Der Sitz des Gerichtes befindet sich heute in Alsfeld in der Landgraf-Hermann-Straße 1.
Das historische Gerichtsgebäude, Amthof 12, stammt aus den 1860er Jahren. Der siebenachsige Baukörper prägt die Umgebung städtebaulich. Ergänzt wird es um einen Anbau von 1904. Ursprünglich waren beide Gebäude verputzt. Es handelt sich um ein Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes.[1]
Zuständigkeit
Das AG Alsfeld ist in erster Instanz zuständig für die meisten Gerichtssachen innerhalb seines Gerichtsbezirks. Nicht zuständig ist es in Handels-, Genossenschafts-, Vereinsregister- und Insolvenzsachen, die in die Kompetenz des Amtsgerichts Gießen fallen. Als zentrales Mahngericht für ganz Hessen fungiert das AG Hünfeld und das hessenweite Partnerschaftsregister wird beim Amtsgericht Frankfurt am Main geführt.[2]
„Landgerichte“ nannten sich nun die den Amtsgerichten direkt übergeordneten Obergerichte. Das Amtsgericht Alsfeld war so dem Bezirk des Landgerichts Gießen zugeordnet.[4]
Zugleich wurden die Grenzen der Gerichtsbezirke an einigen Stellen neu gezogen (siehe: tabellarische Übersicht).
Weitere Entwicklung
Zum 1. Januar 1882 wurde noch der Ort Ermenrod, der bis dahin dem Amtsgericht Grünberg zugeordnet war, in den Sprengel des Alsfelder Gerichts integriert.[5]
Am 15. Juni 1943 wurde dem Amtsgericht Alsfeld das Amtsgericht Homberg an der Ohm als Zweigstelle zugewiesen[6], was aber mit Wirkung vom 1. Juni 1948 wieder rückgängig gemacht wurde.[7]
Zum 1. Mai 1948 kam Udenhausen vom Amtsgericht Lauterbach zum Bezirk des AG Alsfeld.[8] Es hatte bereits von 1821 bis 1879 zum Bezirk des Landgerichts Alsfeld gehört.[9][10]
Zum 1. Juli 1968 wurde der Amtsgerichtsbezirk Alsfeld stark erweitert[11] (siehe: tabellarische Übersicht). Dazu gehörten auch eine Reihe von Gemeinden, die zwischen 1821 und 1838 bereits zum Bezirk des Landgerichts Alsfeld gehört hatten und dann an das Landgericht Ulrichstein abgegeben worden waren.[12]
Zu weiteren Veränderungen kam es im Zuge der Gebietsreform in Hessen in den Jahren 1972 und 1973[13] (siehe: tabellarische Übersicht), als die Grenzen des Gerichtsbezirks den neuen Gemeindegrenzen angepasst wurden.
Die bislang letzte Erweiterung des Alsfelder Gerichtsbezirks erfolgte, als das Amtsgericht Lauterbach zum 1. Januar 2005 in eine Zweigstelle des AG Alsfeld umgewandelt[14][15] und die bisher von dort betreuten Gemeinden dem Amtsgerichtsbezirk Alsfeld zugeschlagen wurden (siehe: tabellarische Übersicht). Diese Zweigstelle wurde zum 1. Januar 2012 aufgelöst.[16]
Bezirk
Dem Bezirk des Amtsgerichts Alsfeld[17] sind und waren folgende Gemeinden zugeordnet:
↑Rundverfügung des Reichsministers der Justiz vom 20. Mai 1943 — 3200/7 — Ia9 995 — Betrifft: Vereinfachung der Gerichtsorganisation.
↑Erlass des Hessischen Ministers der Justiz vom 24. Mai 1948 — 3210/1 — Ia 1961 — Betrifft: Umwandlung des Zweigstellen-Amtsgerichts Homberg (Oberhessen). (Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete der Gerichtsorganisation und Gerichtsverfassung vom 17. November 1953. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1953 Nr.30, S.189–191, Anlagen 1. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,3MB]).)
↑Gerichtsorganisation; hier Änderung von Amtsgerichtsbezirken vom 9. März 1948. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1948 Nr.14, S.125, Punkt 155 Abs. 1. c) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2MB]).
↑
Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr.33, S.403ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
↑ Gerichtsorganisation; hier Änderung von Amtsgerichtsbezirken vom 9. März 1948. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1948 Nr.14, S.125, Punkt 155 Abs. 1. c) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2MB]).