Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Nürnberg, etwa 20 km südlich von Nürnberg. Der Ort Büchenbach liegt im Osten des Gemeindegebietes und ist von der Stadt Roth drei Kilometer entfernt. Im östlichen Gemeindegebiet fließt die Rednitz.[3]
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Aurau (Gemarkungsteil 1), Büchenbach, Günzersreuth (Gemarkungsteil 0) und Ottersdorf (Gemarkungsteil 0).[6] Die Gemarkung Büchenbach hat eine Fläche von 10,557 km². Sie ist in 3528 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2992,21 m² haben.[7] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Breitenlohe und Hebresmühle.[8]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ort wurde 1103 als „Buchenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, der einen Bach bezeichnet, an dem Buchen wachsen. 1249 wurde der Ort in einer Urkunde als „Bvochenbach“ erwähnt,[9][10] in der die Schenkung eines Gutes an das Kloster Seligenporten besiegelt wird. Im ausgehenden Mittelalter war Büchenbach nürnbergischer Hauptmannschaftsort. Erst mit der Einführung der Reformation gewannen die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach zunehmend an Einfluss. Erster evangelischer Pfarrer in Büchenbach war von 1526 bis 1527 der später von Martin Luther verketzerte Sebastian Franck.
Der Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern und wurde zuletzt am 15. März 2020 gewählt. Das Ergebnis und die daraus folgende Sitzverteilung gestalten sich wie folgt:
Der Erste Bürgermeister Helmut Bauz (Unabhängige Wählergemeinschaft, UWG) wurde im Jahr 2003 gewählt. Mit 29 Jahren war er der mit Abstand jüngste Bürgermeister im Landkreis Roth und einer der jüngsten in Bayern. Obwohl seine erste Amtszeit erst im Juli 2009 zu Ende war, stellte Bauz sich bereits im März 2008 im Rahmen der allgemeinen Kommunalwahlen in Bayern zur Wiederwahl. Mit knapp 82 % der Stimmen bestätigten die Büchenbacher den aus einem Dorf bei Tübingen[34] stammenden Schwaben als Gemeindeoberhaupt. Bei der Wahl im März 2014 erhielt Bauz 76,9 %.[35]
Im Jahr 2011 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 3,965 Millionen Euro, davon waren 1,237 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen.
Anfang 2004 betrug die Verschuldung der Gemeinde 7,8 Millionen Euro und entwickelte sich wie folgt (jeweils Jahresbeginn): 2005 7,2 Millionen Euro, 2006 6,6 Millionen Euro, 2007 6,0 Millionen Euro, 2008 5,9 Millionen Euro. 2011 lag die Verschuldung bei 4.105.000 Euro.
Ab den 2000er Jahren konnten trotz Schuldenreduzierung erhebliche Investitionen in den Bereichen Abwasserbeseitigung (Kanalbau in den Gemeindeteilen Asbach und Aurau), Erschließung von Neubaugebieten (Heuweg in Büchenbach sowie Mühlenstraße in Ottersdorf) durchgeführt werden:
Das Gewerbegebiet wurde mit etwa 20.000 m² Nettobaufläche erweitert und die stark frequentierte Gemeindeverbindungsstraße von Büchenbach nach Breitenlohe vollständig erneuert. In diesem Zusammenhang wurde ein straßenbegleitender Geh- und Radweg angelegt.
Im Herbst 2008 wurde zwischen Büchenbach und Kühedorf ebenfalls ein straßenbegleitender Geh- und Radweg angelegt. In Kühedorf wurde der seit vielen Jahren (Jahrzehnten) von der Bevölkerung geforderte Wanderparkplatz gebaut.
2009 wurde ein Fuß- und Radweg als Verbindung zwischen dem Dorfweiher und dem sogenannten Planetenviertel gebaut. Dabei wurde der dortige Abwasserkanal komplett erneuert. Im Vorgriff auf die dringend erforderliche Generalsanierung der Ortsdurchfahrt Büchenbach (Kreisstraße RH 3) wurden ebenfalls Teile des Abwasserkanales sowie die komplette Wasserleitung erneuert.
Die Breitbandanbindung konnte seit 2008 stark verbessert werden: Mittels neu verlegter Glasfaserleitungen stehen in den Gemeindeteilen Asbach, Aurau, Breitenlohe, Büchenbach (incl. Gewerbegebiet) und Kühedorf leistungsstarke Anbindungen mit bis zu 50 MBit/sec downstream zur Verfügung. Derzeit (Herbst 2012) arbeitet die Gemeindeverwaltung intensiv an einer auf Glasfaserkabel basierenden Anbindung für die noch unterversorgten Gemeindebereiche Nord (Tennenlohe und Ottersdorf mit Ungerthal) sowie West (Götzenreuth mit Schopfhof, Gauchsdorf und Neumühle). Eine Breitbandanbindung über den Mobilfunkstandard LTE ist dort bereits heute möglich.
In den Jahren 2009 bis 2011 wurden aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnbauland das Wohnbaugebiet Am Espan mit vorerst 13 Wohnbaugrundstücken sowie das kleine Wohnbaugebiet Südlicher Kirchensteig mit insgesamt sieben Wohnbaugrundstücken erschlossen. In Tennenlohe wurde das Wohnbaugebiet Am Alten Schulhaus erschlossen. Das Wohnbaugebiet Heuweg in Büchenbach wurde 2011 erweitert.
In den Jahren 2011 und 2012 konnte die seit Jahren diskutierte und geplante Generalsanierung der Ortsdurchfahrt Büchenbach (Kreisstraße RH 3), Untere und Obere Bahnhofstraße und Schwabacher Straße in die Tat umgesetzt werden. Im Altort wurden dafür insgesamt drei Gebäude abgerissen, zahlreiche Garteneinfriedungen wurden versetzt. Dank der Bereitschaft zahlreicher Anlieger zu einer Grundabtretung konnte die Verkehrssicherheit mittels verbreiterter Gehsteige erheblich verbessert werden. Im Bereich des Geschäftszentrums Untere Bahnhofstraße wurde eine Fußgänger-Drückampel als Querungshilfe installiert.
Die Generalsanierung der gemeindlichen Dreifachturnhalle (Ursprungsbaujahr 1976) startete 2011 mit der Erneuerung der Fenster und der Hallenbeleuchtung. Diese soll 2013 fortgeführt und abgeschlossen werden.
Im Jahre 2012 konnte eine durchgehende Fuß- und Radwegeverbindung über den Aurachgrund von Breitenlohe nach Aurau gebaut werden.
Für 2013 ist der Kanalbau im westlichsten Gemeindeteil Neumühle geplant. Die im unmittelbaren Einzugsgebiet des Aurachtales liegenden Dörfer der Gemeinde Büchenbach und der westlich angrenzenden Gemeinde Kammerstein sollen in den kommenden Jahren im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit an die Zentralkläranlage der Stadt Roth angeschlossen werden.
In Büchenbach ist in den kommenden Jahren die Generalsanierung der Anliegerstraßen rund um den Siedlerplatz geplant. Der Untere Stockweg bedarf ebenfalls eine Generalsanierung.
Im Bereich des Jordangrundes (Wiesengrund zwischen dem Altort und der Unteren Bahnhofstraße) ist die Entwicklung eines Grünzuges mit Geh- und Radweg vorgesehen. Weitere Wohn- und Gewerbebauflächen sollen bedarfsorientiert ausgewiesen werden.
Wappenbegründung: Buche und Bach stehen redend für den Ortsnamen. Die beiden kleinen Schilde weisen auf einstige Herrschaftsinhaber hin. Der von Silber und Schwarz gevierte Schild erinnert an die Landesherrschaft der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Der linke Schild ist das Wappen der Herren von Küdorfer, Reichsministerialen, die im 16. Jahrhundert ausgestorben sind und in Büchenbach begütert waren.
Im Jahr 2022 erzielte Büchenbach Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 320 % zählt die Gemeinde zu den steuerlich attraktivsten Standorten Deutschlands.[39] Büchenbach ist etwa steuerlich deutlich günstiger als Nürnberg (Gewerbesteuerhebesatz 467 %).[40]
2011 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 3, im produzierenden Gewerbe 341 und im Bereich Handel und Verkehr 150 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 335 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2031. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Im Jahr 2010 bestanden zudem 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1177 Hektar, davon waren 837 Hektar Ackerfläche und 339 Hektar Dauergrünfläche.
Die Stadtbuslinie 683 des Stadtverkehrs Büchenbach-Roth bedient die Ortschaft stündlich an zahlreichen Haltestellen. Die S-Bahn-Linie S2 Nürnberg-Roth berührt den Ort Büchenbach im Osten und hält am Bahnhof Büchenbach.
Durch Büchenbach verlaufen die Fernwanderwege Parsifal-Weg und Rangau-Pfalz-Weg.
Bildung
2012 gab es folgende Einrichtungen:
drei Kindertagesstätten mit je einer Kinderkrippe sowie einen Hort und eine Mittagsbetreuung
die Grundschule Büchenbach
Die Hauptschule musste wegen Geburtenrückgangs, vermehrter Übertritte auf weiterführende Schulen und wegen Schulwechsel der meisten Schüler (Hauptschulen in Roth und Georgensgmünd) 2015 schließen.
Im September 2008 eröffnete in einem separaten Trakt des Schulgebäudes die Montessorischule Büchenbach. Sie belegt derzeit ca. die Hälfte des ganzen Schulgebäudes (Stand 2015). Sie wird getragen vom im Juli 2007 in Büchenbach gegründeten Montessori-Verein Roth-Schwabach e. V. An der Montessorischule werden seit Herbst 2012 insgesamt ca. 120 Kinder in vier jahrgangsgemischten Lerngruppen in der Grundschule (Klassenstufe 1–4) und zwei jahrgangsgemischten Lerngruppen in der Sekundarstufe (Klassenstufe 5–9) unterrichtet.
Die Gemeinde Büchenbach ist bestrebt, durch eine aktive Familienpolitik dem Geburtenrückgang entgegenzuwirken. Die Geburtenrate beträgt seit einigen Jahren ca. 45 p. A. (Betreuungsangebote Krippe, Hort, attraktive Kinderspielplätze unter anderem) Der Spielplatz Am Espan würde Ende 2014 durch einen Neubau gegenüber dem Spielplatz ersetzt. Der dadurch freigewordene Grund wird als Baugrund wiederverwendet. Ebenso gibt es eine gemeindliche und kirchliche offene Jugendarbeit. Diese wird von einem Gemeindejugendpfleger organisiert.
Der Gemeinderat hat am 19. Dezember 2008 die Einführung kommunaler Wohnungsbaurichtlinien beschlossen.
Gottfried Stieber: Büchenbach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.266–267 (Digitalisat).
↑Eine geplante Umgehungsstraße nördlich der Oberen Bahnhofstraße wurde in einem Bürgerentscheid im Jahre 1996 mit 67 % der Stimmen abgelehnt. Der zunehmende Verkehr hat hier bei etlichen Gemeindebürgern jedoch zwischenzeitlich zu einem Umdenken geführt.