Wigwałd
Wigwałd (deutsch Wittigwalde) ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Olsztynek (Stadt- und Landgemeinde Hohenstein i. Ostpr.) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein). Geographische LageWigwałd liegt südöstlich des Teerwald-Sees (polnisch Jezioro Gugowo) im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Osterode in Ostpreußen (polnisch Ostróda) bzw. 27 Kilometer südöstlich der heutigen Kreismetropole Olsztyn (deutsch Allenstein). GeschichteOrtsgeschichteDas Kirch- und Gutsdorf Wittichenwalde – nach 1558 Wittchen, nach 1628 Wittichwalde – wurde 1351 erstmals erwähnt.[3] Am 7. Mai 1874 wurde es Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Osterode in Ostpreußen im Regierungsbezirk Königsberg (1904/5 bis 1945 Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.[4] Am 6. Mai 1889 wurde die Landgemeinde Quirmen (heute nicht mehr existent) in den Gutsbezirk Wittigwalde eingegliedert.[4] Die Einwohnerzahl Wittigwaldes belief sich im Jahre 1910 auf 276.[5] Der Gutsbezirk Wittigwalde wurde am 30. September 1928 in eine Landgemeinde umgewandelt.[4] Im Jahre 1933 zählte das Dorf 109 und 1939 bereits 141 Einwohner.[6] Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen abgetreten werden musste, war auch Wittigwalde davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Wigwałd“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Olsztynek (Hohenstein i. Ostpr.) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Sitz in Olsztyn (Allenstein) zugehörig. Am 26. Oktober 2020 zählte das Dorf 83 Einwohner.[1] Amtsbezirk Wittigwalde (1874–1945)Zum Amtsbezirk Wittigwalde gehörten die Dörfer:[4]
KircheKirchengebäudeDie neugotische Kirche mit ihrem schmalen Turm wurde 1873 errichtet.[7] Den Innenraum des Ziegelbaus mit seinen umlaufenden Emporen überdeckt eine Trapezdecke. Außerdem gibt es einen eigenen Pfarrer- und Gutsstand. Der Altar in der Apsis sowie die Kanzel an der linken Seite des Triumphbogens stammen aus der Gründerzeit der Kirche. Das Geläut besteht aus drei Glocken. Bis 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus. Heute ist sie eine römisch-katholische Pfarrkirche. KirchengemeindeBereits in vorreformatorischer Zeit war Wittigwalde ein Kirchdorf.[8] Mit der Reformation nahm es die evangelische Konfession an. EvangelischKirchengeschichteDas königliche Dorf mit dem adligen Gut hatte zunächst einen eigenen Pfarrer.[9] Doch ab Anfang des 17. Jahrhunderts hielt sich die Gemeinde zu Manchengut (polnisch Mańki); denn ein katholischer Patron wollte in Wittigwalde unbedingt einen katholischen Pfarrer einsetzen. Daraufhin schloss der Kurfürst die Kirche. Ab 1708 gab es dann wieder eine eigene evangelische Gemeinde. Sie zählte 1925 insgesamt 2000 Gemeindeglieder in nahezu 20 Orten und Ortschaften.[8] Sie war bis 1945 dem Superintendenturbezirk Hohenstein des Kirchenkreises Osterode in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union zugeordnet. Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung setzten der Kirchengemeinde in Wittigwalde ein Ende. Heute hier lebende evangelische Einwohner gehören zur Kirchengemeinde Olsztynek, einer Filialgemeinde der Christus-Erlöser-Kirche Olsztyn in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. KirchspielorteZum Kirchspiel Wittigwalde gehörten neben dem Pfarrort bis 1945 noch folgende Orte bzw. Ortschaften und Wohnplätze:[8][10]
PfarrerAls evangelische Pfarrer waren vor 1945 an der Kirche zu Wittigwalde tätig:[9]
KirchenbücherVon den Kirchenbüchern für das Kirchspiel Wittigwalde haben sich erhalten und werden bei der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig aufbewahrt:
Römisch-katholischBis 1945 gehörten die römisch-katholischen Einwohner Wittigwaldes zur Pfarrei in der Kreisstadt Osterode in Ostpreußen (polnisch Ostróda).[11] Nach 1945 siedelten sich hier immer mehr polnische Neubürger fast ausnahmslos katholischer Konfession an. Sie reklamierten das bisher evangelische Gotteshaus für sich. Am 22. Mai 1972 wurde hier eine eigenen Pfarrei errichtet[12] mit dem dann „Christkönigskirche“ (polnisch Kościół Chrystusa Króla) genannten Gotteshaus als Pfarrkirche. Sie gehört jetzt zum Dekanat Olsztynek im Erzbistum Ermland. Zugeordnet ist die Filialgemeinde in Ostrowin (Osterwein). VerkehrWigwałd liegt an der Kreisstraße (polnisch Droga powiatowa, DP) 1232N, die von Wilkowo (Wilken) über Elgnówko (Gilgenau) und Ostrowin (Osterwein) nach Wirwajdy (Warweiden) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht. WeblinksEinzelnachweise
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