnetzes finanziert. Sie wurde darin unter der laufenden Nummer 105 geführt und mit „von Lavaud-Franche zur Strecke von Montluçon nach Eygurande, durch oder in der Nähe von Chambon“[4] umschrieben. StreckenverlaufIn Ost-West-Richtung gelegen, markiert die Strecke aufgrund der Topografie einen sehr kurvigen Verlauf. Auch müssen zahlreiche Steigungen bewältigt werden. Sie streift den nördlichen Rand des Regionalen Naturparks Millevaches en Limousin, der räumlich zum weiter südöstlich gelegenen Zentralmassiv gehört. Während der östliche Teil bis zum Viaduc de Busseau an der Cher mit deutlichen Steigungen oder von Gefälle geprägt ist, verläuft der westliche Teil zwischen Busseau und Saint-Sulpice eher waagerecht oder mit nur kurzen, moderaten Höhenunterschieden. Von Montluçon aus wird das Flussbecken der Cher verlassen. Dabei werden Steigungen von 12,5 ‰ nicht überschritten. Nach knapp 65 km ist der höchste Punkt im Bahnhof von Cressat auf 505 Höhe über dem Meeresspiegel erreicht. Mit konstant 15 ‰ Gefälle geht es von dort über 9 km abwärts bis Busseau-sur-Creuse auf 393 m, um auf dem gegenüberliegenden Ufer der gequerten Creuse gleich wieder bis auf knapp 490 m anzusteigen. IngenieurbauwerkeNennenswerte Kunstbauwerke sind die drei Flussquerungen über den Cher (106 m Länge), die Petite Creuse (126 m) und das Viaduc de Busseau über die Creuse mit 286 m. Hinzu kommen die beiden Tunnel mit 305 m (Tunnel de Guéret) und 517 m (Tunnel de La Rivière). WeblinksCommons: Bahnstrecke Montluçon–Saint-Sulpice-Laurière – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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