Im heutigen Ortsbereich von Wennebostel lassen archäologische Funde auf eine vorgeschichtliche Besiedlung vor etwa 2500 Jahren schließen.[3] Bei archäologischen Untersuchungen in einem zur Bebauung vorgesehenen Areal wurden im Jahr 2020 Bestattungsreste gefunden, die vermutlich aus der Bronze- oder Eisenzeit stammen. Dazu zählten zwei Urnen, zwei Keramikschalen als Grabbeigaben sowie zwei Feuerstellen. Etwa 300 Meter von der Fundstelle entfernt gab es einige Jahre zuvor vorgeschichtliche Siedlungsbefunde.[4] Nach Erkenntnissen des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege liegen im Gebiet um Wennebostel vielfach Hinweise auf Bestattungsplätze aus der Bronze- und Eisenzeit vor. Laut dem niedersächsischen LandesarchäologenHenning Haßmann war die Wedemark in der Zeit von 1000 vor bis 1000 nach Christi zum Teil dicht besiedelt.[5]
Mittelalter bis heute
Ein aus dem 10. Jahrhundert stammender Hof gilt als Ursprung des Dorfes Wennebostel. Auch heute noch hat der Ort einen ausgeprägt dörflichen Charakter.
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Wennebostel in die Gemeinde Wedemark eingegliedert.[7]
Der Entwurf des Kommunalwappens von Wennebostel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg am 29. November 1966 erteilt.[13]
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt einen reitenden Förster, der hier bis kurz vor der Jahrhundertwende seinen Amtssitz hatte und an den noch heute der Forsthof erinnert. Auch im Rezess der Gemeinde Wennebostel von 1851 ist unter den Teilungsinteressenten die „herrschaftlich reitende Försterstelle Nr. 29“ aufgeführt. Die Krone soll darauf hinweisen, dass der reitende Förster im Dienste des Königs von Hannover, zuletzt im preußischen Dienst, stand. Die Wolfsangel wurde in das Wappen aufgenommen, um die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Burgdorf, der selbst die Wolfsangel in seinem Wappen führt, zu symbolisieren.
Die größte Eiche des Dorfes ist ein 850 Jahre altes Naturdenkmal. Dabei handelt es sich um die „Mackensen-Eiche“ auf dem Forsthof, dem im Jahr 1900 nach Fuhrberg verlegten Dienstsitz des Försters.
Hohe Eichen, Hecken von Hainbuchen und Weißdorn sowie alte Höfe und Häuser bestimmen das Bild des Ortes.
Forsthaus von 1744
Felder vor dem Ort
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Das Stammwerk des international tätigen Unternehmens Sennheiser electronic GmbH & Co. KG hat seinen Sitz in Wennebostel. Es wurde 1945 hier als Laboratorium Wennebostel gegründet.
Persönlichkeiten
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Reinhold Schleese (1863–1929), Volksschullehrer und Mitbegründer der Hafengesellschaft Hannover für den Betrieb des Brinker Hafens, er war von 1884 bis 1902 Lehrer in Wennebostel
Fritz Sennheiser (1912–2010), erster Ehrenbürger der Wedemark, seine Firma hat bis heute den Firmensitz in Wennebostel
Karl Montag (1917–1982), Geigenbauer und Kunstmaler, er wohnte von 1952 bis 1974 in Wennebostel
Günter Nagel (* 1936), Landschaftsarchitekt und Hochschullehrer, er schuf 1999/2000 das Betriebsgelände Sennheiser in Wennebostel
↑ abEinwohnerzahlen der Gemeinde Wedemark. (PDF; 121 kB) In: Webseite Gemeinde Wedemark. 31. Dezember 2015, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2019; abgerufen am 26. Juli 2020.
↑ abStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.173 (Digitalisat).
↑
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 26. Juli 2020]).
↑ abLandkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC256065728, S.504–505 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2022]).