1981/82 war er Gründungsmitglied der Pegnitzschäfer-Klangkonzepte, seit 1986 ist er für deren künstlerische Leitung, Konzeption und Organisation verantwortlich. Seit 2001 gestaltet er mit seinem Ensemble eine Konzertreihe für Neue Musik im Neuen Museum Nürnberg. Zugleich ist er in der Gruppe Autorenmusik (Horn, Kontrabass, Klavier, Elektronik, Tanz) und in der Vereinigung TonVision (Literatur, Musik, Bildende Kunst, Theater) aktiv. Krüger lebt in Nürnberg.
Berufliche Tätigkeit
Wilfried Krüger hatte Engagements bei den Sinfonieorchestern in Siegen, Recklinghausen und Düsseldorf und war seit 1974 Solohornist bei den Nürnberger Symphonikern. 1979 gründete er das Hornquartett der Nürnberger Symphoniker und mit Sophie Hagemann und Ernst Gröschel das Nürnberger Trio. Er spielte über 100 Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk mit Kammermusik und Solokonzerten ein, darunter auch die Serenade für Tenor, Horn und Orchester von Benjamin Britten, „Des canyons aux étoiles“ für Klavier, Horn und Orchester von Olivier Messiaen und das Konzert Es-Dur für Horn und Orchester von Franz Anton Rösler, genannt Rosetti. Er spielte auch die Uraufführungen zahlreicher Werke, die für ihn komponiert wurden, u. a. von Dieter Schnebel, Werner Heider und Gerhard Stäbler.
1982 gestaltete er Konzerte u. a. bei der Konzertreihe „Musica Antiqua“ im Germanischen Nationalmuseum in historisch informierter Aufführungspraxis auf Naturhorn, zusammen mit Ernst Gröschel, Hammerklavier. Er war zudem 20 Jahre Dozent für Horn an der Fachakademie für Musik, am Meistersingerkonservatorium Nürnberg und war 2001 Kurator des Kammerensemblewerk „Kodex“, für Sopran und Ensemble von Christoph Staude (Musik), 2006 beim Oratorium „Kohlenmonoxyd“ von Karola Obermüller (Musik) und Gabriele Strassmann (Text) und 2011 bei „demnach“, ein entfaltetes Quartett für Horn-Solo und Aktionsgruppe mit Skateboardern, Betonmischmaschinen und Staubsaugern von Gerhard Stäbler (Musik) und Frank Schablewski (Text). 2008 war er Mitgründer der Gruppe „Autorenmusik“ in der „Echtzeithalle“ in München.
2017: Concerto bavarese: Zum 70. Geburtstag des Hornisten Wilfried Krüger (Bayern 2; 20. Dezember 2017)
2018: Preis der Stadt Nürnberg (für seine 35-jährige künstlerische Arbeit als Hornist und künstlerischer Leiter des Nürnberger Ensembles Pegnitzschäfer – Klangkonzepte)
Uraufgeführte Werke (Neue Musik)
Holmer Becker: Largo für Horn; Impromptu für Horn und Harfe (1988 für Horn und Orgel); Du hochgebaute Stadt (2012) für Holzblasquintett, Pauken und Klavier (Text: Michael Herrschel); Ciacona (2012) für Horn und Orgel
Holmer Becker: Nachts, wenn das Getreide aufschimmert (2021), Kantate nach Texten von Ivan Blatný für Sprecher, Mezzosopran, Tenor und Ensemble
Helmut Bieler: Bewegte Flächen (2002) für Horn und Orgel (2012 für Horn und Ensemble); Hannas Dank und Ruths Klage (2010) für Sopran, Alt, Horn, Posaune, Klavier und Orgel (Text: Michael Herrschel/Heide I. Bieler)
Jiří Bezděk: Vocatus atque non vocatus deus aderit (2021), Kantate nach Texten von Pavel Kolmačka für Sprecher, Mezzosopran, Tenor und Ensemble
Volker Blumenthaler: Drei Farben (2019) für Horn u. Cello
Volker Blumenthaler: Dein Gesicht, mein Gesicht (2021) für Sopran, Bariton, Horn, Violoncello und Klavier (Text: Otto Winzen)
Volker Blumenthaler: die männer die steine (2023). Eine Threnodie nach einer Idee von Wilfried Krüger (Kurator). Text von Klaus Missbach. Ein Projekt der Pegnitzschäfer-Klangkonzepte in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg unter der Schirmherrschaft von Renate Schmidt
Hwei-Lee Blumenthaler-Chang: Wellen des Jangtse (2016) für Countertenor, Horn, Violoncello und Schlagzeug (Text: Yang Shen)
Eva-Maria Houben: sarah (2010) für zwei Singstimmen, Horn, Posaune, Klavier und Orgel; aus den fliegenden blättern eines fahrenden waldhornisten (2013) für Horn; der wandler (2013) für Horn
Eva-Maria Houben: der Wandler (2014), Hornsolo
Eva-Maria Houben: Gesang 1 für Horn in F und Orgel aus: Gesänge des Tages und der Nacht (2016)
Eva-Maria Houben: echo fantasy I , II (2018) für Horn u. Orgel
Hans Kraus-Hübner: Paraphrase über die Meistersinger von Nürnberg für 3 Blechbläser (2015)
Hans Kraus-Hübner: Divergenza (2016) für Horn, Orgel und Elektronik; Mäander für Horn und Elektronik (1. Fassung 2015, 2. Fassung 2016)
Hans Kraus-Hübner: Riss 1 + 2 + 3 (2017) für Horn und Live-Elektronik (anlässlich des 35-jährigen Jubiläums der Pegnitzschäfer–Klangkonzepte: Laudatio Renate Schmidt, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend a. D.)
Hans Kraus-Hübner: Zufällige Antworten (2018) für Horn und Elektronik. St. Egidienkirche Nürnberg
Hans Kraus-Hübner: Il ricordo diCaccini (2019) für Blechbläserquintett
Hans Kraus-Hübner: Duale Cantilenen (2019) für Klarinette u. Horn
Péter Köszeghy: Souls (Magic) (2016) für Horn, Violine und Cello
Wilfried Krüger: Capricen No. 1 (2015) für Horn, Klavier, Kontrabass u. Computer
Horst Lohse: Die Sirenen noch im Ohr (2004) für Horn; Sabelita-Szenen 2/4/9/17 (2011/12) für Stimme(n) und Ensemble (Texte: Michael Herrschel); Spirits of the Dead (1984/2013) für mittlere Stimme und Horn (Texte: Edgar Allan Poe)
Johannes S. Sistermanns, Hans Kraus-Hübner, Uwe Ebert & Wilfried Krüger: Der Raum des unerwarteten Klanges II (2019) für Exiter, Basalt-Lava-Stein, Stimme, Elektronik und Horn
Walter Steffens: Die Neuen Wilden: Neger Banane Erdbeere (1990) für Horn und Schlagzeug (nach einem Bild von Dieter Truttenbach)
Uwe Strübing: Aber die Wüste wird blühen wie die Lilien… (2000) für Horn und Orgel; Am Ufer. Sommerabend (2001), Synästhesie für Horn und Harfe; Dem Unendlichen (2003) für Mezzosopran, Klarinette, Horn, Violine und Orgel (Text: Friedrich Gottlieb Klopstock)
Witold Szalonek: Medusa’s Dream of Pegasus (1997) für Flöte und Horn
Lorenz Trottmann: Die Waisen. Sieben Augenblicke eines Jahrmarkts (2012) für Holzblasquintett und Klavier (Text: Michael Herrschel)