Georg Muck setzt das in einer Urkunde von 1249 erwähnte „Cigilhove“ mit Ziegendorf gleich. In dieser Urkunde wurden dem Kloster Heilsbronn seine Besitzungen durch Papst Innozenz in Schutz genommen.[6] Allein schon sprachwissenschaftlich unmöglich ist jedoch, wie es zu der Ablautung der heutigen Form kam. Der erste gesicherte Beleg stammt aus dem Jahr 1300. Dort wird der Ort „Ziechendorf“ genannt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist unklar. Als Bestimmungswort wurde die Ziege bzw. der Personenname Sigo angenommen, beides ist aber aus sprachwissenschaftlicher Sicht unwahrscheinlich. Nach Elisabeth Fechter soll das Bestimmungswort das althochdeutsche Wort ziohan (ziehen) sein und der Ortsname Ziehbrunnendorf bedeuten.[7]
Im Jahre 1344 hatte das nahe gelegene Kloster Heilsbronn von den Herren Eisvogel und Tucher fünf Anwesen erworben.[8]
In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wurde der Ort folgendermaßen beschrieben: „Ein Weyler, 6 zum Verwalteramt Heilsbron gehörige Unterthanen, 1 ganzer, 2 Halbhöff, 1 Guth und 2 Tropffhäußlein begriffen – 1 ins Reichalmosen Amt und 1 ins Spital zu Nürnberg gehöriger Hoff samt 1 gemeinen Hirthenhauß.“[12] In der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 werden für den Ort neben den 2 Nürnberger Untertanen nur 5 Heilsbronner Untertanen angegeben.[13]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ziegendorf 7 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Klosterverwalteramt Heilsbronn. Grundherren waren das Klosterverwalteramt Heilsbronn (2 Höfe, 1 Gut, 1 Gütlein, 1 Tropfhaus) und die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 1 Hof; Siechenkobelstiftung St. Jobst: 1 Hof).[14] Es gab zu dieser Zeit 8 Untertansfamilien, von denen 6 dem Kammeramt Windsbach unterstanden.[15][16] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[17]
Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB1107020085, OCLC163847798, S.111–112.
Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB480570132, OCLC872378821, S.212.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.308–309 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 65.
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 212.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 308 f.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 8. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 734.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 18. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 740.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 309.
↑Zitiert nach H. Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde, S. 112.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 746.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 935f.
↑Johann Bernhard Fischer: Ziegendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.409 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 535.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 976.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
↑Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. In den Jahren 1807 und 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
↑Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.108.