BMW F 800 GS Adventure
Die BMW F 800 GS Adventure [Motorrad des deutschen Fahrzeugherstellers BMW. Die Reiseenduro wurde am 14. Juni 2013 auf dem Betriebsgelände von Touratech in Niedereschach vorgestellt[1], Verkaufsstart war am darauffolgenden Tag. Das Motorrad basiert auf der BMW F 800 GS und wird im BMW-Werk Berlin in Spandau hergestellt. Die Modellbezeichnung GS bedeutet Gelände/Straße, mit Adventure bezeichnet BMW die reichweitenvergrößerten Modelle mit verbesserten Geländeeigenschaften. Der interne Modellcode lautet K75. ] ist ein geländegängiges2018 wurden die F 800 GS nach ca. 165.000 Exemplaren durch F 750 GS und F 850 GS abgelöst.[2] KonzeptionDie Adventure ist das sechste Modell der F 800-Baureihe und nach der BMW R 1150 GS Adventure und BMW R 1200 GS Adventure K255 das dritte Modell der Adventure-Reihe, die wiederum die Paris Dakar-Sondermodelle fortsetzt. Motor, Antriebsstrang, Fahrwerk und Armaturen sind identisch zur BMW F 800 GS. Gegenüber dem Basismodell hat die Adventure ein größeres Windschild, eine neue Sitzbank, Handprotektoren und einen Motorschutzbügel. Die Flanken des um 8 Liter vergrößerten Kraftstofftanks unter der Sitzbank sind breiter als bei der Standard-GS, der Sitz ist 10 mm höher. Die serienmäßigen Kofferhalter der Adventure fungieren auch als Tankschutzbügel. Fahrfertig ist die Adventure mit 229 kg um 15 kg schwerer. Die F 800 GS Adventure ist unterhalb der Boxer-Reihe BMW R 1200 GS Adventure positioniert. Konkurrenzmodell mit vergleichbarer Fahrwerksgeometrie und Antriebsleistung im Segment der Mittelklasse-Enduros ist die Triumph Tiger 800 XC. KonstruktionMotorDer flüssigkeitsgekühlte Zweizylindermotor von Rotax erzeugt aus 798 cm³ Hubraum eine Nennleistung von 63 kW (85 PS) und ein maximales Drehmoment von 83 Nm bei einer Drehzahl von 5750 min−1. Die zwei Zylinder haben eine Bohrung von ⌀ 82 mm Durchmesser. Der Kolbenhub beträgt 75,6 mm bei einem Verdichtungsverhältnis von 12:1. Die geschmiedete Kurbelwelle ist vierfach gelagert und hat einen Hubzapfenversatz von 360°. Im Zylinderkopf rotieren zwei obenliegende Nockenwellen, die über Schlepphebel zwei Einlass- und zwei Auslassventile ansteuern. Der quer montierte Parallel-Twin ist um 8,3 Grad noch vorne geneigt. Der Massenausgleich von Kräften und Drehmomenten erster und zweiter Ordnung erfolgt über ein Schwenkpleuel, das auf einem eigenen Hubzapfen mit 180° Hubversatz zu den Kolben sitzt und sich gegenläufig zu den Motorenpleueln bewegt. Das Motorgewicht des Rotax 804 inklusive Kupplung und Getriebe beträgt ohne Betriebsstoffe 63 kg. AntriebsstrangDer Primärtrieb erfolgt über Zahnräder. Die Krafttrennung erfolgt durch eine mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, die Drehmomentumwandlung durch ein klauengeschaltetes Sechsganggetriebe. Eine Dichtringkette im Sekundärantrieb überträgt das Motordrehmoment vom Getriebeausgang an eine Ruckdämpfung in der Hinterradnabe. FahrwerkDer Gitterrohrrahmen aus Stahl umschließt den mittragenden Motor. Das angeschraubte Heckteil aus Vierkant-Stahlrohr ist gegenüber dem Basismodell wegen des vergrößerten Kraftstofftanks und der höheren Zuladung verstärkt.[3] Die Upside-Down-Telegabel von Marzocchi hat einen Innenrohrdurchmesser von ⌀ 45 mm und einen Federweg von 230 mm. Die im Kokillengießverfahren gefertigte Zweiarmschwinge aus Leichtmetall verfügt über ein einstellbares Federbein von ZF Sachs mit 215 mm Federweg. Das hintere direkt angelenkte Federbein besitzt eine wegeabhängige Dämpfung. Federvorspannung und Zugstufendämpfung sind verstellbar. Das Motorrad ist vorn mit Doppelbremsscheiben mit einem Durchmesser von ⌀ 300 mm und Zweikolbensattel und hinten mit einer einfachen Bremsscheibe mit ⌀ 265 mm und einem Einkolbensattel ausgerüstet. Die Bremsanlagen sind von Brembo. Das serienmäßige Antiblockiersystem vom Typ Bosch 9M ist abschaltbar. Die Drahtspeichenräder besitzen Aluminiumfelgen mit einem Durchmesser von 21 Zoll vorn und 17 Zoll hinten. Optional erhältlich sind eine elektronische Fahrwerksanpassung und eine Stabilitätskontrolle. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 454 kg, 11 kg mehr als bei dem Basismodell, und die maximale Zuladung 225 kg. KraftstoffversorgungDie Gemischbildung erfolgt durch eine elektronisch gesteuerte Saugrohreinspritzung, die durch eine als BMS-K+ bezeichnete Motorsteuerung geregelt wird. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch beträgt 5,2 Liter[4] auf 100 km. Der Kraftstofftank befindet sich wie bei allen Modellen der F-Reihe unter der Sitzbank und hat ein Volumen von 24 Liter. Die Tanköffnung befindet sich auf der rechten Seite in Höhe des Soziussitzes. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung von bleifreiem Motorenbenzin mit einer Klopffestigkeit von mindestens 95 Oktan. Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch einen Drei-Wege-Katalysator mit Lambdasonde und unterschreitet die Schadstoffgrenzwerte der Abgasnorm Euro-3. Die Abgaskrümmer der 2-in-1-Auspuffanlage münden auf der linken Fahrzeugseite in einen Endschalldämpfer. ElektrikDie Starterbatterie ist über dem Motor montiert, hat eine Kapazität von 14 Ah und versorgt den elektrischen Anlasser. Ein permanenterregter Generator dient als Lichtmaschine und erzeugt eine elektrische Leistung von 400 Watt. Wartungsplan
Kritiken
– Till Kohlmey: Motorradfahrer[4]
– Maik Schwarz: Motorrad-Magazin MO[6]
– Clemens Gleich: MoJomag[7]
– Patrick Sauter: Motorrad-Magazin MO[11] WeblinksCommons: BMW F800GS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur
Einzelnachweise
|