Eisborn
Eisborn ist ein Ortsteil der Stadt Balve unmittelbar südlich des Ebbergs im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Am 31. März 2022 hatte Eisborn 519 Einwohner.[2] GeschichteIn einer Urkunde, mit der Graf Gottfried III. von Arnsberg dem Kölner Erzbischof Konrad bestimmte Ansprüche zusichert, wird Eisborn am 9. November 1238 erstmals erwähnt. In der Urkunde wird Adolf II. von Dassel als Vorbesitzer der Rechte an dem Hof bezeichnet. In mittelalterlichen Schatzungsregistern werden folgende Personen genannt: 1543 Eyßbern:
1580 Esbern, Grubeke:
Das Adelsgeschlecht derer „von Binolen“, das sich seit Anfang des 13. Jahrhunderts nachweisen lässt, war sehr vermögend. Ihnen gehörte u. a. auch der Haupthof in Eisborn, den sie im Jahre 1329 an Goddert von Hanxleden verkauften. Dieses sogenannte Burghaus gehörte ursprünglich dem Grafen von Werl und war über den Kölner Erzbischof als erbliches Lehen an die Grafen von Arnsberg gekommen. Sie entsandten einen gräflichen Vogt, so dass Eisborn sich zu einer Vogtei mit eigenem Gerichtsbezirk und eigenen Einnahmen entwickelte. Nach der Familie „von Hanxleden“ erwarb 1644 die Familie von Haxthausen den Eisborner Haupthof.[3] 1754 gelangte er dann in den Besitz der Familie von Landsberg-Velen zu Wocklum. Über dem Haupteingang des Burghauses befanden sich die in Stein gemeißelten Wappen der Familien von Haxthausen und von Langen. Sie stellten nach Angaben des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen in Münster folgendes dar: in Rot eine schräglinksstehende silberne Lattentür für von Haxthausen und in Silber eine schrägstehende rote Schafschere für von Langen. Das Burghaus ist etwa 1965 abgerissen worden. Eine besondere Bedeutung für Eisborn hatte der Asbeck-Eisborner-Zehnte. Diese aus der fränkischen Zeit stammende Kirchenabgabe stand ursprünglich dem Kloster Oelinghausen zu. Sie betraf die Abgabe von Tieren und Naturalien. Erstmals wird sie bereits 1609 erwähnt. Mit der Säkularisation von Oelinghausen gelangte sie 1803 an den königlich preußischen Fiskus, der sie in den Jahren 1830/31 an die Besitzer der zehntpflichtigen Grundstücke „gegen ein Antrittsgeld von 50 Talern und einen jährlichen Zins von 55 Talern 24 Groschen sowie der Übernahme der auf dem Zehnten haftenden subsidiarischen Kirchenbaulast abtrat“. Folgende zehntpflichtige Grundstückseigentümer sind aus der Zeit um 1850 bekannt:
1817 bis 1832 gehörte Eisborn zum Kreis Iserlohn, danach zum Kreis Arnsberg. Am 1. Januar 1975 wurde Eisborn in die Stadt Balve und mit dieser in den Märkischen Kreis eingegliedert.[4] EtymologieDie Silbe „Eis“ wird etymologisch auf das altsächsische Ursprungswort „esch“ (um 700 n. Chr.) zurückgeführt. Esch ist eine durch Brandrodung urbar gemachte Fläche (Langstreifenflur). „Born“ geht auf das althochdeutsche Wort für Quelle zurück. Schulte-HorstDer Hof Schulte-Horst ist ein alter Erbhof in Eisborn. Die „vorderste Horst“ war ursprünglich Eigentum der Grafen von Arnsberg und wurde 1368 mit dem Verkauf der Grafschaft an den Kölner Erzbischof und Kurfürsten Tafelgut der Kurfürsten – bis zum Jahre 1803. 1376 erhielt Konrad der Wrede in Melschede vom Kölner Erzbischof den Horster Hof als Pfand, weil er den Verkauf der Grafschaft Arnsberg mit einem Darlehen unterstützte. Im Unterschied zum zweiten Horster Hof, dem „hintersten Horst“, der als Klostergut dem Kloster Oelinghausen unterstand, wurde der Schultenhof alle 12 Jahre von der in Arnsberg ansässigen Finanzverwaltung des Kölner Erzstiftes, der Oberkellerei, neu verpachtet. Dorthin waren auch alle Abgaben (Früchte, Tiere, Geld) zu leisten.
VereineAuf sportlicher Ebene wird das Dorf durch den Fußball- und Breitensportverein SuS Eisborn 1959 e. V. vertreten. Der Traditionsverein spielt derzeit in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Holzen in der Kreisliga A Arnsberg.[5] Das alljährliche Schützenfest der Schützenbruderschaft St. Antonius findet immer am zweiten Wochenende nach Pfingsten statt, dieses wird musikalisch begleitet von dem Trommlerkorps Eisborn 1920 e. V. LiteraturDie Geschichte von Eisborn/Asbeck und Umgebung lässt sich in vier Büchern nachlesen:
In mehr als 300 übertragenen Urkunden und Dokumenten spiegelt sich die Geschichte des "Mittelsten Hofes" in der Grübeck und des kurfürstlichen Hofes Schulte-Horst sowie der Gemeinde Eisborn wider. Sie geben lebendiges Zeugnis für zahlreiche Generationen der Balver und Eisborner Region. WeblinksCommons: Eisborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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