WPA-9-Ball-Weltmeisterschaft 2015
Die WPA-9-Ball-Weltmeisterschaft 2015 (offiziell: WPA World 9-Ball Championship 2015) war die 24. Auflage der von der WPA ausgetragenen Weltmeisterschaft in der Poolbillarddisziplin 9-Ball. Sie fand vom 7. bis 18. September 2015 beim al-Arabi Sports Club in der katarischen Hauptstadt Doha statt. Der Taiwaner Ko Pin-yi wurde durch einen 13:11-Sieg gegen den Amerikaner Shane van Boening Weltmeister. Das Halbfinale hatten zudem Kos Bruder Ko Ping-chung und der Chinese Wu Jiaqing erreicht. Titelverteidiger war der Niederländer Niels Feijen, der nach Niederlagen gegen Alexander Kazakis und Ryu Seung-woo bereits in der Vorrunde ausschied. Ralf Souquet erreichte als bester Deutscher die Runde der letzten 64. Bester Österreicher war Albin Ouschan, der im Sechzehntelfinale gegen Wu Jiaqing ausschied. ModusVom 7. bis 10. September fand ein Qualifikationsturnier statt, bei dem 128 Teilnehmer in drei K.-o.-Wettbewerben zwölf Startplätze ausspielten. Die restlichen 116 Startplätze wurden zuvor über die Weltrangliste beziehungsweise gemäß einer Quote von den Kontinentalverbänden, dem katarischen Verband und als Wildcardplätze von der WPA vergeben.[1] Die 128 für das Hauptturnier qualifizierten Spieler wurden zunächst in 16 Gruppen eingeteilt, in denen sie vom 12. bis 15. September im Doppel-K.-o.-System gegeneinander antraten. Aus jeder Gruppe qualifizierten sich vier Spieler für die Finalrunde, die vom 16. bis 18. September stattfand und im K.-o.-System ausgetragen wurde. Gespielt wurde mit Wechselbreak. Das Ausspielziel waren sieben Partien in der Qualifikation, neun Partien in der Vorrunde sowie elf Partien in der Finalrunde und 13 Partien im Finale.[2] Preisgeld
TurnierverlaufVorrundeFür die erste größere Überraschung des Turniers sorgte Aloysius Yapp aus Singapur. In der ersten Runde besiegte der amtierende Junioren-Weltmeister den Weltranglistenzweiten und früheren 9-Ball-Weltmeister Darren Appleton in einer hochklassigen Partie mit 9:5.[3][4][5] Nach einer Niederlage gegen Mark Gray qualifizierte sich Yapp durch einen Sieg gegen den Kuwaiter Omar al-Shaheen zum zweiten Mal für die Finalrunde einer 9-Ball-WM. Appleton gewann unterdessen beide Spiele der Verliererrunde und schaffte damit ebenfalls den Einzug in die Runde der letzten 64. Titelverteidiger Niels Feijen aus den Niederlanden verlor nach seinem Auftaktsieg mit 8:9 gegen den amtierenden 10-Ball-Europameister Alexander Kazakis und traf anschließend in der Verlierrunde auf den Südkoreaner Ryu Seung-woo. Nachdem Feijen zwischenzeitlich mit 5:1 beziehungsweise 8:5 geführt hatte, gewann Ryu die Partie mit 9:8 und qualifizierte sich zum vierten Mal in Folge für die Finalrunde einer 9-Ball-WM.[6] Zum ersten Mal seit 2010 schied damit der Titelverteidiger in der Vorrunde aus. Neben Appleton und Feijen nahmen acht weitere ehemalige 9-Ball-Weltmeister teil. Während Yukio Akakariyama, Mika Immonen und Wu Jiaqing die Finalrunde direkt über die Siegerrunde erreichten, verloren Chao Fong-Pang und Ralf Souquet jeweils ihr zweites Match und gelangten erst über die Verliererrunde in die K.-o.-Phase. Oliver Ortmann, Thorsten Hohmann und Daryl Peach schieden in der Vorrunde aus. Ortmann hatte in der Siegerrunde gegen Immonen und in der Verliererrunde gegen Denis Grabe verloren. Hohmann verlor nach seinem Erstrundensieg überraschend gegen den Venezolaner Jalal Yousef und schied anschließend gegen den amtierenden 9-Ball-Europameister Francisco Díaz-Pizarro aus. Peach verlor nach seinem Auftaktsieg gegen Mike Dechaine und Mishel Turkey, der damit nach dem Ausscheiden von Waleed Majid und Bashar Hussain als einziger der acht teilnehmenden Katarer die Runde der letzten 64 erreichte. Abdul Rahman al-Amar sorgte für eine weitere Überraschung. Bei seiner zweiten WM-Teilnahme besiegte er Hichem Benaissa sowie den Weltranglistenzwölften Johann Chua und war damit der zweite Saudi-Araber, dem es gelang die Finalrunde einer 9-Ball-WM zu erreichen.[7] Des Weiteren erreichten unter anderem der amtierende 10-Ball-Weltmeister Ko Pin-yi, sein Bruder Ko Ping-chung sowie 10-Ball-Vizeweltmeister Carlo Biado, Vorjahres-Halbfinalist Chang Yu-lung, World-Pool-Masters-Sieger Shane van Boening und der 8-Ball-Weltmeister von 2011 Dennis Orcollo die Finalrunde über die Siegerrunde, wohingegen die 8-Ball-Weltmeister Karl Boyes und Chang Jung-Lin in der Vorrunde ausschieden. Der Weltranglistenerste Albin Ouschan aus Österreich unterlag nach seinem Auftaktsieg dem Japaner Satoshi Kawabata mit 8:9 und verpasste damit die direkte Qualifikation für die Finalrunde. In der Verliererrunde besiegte er den Indonesier Irsal Nasution mit 9:8 und entging damit nur knapp dem Vorrundenaus. Mario He erreichte nach seiner Erstrundenniederlage gegen John Morra die Runde der letzten 64 über die Verliererrunde. Mit Niels Feijen, Albin Ouschan, Ralf Souquet sowie David Alcaide, Nick van den Berg und Roman Hybler nahmen sechs Bundesligaspieler an der WM teil, von denen Alcaide, Ouschan und Souquet die Finalrunde erreichten. Nach dem Ausscheiden Oliver Ortmanns in der Vorrunde erreichte der Niederländer Marco Teutscher als einziger Spieler der 2. Bundesliga die Runde der letzten 64. FinalrundeDer Deutsche Ralf Souquet unterlag in der Runde der letzten 64 dem Engländer Mark Gray knapp mit 10:11, nachdem er zwischenzeitlich mit 9:7 geführt hatte. Gray schied verlor im Sechzehntelfinale gegen John Morra aus. Darüber hinaus schieden der Österreicher Mario He, Ryu Seung-woo, der zweifache 9-Ball-Weltmeister Chao Fong-Pang, Abdul Rahman al-Amar, Johann Chua, Marco Teutscher, der Katarer Mishel Turkey und der in Katar lebende Philippiner Antonio Gabica in der Runde der letzten 64 aus.[8] In der Runde der letzten 32 kam es zu einer Neuauflage des 10-Ball-WM-Finals vom Februar 2015. Carlo Biado, der in der Runde zuvor den 10-Ball-Vizeweltmeister von 2009, Lee Van Corteza besiegt hatte, verlor mit 4:11 gegen Ko Pin-yi. Ko besiegte anschließend Warren Kiamco und John Morra und erreichte damit zum zweiten Mal in seiner Karriere ein WM-Halbfinale. Der Chinese Wu Jiaqing gewann im Sechzehntelfinale mit 11:6 gegen den Weltranglistenführer Albin Ouschan aus Österreich und erreichte anschließend nach Siegen gegen seinen Landsmann Wang Can und Aloysius Yapp die Vorschlussrunde. Yapp hatte im Achtelfinale mit 11:10 gegen den 10-Ball-Europameister Alexander Kazakis gewonnen. Ko Ping-chung, der in der Runde der letzten 64 Mario He besiegt hatte, gewann im Sechzehntelfinale mit 11:9 gegen den früheren Weltmeister Yukio Akakariyama und schaffte nach einem knappen Achtelfinalsieg gegen Mike Dechaine durch einen 11:5-Sieg im Viertelfinale gegen Wojciech Szewczyk den Einzug ins Halbfinale. Szewczyk hatte in der Runde der letzten 16 mit dem Spanier David Alcaide den letzten noch im Turnier verbliebenen Spieler der deutschen Bundesliga mit 11:10 besiegt. Der vierte Halbfinalist war Shane van Boening aus den USA. Nach 11:5-Siegen gegen 9-Ball-Europameister Francisco Díaz-Pizarro und den Vorjahres-Dritten Chang Yu-lung gewann er das Viertelfinale gegen Dennis Orcollo mit 11:1 und erreichte dabei erstmals in seiner Karriere Vorschlussrunde einer Weltmeisterschaft. Seit Johnny Archer 2010 war er zudem der erste Amerikaner, der bei einer WM unter die letzten vier kam.[9] Im Halbfinale gewann Shane van Boening in einer einseitigen Partie mit 11:1 gegen Ko Ping-chung. Im anderen Halbfinale schaffte es Ko Pin-yi einen 4:6-Rückstand gegen Wu Jiaqing zu wenden und mit 11:10 zu gewinnen. Das Finale zwischen van Boening und Ko Pin-yi gestaltete sich sehr ausgeglichen. Nachdem es zwischenzeitlichen 8:8 und 10:10 gestanden hatte, gewann Ko die Partie mit 13:11 und wurde damit zum zweiten Mal Weltmeister. VorrundeGruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Gruppe 5
Gruppe 6
Gruppe 7
Gruppe 8
Gruppe 9
Gruppe 10
Gruppe 11
Gruppe 12
Gruppe 13
Gruppe 14
Gruppe 15
Gruppe 16
FinalrundeWeblinks
Quellen
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