Vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete Heitmüller in einem Atelier in Gümmer, dann in Bad Nenndorf. Ab 1908 lebte August Heitmüller in Hannover.[2] 1917 war er Mitbegründer der Hannoverschen Sezession,[2] gemeinsam mit Kurt Schwitters und anderen. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte er sich zum Expressionisten. Heitmüller war insbesondere mit Ernst Thoms befreundet sowie mit Christof Spengemann, der ihn als „[…] Revolutionär unten den hannoverschen Malern“ beschrieb.[2] In seinem von der neuen Sachlichkeit beeinflussten Schaffen konzentrierte er sich auf die Porträtmalerei. Anfang der 1920er-Jahre erkrankte er schwer und war zunehmend auf Pflege angewiesen.
1921 zeigte die Kestnergesellschaft eine Ausstellung mit Werken Heitmüllers sowie Arbeiten seiner Ehefrau Leni Zimmermann-Heitmüller. In einer späteren Ausstellung in der Kestnergesellschaft wurden 1933 zugleich Werke von August Waterbeck gezeigt.[2] August Heitmüller war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[3] Zum 1. Dezember 1932 trat Heitmüller der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.407.304).[4] Nachdem er Porträts von Adolf Hitler angefertigt hatte, wurde er in der sozialdemokratisch geprägten Zeitung Volkswille als „[…] Hofmaler des Dritten Reiches“ bezeichnet.[2] August Heitmüller starb 1935 in der Nähe von Meran.
Werke (Auswahl)
Gemälde
Freundespaar. 1925
Portrait eines Mannes am Klavier
Portrait Herr Jochem
Bildnis der Frau Dr. Br.
Bücher
Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur. 2 Bände. Verlag H. Osterwald, Hannover 1928. (August Heitmüller zeichnete die Köpfe. Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes.)
Literatur (Auswahl)
Paul Erich Küppers: August Heitmüller. In: Die Kunst – Monatsheft für freie und angewandte Kunst. 31. Jahrgang. F. Bruckmann, München 1899, Hannoversche Kunst auf der 84. Großen Kunstausstellung in Hannover, S.355–364, hier S. 357–359 (Textarchiv – Internet Archive – Mit einem kurzen Abschnitt zu seiner Frau Leni Zimmermann-Heitmüller auf S. 361 und einer Abbildung eines ihrer Stillleben auf S. 363.).
Heitmüller, August. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955 (archive.org – Leseprobe).
Franz Rudolf Zankl: August Heitmüller. Selbstbildnis, 1933, Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel. In ders. (Hrsg.): Hannover Archiv. Blatt P65.
Ludwig Zerull (Red., Layout), Günter Barz, Michael Herling (Fotos): Hannoversche Maler der Neuen Sachlichkeit. Begleitschrift zur (Wander-)Ausstellung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung mit Bildern aus den Sammlungen der Stadtsparkasse Hannover, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Sprengel Museum Hannover. Hrsg.: Niedersächsische Sparkassenstiftung. Eigenverlag, Th. Schäfer Druckerei, Hannover 1991, passim
Ines Katenhusen: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzungen mit der Moderne in der Weimarer Republik. Zugleich Dissertation an der Universität Hannover unter dem Titel Das Verständnis für eine Zeit gewinnt man vielleicht am besten aus ihrer Kunst (= Hannoversche Studien. Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover. Band 5). Hahn, Hannover 1998, ISBN 3-7752-4955-9, S. 397 u. ö.
Cristian Fuhrmeister (Hrsg.): August Heitmüller. In: „Der stärkste Ausdruck unserer Tage.“ Neue Sachlichkeit in Hannover. 9.12.2001 – 10.3.2002, Sprengel-Museum Hannover. Katalog zur Ausstellung. Olms, Hildesheim/Zürich/New York 2001, ISBN 3-487-11440-2, S. 243.
Hugo Thielen: Heitmüller, August. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 283.