Der Name Böbing stammt von der Sippe eines Babo oder Bebo. Erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 935 mit dem Ortsnamen „Bebingoe“.[4] Später ging der Ort als Schenkung Welfs IV. an das nahegelegene Kloster Rottenbuch.[5] Das ist mit der Urkunde vom 27. Dezember 1074 belegt.[5]
Böbing gehörte noch im Kurfürstentum Bayern zum Kloster Rottenbuch und war ein Teil der geschlossenen Hofmark Rottenbuch.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1401 auf 1885 um 484 Einwohner bzw. um 34,6 %.
Jahr
1840
1871
1900
1925
1939
1950
1961
1970
1987
1991
1995
2000
2005
2010
2015
Einwohner
643
759
746
949
835
1358
1086
1207
1396
1426
1537
1579
1696
1765
1850
ab 1991: jeweils 31. Dezember; Quelle: Statistik Bayern[6]
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Peter Erhard (CSU/Junge Union/Parteifreie Wähler). Dieser wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Josef Schauer sen. (CSU/Parteifreie Wähler).
Steuereinnahmen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2020 1.555 T Euro, davon waren 441 T Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).[6]
Wappen
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein durchgehendes rotes Kreuz, in Blau eine bewurzelte goldene Buche.“[7]
Wappenbegründung: Das Kreuz im Schildhaupt verweist als Symbol des heiligen Georg auf das Patrozinium der Pfarrkirche von Böbing. Die bewurzelte Buche wurde aus dem Wappen des Klosters Rottenbuch übernommen, mit dem Böbing vom 11. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 eng verbunden war. Böbing kam 1074 als erstes Ausstattungsgut an das von Herzog Welf IV. von Bayern gegründete Augustinerchorherrenstift und bildete bis 1803 eine Klosterhofmark. Auch das Patronatsrecht über die Pfarrkirche St. Georg lag seit 1270 bei Rottenbuch.
Neben der katholischen Kirche mit Lourdesgrotte in der Ortsmitte gibt es außerhalb in Richtung Schönberg einen kleinen Pestfriedhof. Dort wird der Pestopfer der Jahre 1643 gedacht. Laut einer Informationstafel findet jedes Jahr Mitte August eine kleine Prozession dorthin statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2020 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft fünf, im produzierenden Gewerbe 213 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 82 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 756. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe mit 20 oder mehr Mitarbeitern, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 75 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1903 Hektar.[6]
Josef Gretschmann (1914–1965), ehemaliger Bürgermeister und Ehrenbürger von Böbing, ehemaliges Mitglied des Bayerischen Landtags (1958–1965) der CSU (nach ihm wurde die „Bürgermeister-Gretschmann-Straße“ benannt)
Martin Gretschmann, Musiker, der durch Musikprojekte wie Console und erfolgreiche Hörspiele (in Zusammenarbeit mit Andreas Ammer) auf sich aufmerksam machte. Als Mitglied der Gruppe Notwist erhielt er 2010 den Deutschen Filmpreis für den Soundtrack zum Film „Sturm“.
Sonstiges
In Böbing gab es eine Band names „Babo de Bebo“, die sich in Anlehnung an den Ursprung des Ortsnamens so genannt hat.
Literatur
Ludwig Hailmeier: Kurze Geschichte der Pfarrei Böbing. Eigenverlag 1914
Weblinks
Commons: Böbing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Gemeinde Böbing. In: Der Landkreis Weilheim-Schongau. Herausgeber: Landratsamt Weilheim-Schongau 2010, Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger), Seite 49
↑ abGeorg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Karl M Lipp Verlag, München 2003, Band 1, Seite 71