Amt Weidenau im Kreis Siegen
Amtsgliederung
Das Amt Weidenau war ein Amt im Kreis Siegen in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen . Es verwaltete bis zum 30. Juni 1966 ein Gebiet mit zuletzt zehn eigenständigen Gemeinden .
Geschichte
Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet des späteren Amtes Weidenau zum Fürstentum Siegen .[ 1] In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Großherzogtum Berg (1806–1813). Als die Verwaltung in dieser Region nach französischem Vorbild neu geregelt wurde, wurde dabei auch die „Mairie “ Weidenau im Kanton Siegen des Département Sieg eingerichtet.[ 2]
Nach dem Wiener Kongress wurde aus der Mairie Weidenau die Bürgermeisterei Weidenau, die 1817 zum Kreis Siegen im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen kam.[ 3] Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 aus der Bürgermeisterei Weidenau das Amt Weidenau gebildet.[ 4]
Die drei Gemeinden Eiserfeld , Gosenbach und Niederschelden schieden 1878 aus dem Amt aus und bildeten das neue Amt Eiserfeld .[ 5] [ 6]
Zum 1. Dezember 1885 hatte das Amt Weidenau eine Fläche von 43,3 km², auf der 11.520 Einwohner lebten.[ 7]
Am 1. April 1937 wurde Achenbach in die kreisfreie Stadt Siegen eingemeindet. Gleichzeitig wurde Buschgotthardshütten auf Siegen und Weidenau aufgeteilt.[ 8]
Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen wurde das Amt Weidenau zum 1. Juli 1966 aufgelöst:
Die Gemeinden Bürbach, Kaan-Marienborn, Seelbach, Trupbach und Volnsberg kamen zur Stadt Siegen .
Die Gemeinden Birlenbach, Dillnhütten, Geisweid, Sohlbach und Weidenau kamen zur neuen Stadt Hüttental .
Gemeinden
Achenbach (1937 zu Siegen)
Birlenbach
Bürbach
Buschgotthardshütten (1937 zu Siegen und Weidenau)
Dillnhütten
Eiserfeld (bis 1878)
Gosenbach (bis 1878)
Kaan-Marienborn (bis 1948 Kaan )
Geisweid (bis 1963 Klafeld )
Niederschelden (bis 1878)
Seelbach
Sohlbach
Trupbach
Volnsberg
Weidenau
Wappen
Wappen des ehemaligen Amtes Weidenau, Kreis Siegen
Blasonierung : „Von Gold (Gelb) und Blau erhöht geteilt; im oberen Feld hervorbrechend ein goldener (gelber) rotbewehrter und gezungter, von sieben Schindeln begleiteter Löwe, im unteren drei 2:1 gestellte bewurzelte grüne Lindenbäume.“[ 9]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 17. August 1937 vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen genehmigt. Der nassauische Löwe umgeben von Schindeln sowie die Farben Blau und Gold entstammen dem Wappen des Hauses Nassau , frühere Landesherren über das Amtsgebiet. Die Linden entstammen einem Weidenauer Gerichtssiegel.
Einwohnerzahlen
Die Einwohnerzahlen des Amtes Weidenau:[ 10]
Gemeinde
1818
1885[ 11]
1895[ 12]
1905
1939
1950
Achenbach 1
0 301
0 363
–
–
Birlenbach
00 52
0 161
0 169
0 209
0 457
0 554
Bürbach
0 235
0 426
0 448
0 567
0 552
0 741
Dillnhütten
0 136
0 226
0 225
0 239
0 287
0 388
Eiserfeld
0 592
–
–
–
–
–
Gosenbach
0 106
–
–
–
–
–
Geisweid / Klafeld 2
0 534
2.424
3.546
5.292
8.281
11.039
Kaan-Marienborn 3
0 555
1.046
1.061
1.357
2.104
2.288
Niederschelden
0 289
–
–
–
–
–
Seelbach
0 155
0 257
0 281
0 364
0 633
0 865
Sohlbach
00 53
00 74
00 66
0 116
0 285
0 371
Trupbach
0 175
0 465
0 519
0 610
1.017
1.359
Volnsberg
0 108
0 122
0 116
0 117
0 112
0 130
Weidenau 4
1.244
6.018
6.212
8.398
12.325
15.026
Gesamt
4.234
11.520
13.006
17.269
26.053
32.761
1 Achenbach wurde 1937 nach
Siegen eingemeindet.
2 Bestehend aus den Orten Geisweid (1885: 1078; 1895: 1387 Einwohner) und Klafeld (1885: 1234; 1895: 2149 Einwohner).
3 Bestehend aus den Orten Kaan (1885: 533; 1895: 585 Einwohner) und Marienborn (1885: 444; 1895: 470 Einwohner).
4 Inklusive der 1888 eingemeindeten sechs Hüttenvororte und Teilen des 1937 eingemeindeten Buschgotthardshütten (1885: 515; 1895: 656 Einwohner).
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Johannes von Arnoldi: Geschichte der Oranien-Nassauischen Länder und ihrer Regenten. Band 1, Neue Gelehrtenbuchhandlung zu Dillenburg, 1799, S. 49. (Google Books)
↑ Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 353 , abgerufen am 11. November 2014 .
↑ Zusammensetzung der Bürgermeisterei Weidenau, Stand 1838
↑ Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 263 , abgerufen am 7. Juli 2022 .
↑ Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Band 12: Kreis Siegen. (PDF) Schöningh, Münster i.W. 1903.
↑ Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1878, S. 36 , abgerufen am 7. Juli 2022 .
↑ T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen ; Bonn 1887
↑ Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1937, S. 23 , abgerufen am 7. Juli 2022 .
↑ Wappen des Amtes Weidenau
↑ Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen , Siegen 1968
↑ Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
↑ Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.