Das Spektrum seines kompositorischen Schaffens reicht von Chormusik, Kammer- und Orchestermusik bis hin zum musikalisch-literarischen Chanson und umfasst mittlerweile über 140 Werke. Hartl ist ein Grenzgänger zwischen Neuer Musik und Jazz; im Zentrum seines künstlerischen Ausdrucks steht der Moment der Stille mit der „Konzentration auf das Immaterielle, das Nicht-Faßbare, das Transzendente“ (so Jens Voskamp in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Wolfram-von-Eschenbach-Preises 2006).
Inspirative „Momente der Stille“ findet er „in Literatur, Natur und alter Architektur. Lyrik ist für ihn ‚wie Musik, wie Farbe und Licht‘ – ein bemerkenswerter Vergleich angesichts der Tatsache, dass Heinrich Hartl seit seiner Geburt blind ist.“[1]
Heinrich Hartl lebt in Nürnberg. Als Komponist und Pianist arbeitet er regelmäßig mit dem Studio Franken des Bayerischen Rundfunks zusammen und konzertiert sowohl in der Region als auch im Ausland (Konzertreisen führten ihn nach Lettland, Usbekistan und in die Ukraine). Sein Chansonprogramm Wenn ick mal tot bin (mit der Sängerin Jutta Czurda) erlebte 60 Vorstellungen im Stadttheater Fürth.
Lina und Strano (op. 97). Märchenoper in 3 Akten. Libretto: Godehard Schramm
Die Welt ist eine Scheibe (op. 135). Kammeroper. Libretto: Elmar Tannert (* 1964). UA 23. Oktober 2005 Nürnberg (Pocket Opera Company; Regie: Peter Beat Wyrsch)
Vokalkompositionen
Mache dich auf, werde Licht (op. 5). 2 geistliche Konzerte für Sopran und Orgel. Texte: aus dem Buch Jesaja
Die Versuchung Jesu (op. 51) für Chor und Orchester. Text: aus dem Evangelium nach Lukas. UA 1993 Bayreuth (Stadtkirche)
Das Siegesfest (op. 75). Kantate für gemischten Chor und Orchester. Text: Friedrich Schiller
Tamar (op. 80) für Solisten, Chor und kleines Orchester. Text: Martin Buber
Da pacem domine (op. 95). Kantate für Chor und Orchester
Lobe den Herrn meine Seele (op. 109) für Jugendchor, Kinderchor, Sopran, Tenor, Sprecher und Orchester. Text: Psalm 103
Wer wußte je das Leben recht zu fassen (op. 129). 4 Gesänge für Männerchor a cappella nach Gedichten von August von Platen. UA 23. Mai 2004 Erlangen (Orangerie)
O magnum Mysterium (op. 132). Motette für gemischten Chor a cappella. UA 4. Dezember 2004 Nürnberg (Frauenkirche; musica-viva-chor Bamberg)
Zu beiden Händen (op. 141). 6 Meditationen für Sopran, Bariton, 4- bis 8-stimmigen gemischten Chor und Orchester. Texte: Paul Celan. UA 2. Dezember 2007 Nürnberg (Meistersingerhalle; Kirsten Drope [Sopran], Christian Hilz [Bariton]; Hans-Sachs-Chor Nürnberg, Ensemble Kontraste; Leitung: Julian Christoph Tölle). Aufnahme (BR / Studio Franken)
1. Die Krüge („An den langen Tischen der Zeit…“, aus Mohn und Gedächtnis [1952]) – 2. Psalm („Niemand knetet uns wieder aus Erde und Lehm…“, aus: Die Niemandsrose [1968]) – 3. Sinfonia (Orchester) – 4. Zu beiden Händen (aus: Die Niemandsrose) – 5. Krokus (aus Zeitgehöft [hrsg. 1976]) – 6. (Orchesternachspiel)
Orchesterwerke
Concerto gregoriano (op. 6) für Streichorchester (oder Streichquartett)
Zwei Ragtime-Tangos (opp. 8 und 31) für Streichorchester
Konzert für Marimbaphon und Streichorchester (op. 32)
Suite Mediterranée (op. 41) für Akkordeon-Orchester
Zwiegespräche (op. 49) für Alphorntrio und Streichorchester
Konzert für Harfe und Streichorchester (op. 72)
Lina und Strano (op. 81). Suite für Akkordeonorchester
Über die Hoffnung in finsterer Zeit (op. 127) für Cello-Orchester
Wünschelrute (op. 232) für Orchester. UA 14. Mai 2023 Nürnberg, Kirche St. Martha (Collegium musicum Nürnberg, Dirigent Florian Grieshammer), anlässlich des 70. Geburtstags des Komponisten; Vertonung des Gedichts "Wünschelrute" von Joseph von Eichendorff