Bahnstrecke Ústí nad Labem-Střekov–Ústí nad Labem západ

Ústí nad Labem-Střekov–Ústí nad Labem západ
Kursbuchstrecke (SŽ):072
Streckenlänge:1,945 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:3 kV =
Streckengeschwindigkeit:50 km/h
Strecke
von (Wien Nordwestbf–) Nymburk hlavní nádraží
Bahnhof
0,000 Ústí nad Labem-Střekov früher Schreckenstein
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Děčín-Prostřední Žleb
Strecke von linksAbzweig ehemals geradeaus und nach rechts
(Neutrassierung 1957)
Brücke über WasserlaufBrücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Labe (Elbe)
Kreuzung geradeaus obenKreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Děčín hlavní nádraží–Praha Masarykovo nádraží
Brücke über WasserlaufBrücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Bílina
StreckeHaltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
1,561 Ústí nad Labem zastávka früher Aussig Nordwestbahnhof
Abzweig geradeaus und von linksKreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Verbindungsbahn von Ústí nad Labem jih
Strecke nach linksAbzweig ehemals geradeaus und von rechts
Abzweig geradeaus und von rechts
von Ústí nad Labem hlavní nádraží
Bahnhof
1,945 Ústí nad Labem západ früher Aussig Teplitzer Bahnhof
Strecke
nach Chomutov

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Ústí nad Labem-Střekov–Ústí nad Labem západ ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn („celostátní dráha“) auf dem Stadtgebiet der tschechischen Stadt Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe). Sie wurde ursprünglich durch die k.k. privilegierte Österreichische Nordwestbahn (ÖNWB) als kurze Verbindungsbahn zwischen deren Hauptlinie und dem Netz der k.k privilegierten Aussig-Teplitzer Eisenbahn (ATE) erbaut und betrieben.

Geschichte

Die alte Nordwestbahnbrücke diente auf der unteren Ebene auch dem Straßenverkehr (1898)

Die Genehmigung zum Bau der Verbindungsbahn in Aussig erhielt die ÖNWB als Teil der Konzession für ihr Ergänzungsnetz am 25. Juni 1870. Die Konzession sah zunächst nur den Bau eines Gleises vor. Erst wenn der jährliche „Rohertrag zweier aufeinanderfolgender Jahre“ die Summe von 180.000 Gulden pro Meile überschreiten sollte, forderte die Konzession die nachträgliche Verlegung eines zweiten Gleises. Der Bau der Strecke sollte innerhalb von vier Jahren ab Konzessionserteilung vollendet sein.[3] Eröffnet wurde die Strecke gleichzeitig mit dem Abschnitt Lissa–Schreckenstein (Lysá nad Labem–Střekov) der Hauptlinie Wien–Mittelgrund am 1. Januar 1874.

Infolge der Verstaatlichung der ÖNWB ging die Strecke rückwirkend zum 1. Jänner 1908 an die k.k. Staatsbahnen (kkStB) über. Sie wurde fortan von der Nordwestbahndirektion verwaltet.

Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Der erste Fahrplan der ČSD von 1919 verzeichnete sechs durchgehende Reisezugpaare über die Verbindungsbahn. Drei weitere verkehrten nur bis Aussig Nordwestbahnhof.

Blick auf Střekov von der Větruše; Im Vordergrund die 1957 neu gebaute Elbbrücke (2007)

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als Kursbuchstrecke 155e Aussig–Aussig-Schreckenstein enthalten. Der Fahrplan von 1944 enthielt insgesamt zehn werktags verkehrende Personenzugpaare. An Sonn- und Feiertagen fuhren keine Reisezüge.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Strecke dann wieder zu den ČSD.

In den 1950er Jahren wurde die Strecke als Teil der tschechoslowakischen Hauptverkehrsachse KošiceChomutov zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Die alte Elbbrücke von 1874 ersetzte man dabei durch ein neues Bauwerk einige Meter flussabwärts. Die neue zweigleisige Trasse ging am 25. März 1957 in Betrieb. Der elektrische Eisenbahnbetrieb wurde am 29. Dezember 1958 aufgenommen.

Am 1. Jänner 1993 ging die Strecke infolge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC), heute: Správa železnic.

Seit den 1990er Jahren werden die über die Strecke verkehrenden Reisezüge von und nach Kolín (Schnellzüge) bzw. Lysá nad Labem (Personenzüge) durchgebunden. Im Jahresfahrplan 2011 besteht für beide Linien ein zweistündlicher Taktfahrplan, so dass etwa stündlich ein Zug verkehrt. Die Züge werden heute durch das private Eisenbahnverkehrsunternehmen Regiojet gefahren.

Eine Besonderheit im Reisezugverkehr ist der seit 2010 verkehrende saisonale Ausflugszug der Linie RE20 von Dresden Hbf nach Litoměřice an Wochenenden und Feiertagen.[5]

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Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Ústí nad Labem-Střekov–Ústí nad Labem západ auf atlaskolejowy.net
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 3. September 1870
  4. Deutsches Kursbuch, Jahresfahrplan 1944/45 – gültig vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
  5. Jahresfahrplan 2011 der ČD – gültig vom 12. Dezember 2010 (PDF; 296 kB) (Memento vom 7. April 2009 im Internet Archive) (abgerufen am 10. Januar 2011)

 

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