Das Amt Balve lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen und bestand neben der Stadt Balve noch aus mehreren Kirchspielen und Bauerschaften.
1802 wurde das Amt Balve mit dem Herzogtum Westfalen von Hessen-Darmstadt in Besitz genommen. Nach einer Verwaltungsreform 1811 gehörten die Stadt Balve, die Stadt Allendorf, die Freiheit Hagen, die Freiheit Affeln, die Freiheit Langscheid und die Schultheißenbezirke Garbeck, Küntrop, Altenaffeln, Langenholthausen, Beckum, Volkringhausen, Hövel, Holzen vorm Lür, Stockum und Amecke zum Gebiet des Amtes Balve.[1]
1817 wurde ein Jahr nach dem Übergang an Preußen der westliche Teil des hessisch-westfälischen Amtes Balve, bestehend aus den Kirchspielen Balve und Affeln, dem Kreis Iserlohn zugeordnet und bildete dort die Bürgermeisterei Balve.[2][3] Am 1. Januar 1832 wurden die Kirchspiele Balve und Affeln bzw. die Bürgermeisterei Balve aus dem Kreis Iserlohn in den Kreis Arnsberg umgegliedert.[4][5][6]
Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 im Kreis Arnsberg aus der Bürgermeisterei Balve das Amt Balve gebildet.[7] Es umfasste bis 1969 zwölf Gemeinden:
Balve, Beckum, Eisborn und Volkringhausen sowie die größten Teile von Garbeck, Langenholthausen und Mellen kamen zur neuen Stadt Balve, die Teil des neuen Märkischen Kreises wurde.
Geteilt und unten gespalten, oben wachsend in Silber der Heilige Petrus im roten Gewand mit goldenem Schlüssel in der Rechten und goldenem Buch in der Linken; unten von Silber und Blau gespalten, vorn am Spalt ein halbes schwarzes Kreuz, hinten ein halber silberner goldbewehrter Adler.
Beschreibung
Das Wappenbild ist einem alten Gerichtssiegel des Amtes Balve aus dem Jahr 1550 entnommen. Sankt Petrus ist der Patron des Erzbistums Köln und das halbe schwarze Kreuz stehen für die frühere Zugehörigkeit zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen. Der halbe Adler und die Farben Blau-Silber erinnern an die Zugehörigkeit Balves zur Grafschaft Arnsberg bis 1368. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 5. März 1957.[10]
Amtleute
Amtleute oder Drosten waren seit dem Ende des 14. Jahrhunderts Mitglieder der Adelsfamilie von Schüngel. Diese wurden später von den Adligen von Hatzfeld abgelöst. Danach stellten die von Wrede die Amtmänner. Seit 1685 bis zum Ende des Herzogtums Westfalen waren die von Landsberg Inhaber des Amtes.[11]
↑Balve wurde nach der Landgemeindeordnung verwaltet und galt als „uneigentliche Titularstadt“, siehe Wolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S.393.
↑Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 147 Nr. 347
↑Heinrich Josef Deisting: Die Werler Amtsdrosten 1300–1805, in: SüdWestfalenArchiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg, Arnsberg 2005, S. 10ff
↑Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 216 Nr. 564
↑Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 295 Nr. 816 und S. 297 Nr. 823
↑Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen – Regesten, Fredeburg 1992, S. 319f Nr. 905 und S. 329 Nr. 934