Dixon hat die Entwicklung des Chicago-Blues in den 1950er und 1960er Jahren entscheidend geprägt. Als Studiomusiker und Hausbassist bei Chess Records ist er auf zahlreichen Plattenaufnahmen zu hören. Als Bassist von Chuck Berry trug er auch zum Siegeszug des Rock ’n’ Roll bei. Zudem war Dixon als Songwriter und Produzent für die Chicagoer Blues-Label Chess Records und Checker Records eine regelrechte Songfabrik. Er schrieb viele der bedeutendsten Blues-Songs wie Hoochie Coochie Man, Evil oder Back Door Man, die vor allem in den Interpretation von Muddy Waters und Howlin’ Wolf bekannt wurden. Aber auch viele andere Blues-Legenden griffen seine Songs auf.
Einem breiten Publikum wurden seine Kompositionen bekannt, als in den 1960er Jahren britische Rockbands etliche Titel von Willie Dixon aufnahmen, beispielsweise die Rolling Stones(Little Red Rooster),Cream und Ten Years After(Spoonful),Led Zeppelin(I Can’t Quit You Baby). Auch Elvis Presley, Grateful Dead, Jimi Hendrix, The Doors und viele spätere Bands wie die Black Crowes interpretierten seine Songs (die Liste dieser Bands ist lang und bedeutend). Willie Dixon konnte mit einem gewissen Recht von sich sagen: „I Am the Blues“. Gleichzeitig gilt er als einer der wichtigsten Eckpfeiler der Rockgeschichte.
Ende der 1960er Jahre besann er sich wieder auf seine eigene Karriere und stellte verschiedene Begleitgruppen (Chicago Blues Allstars) auf, mit denen er auf Tournee ging.
1989 veröffentlichte Dixon eine Autobiografie unter dem Titel I am the Blues. Ein eindrucksvoller Höhepunkt seiner musikalischen Laufbahn kam 1988 heraus: Hidden Charms (mit den Stücken: Blues You Can’t Loose, I Don’t Trust Myself, Jungle Swing, Don’t Mess with the Messer, Study War No More, I Love the Life I Live, I Cry For You, Good Advice, I Do the Job). 1980 wurde er in die Blues Hall of Fame der Blues Foundation aufgenommen.
Am 29. Januar 1992 starb Willie Dixon im Alter von 76 Jahren an Herzversagen. 2010 wurde auch sein Song Spoonful in der Interpretation von Howlin’ Wolf in die Blues Hall of Fame (Classic of Blues Recording) aufgenommen.[1] Der Rolling Stone listete Dixon 2015 auf Rang 51 der 100 größten Songwriter aller Zeiten.[2]
Auswahl von Songs, auf denen Willie Dixon Bass spielte
Willie Dixon war für Chess Records auch als Sessionmusiker tätig. Er spielte Kontrabass bei vielen legendären Aufnahmen. Erst als Mitte der 1950er Jahre der E-Bass nach Chicago kam, stellte er die Arbeit als Studiomusiker ein.
„Whole Lotta Love“ – Led Zeppelin. Ohne Copyright-Angabe enthält das Lied wesentliche Teile von Dixons „You Need Love“. Dixon und sein Verleger bekamen Tantiemen nach einem Gerichtsverfahren im Jahre 1985, das mit einem außergerichtlichen Vergleich endete.
In dem Film Cadillac Records aus dem Jahr 2008 wird Willie Dixon von Cedric the Entertainer dargestellt. Seine Söhne Butch und Freddie Dixon sind ebenfalls Bluesmusiker.
Willie Dixon & Don Snowden: I am the Blues - The Willie Dixon Story. Quartet Books, London, 1989, ISBN 0-7043-0253-5. Blues Hall of Fame 1992 (Classics of Blues Literature)