Albert BiesingerAlbert Biesinger (* 1. August 1948 in Tübingen) ist ein deutscher Theologe. LebenAkademischer WerdegangAlbert Biesinger wuchs in Rottenburg am Neckar und in Rottweil auf, wo er das Bischöfliche Internat besuchte. Er studierte katholische Theologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Tübingen sowie an der Universität Freiburg, wo er 1974 Assistent am Pädagogisch-katechetischen Seminar der Katholisch-Theologischen Fakultät wurde. Ab 1975 lehrte er als Dozent für Religionspädagogik am Priesterseminar Rottenburg. Als Akademischer Rat am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik von Günter Biemer kehrte er 1976 nach Freiburg zurück. Nach seiner Promotion im Fach Theologische Ethik/Religionspädagogik in Tübingen erfolgte 1982 in Freiburg seine Habilitation mit dem Thema Das Verhältnis und Christentum und Judentum im Religionsunterricht der Sekundarstufe II. Nach abgelehnten Rufen an die Universität Bochum und die Freie Universität Berlin übernahm er 1982 die Professur für Katechetik und Religionspädagogik an der Universität Salzburg. 1983 wurde er von Erzbischof Karl Berg zum ständigen Diakon geweiht. Er war Mitglied im Direktorium (1983–1989) und Mitglied im Präsidium der Salzburger Hochschulwochen (1989–1991) Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg (1989–1991). 1991 übernahm Biesinger den Lehrstuhl für Religionspädagogik, Kerygmatik und kirchliche Erwachsenenbildung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen; von 1994 bis 1995 und 2010 bis 2012 war er Dekan der Fakultät. Zum Ende des Sommersemesters 2013 wurde Biesinger emeritiert. Zu seinen Schülern bzw. wissenschaftlichen Assistenten zählten unter anderem Thomas Schreijäck und Helga Kohler-Spiegel. Matthias Scharer, Klaus Kießling, Reinhold Boschki, Monika Scheidler, Georg Langenhorst und Christoph Knoblauch. Weitere SchwerpunkteBiesinger wirkte viele Jahre als Notfallseelsorger – unter anderem nach dem Amoklauf in Winnenden. 1988 leitete er gemeinsam mit Josef Sayer und Thomas Schreijäck ein Forschungsseminar zur Befreiungstheologie in Peru in Kooperation mit Gustavo Gutierrez, Lima. Er war Unterzeichner der Kölner Erklärung (1989) und von Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch. Von 2002 bis 2014 leitete Biesinger das von ihm mitgegründete Katholische Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR). In mehreren Forschungsprojekten – konfessionelle Kooperation im evangelischen und katholischen Religionsunterricht, interkulturelle und interreligiöse Bildung in der Kita, interreligiöses Lernen in berufsbildenden Schulen, ethische und interreligiöse Bildung in der Pflege – erfolgte eine Zusammenarbeit mit dem Leiter des evangelischen Institutes für berufsorientierte Religionspädagogik, Friedrich Schweitzer. 2006 war er wissenschaftlicher Beirat für das European Journal of Mental Health, Individual, Family, Community and Society. Darüber hinaus war er Sprecher des Projekts Religiosität und Familie. Wirkungen religiöser Familienerziehung. Eines seiner zentralen Projekte ist „Erstkommunion als Familienkatechese“, das er gemeinsam mit dem Autorenteam Herbert Bendel, Barbara Berger, David Biesinger, Jörn Hauf, Reinhold Boschki im deutschsprachigen Raum kommuniziert. Das „Familienbuch“ Gott mit neuen Augen sehen, München 2012, wurde ins Italienische mit Vorwort von Carlo Kardinal Martini und in Shanghai sowie Taiwan übersetzt und in mehreren Auflagen publiziert. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt „Evaluierung des Erstkommunionunterrichts in Deutschland“ wurde vom Forschungsteam Reinhold Boschki, Dieter Hermann, Klaus Kießling,Stephan Altmeyer, Norbert Mette, Simone Hiller und Albert Biesinger die signifikante Wirkung von Familienkatechese empirisch belegt. Biesinger war von 1991 bis 2014 Mitherausgeber der Theologischen Quartalschrift. In den Jahren von 1993 bis 2005 arbeitete er weltweit als Vizepräsident des Internationalen Diakonatszentrums (IDZ) sowie als Schriftleiter für Diaconia Christi. Stiftung Gottesbeziehung in FamilienIm Jahr 2001 gründete Biesinger die ökumenisch strukturierte Stiftung Gottesbeziehung in Familien.[1] Unterstützt wurde er dabei von Herbert Bendel und Ralf Gaus, der von 2009 bis 2015 Geschäftsführer der Stiftung war und aktuell Stiftungsratsvorsitzender ist. Gemeinsam mit Friedrich Schweitzer, Helga Kohler-Spiegel und Reinhold Boschki ist Biesinger Vorsitzender der Stiftung. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die religiöse Bildung und Erziehung von Kindern in Familien und Kindergärten zu fördern. Dazu unterstützt sie Projekte in Gemeinden, Schulen, Kindertagesstätten und Wissenschaft, die sich diesem Thema widmen. PrivatesAlbert Biesinger ist verheiratet und hat vier Kinder. Im Kontext einer Routineoperation hatte er 2010 eine Nahtoderfahrung, die er in theologischen Vorträgen und Kongressen reflektiert.[2] Publikationen (Auswahl)Als Autor
Als Herausgeber
Weblinks
Belege
|
Portal di Ensiklopedia Dunia