29. Januar: In Utrecht beginnt ein Kongress europäischer Mächte mit dem Ziel, den Spanischen Erbfolgekrieg zu beenden. Der Friede von Utrecht wird als Ergebnis am 11. April des Folgejahres geschlossen, doch von Kaiser Karl VI. nicht akzeptiert.
Juli: König Friedrich IV. von Dänemark-Norwegen beginnt mit seinem Feldzug gegen die beiden Herzogtümer Verden und Bremen. Mit einer Armee von 16.000 Mann überschreitet er die Grenze und marschiert gegen die schwedischen Verteidiger. Diese weichen vor den Dänen zurück, denn die schwedische Besatzung der Herzogtümer ist sehr gering. In der einzigen großen Festung Stade sind etwa 1200 Mann stationiert. Weitere 1000 Reiter unter dem Befehl von Oberst Ulrich Karl von Bassewitz stehen Generalmajor Mauritz Vellingk zur Verteidigung der Herzogtümer zur Verfügung.
3. September: Die schwedische Kriegsflotte läuft aus Karlskrona mit 24 Linienschiffen, drei Fregatten und 130 Transportschiffen mit 10.000 Mann aus. Ziel ist die norddeutsche Küste. Ende September werden 10.000 Schweden auf Rügen angelandet. Durch die dänische Kriegsflotte wird ein großer Teil der Transportflotte am 29. September in einer Seeschlacht vor Rügen zerstört, so dass weitere Anlandungsunternehmungen nicht mehr stattfinden können und die schwedische Armee aufgrund von Versorgungsengpässen nach Mecklenburg ausbrechen muss.
Herbst: Die Belagerung von Stralsund durch dänisch-russische Einheiten wird nach der Anlandung schwedischer Truppen unter Magnus Stenbock nach über einem Jahr abgebrochen.
26. April: Bern eröffnet den Toggenburgerkrieg, als es bei Stilli über die Aare setzt, um Zürich bei der Besetzung des Thurgaus und beim Angriff auf die fürstäbtischen Lande zu unterstützen.
Mitte Mai: Berner, Zürcher, Toggenburger und Thurgauer rücken im Fürstenland ein. Sie erobern am 22. Mai Wil. Die Verbündeten dringen darauf bis nach St. Gallen vor und besetzen das Kloster und die Vogtei Rheintal. Der Abt flieht nach Neuravensburg. Die fünf katholischen Orte besetzen im Gegenzug zwar Rapperswil, lassen aber den Fürstabt vorerst ohne Unterstützung.
1. Juni: Baden kapituliert vor den reformierten Truppen.
3. Juni: Die Kriegsparteien nehmen Friedensverhandlungen auf. Am 18. Juli wird ein Friedensvertrag zwischen Bern, Zürich, Luzern und Uri unterzeichnet. Schwyz, Zug und Unterwalden lehnen den Frieden jedoch ab und auch in Luzern und Uri zwingt das Volk die Regierung, die Waffen wieder zu erheben.
20. Juli: Im Gefecht von Sins siegen die Innerschweizer über ein Berner Kontingent.
9. März: Der Sabor beschließt auf seiner Sitzung in Zagreb die Kroatische Pragmatische Sanktion, mit der das weibliche Nachfolgerecht der Dynastie der Habsburger anerkannt wird. Die kroatischen Stände sind damit die ersten, die den Bemühungen Karls VI. entgegenkommen, und stellen sich damit auch gegen die ungarischen Stände.
10. August: Die Allgemeine preußische Postordnung droht jedem Postbeamten bei Verletzung des Briefgeheimnisses die Dienstentlassung und die strafrechtliche Ahndung als Meineidiger an.
6. April: Der New Yorker Sklavenaufstand 1712 wird blutig niedergeschlagen. Nach dem Aufstand werden Gesetze erlassen, die das Leben der Schwarzen in New York stark einschränken.
In South Carolina wird erstmals ein Gesetz verabschiedet, das die Freilassung von Sklaven regelt. Das Gesetz wird später durch die Bestimmung ergänzt, dass freigelassene Sklaven South Carolina innerhalb von sechs Monaten verlassen müssen. Leisten sie dieser Vorschrift nicht Folge, so können sie erneut versklavt oder auf einer Auktion verkauft werden.
Thomas Newcomen entwickelt eine so genannte atmosphärische Dampfmaschine. Sie wird zur Wasserhebung in einem Kohlebergwerk in Staffordshire installiert. Sie wirkt ohne Kurbelwelle und Schwungrad über einen Balancier auf die anzutreibenden Pumpen. Die Verbindung zwischen dem Kolben und dem Balancier wird über eine Kette realisiert. Der Wirkungsgrad der Maschine liegt allerdings bei nur 0,5 Prozent.
22. November: Am Queen’s Theatre in London findet die Uraufführung der OperIl pastor fido (Der treue Hirte) von Georg Friedrich Händel statt. Das Stück fällt in seiner Erstfassung durch und wird bereits nach sieben Vorstellungen abgesetzt.
24. September: Der Bildhauer François Dumont wird mit seiner Aufnahmearbeit Titan foudroyé – Der vom Blitz zerschmetterte Titan in den Kreis der Académie Royale aufgenommen.
Religion
Ernst Casimir zu Ysenburg und Büdingen erlässt für die Grafschaft Isenburg-Büdingen das Büdinger Toleranzedikt. Darin wird nicht nur für Angehörige der drei im Westfälischen Frieden von 1648 anerkannten christlichen Konfessionen, Katholiken, Lutheraner und Reformierte Gewissensfreiheit zugesagt, sondern es verspricht für Jedermann vollkommene Gewissen-Freyheit...., auch denen, die aus Gewissens-Scrupel gar zu keiner äußerlichen Religion halten. Dazu kommen Gewerbe-, Bildungs- und Schulgeldfreiheit, eine moderne Asylpolitik für Glaubensflüchtlinge und „Sektierer“ sowie Emanzipation für Juden.