Der ausschließlich als Stufenhecklimousine gebaute Volvo S60 wurde im Spätsommer 2000 in das Modellprogramm aufgenommen und löste damit den S70 ab. Er basierte wie der im Frühjahr 2000 eingeführte Kombi V70, der S80 und der XC90 auf der P2-Plattform.
Die Typen S60 und V70 hatten (bis zum Modellwechsel des V70 im Sommer 2007) die gleiche Frontpartie und das gleiche Interieur. Im Gegensatz zum im Herbst 1998 erschienenen S80 war die Karosserie des S60 coupé-ähnlich und sportlich gestaltet, was eine jüngere Käuferschicht ansprechen sollte.
Heckansicht
Die Motorenpalette bestand ausschließlich aus Reihenfünfzylindermotoren Es gab Ottomotoren mit und ohne Turbolader und Dieselmotoren. Auch eine BiFuel-Variante wurde angeboten, die sowohl mit Erdgas wie auch Benzin betrieben werden konnte. Die Motorleistung reichte von 96 kW (130 PS) beim 2.4D bis hin zu 221 kW (300 PS) bei der R-Variante. Einige Modellvarianten waren auch mit Allradantrieb verfügbar.
Modellpflege
Im April 2004 wurde ein Facelift durchgeführt, das ausschließlich Detailveränderungen mit sich brachte.
Äußerlich präsentierte sich das Modell mit der verlängerten Frontpartie des S60 R und den neuen Ausstattungslinien Kinetic, Momentum, Summum mit je nach Version mehr Lack oder Chrom. Zudem sorgen Klarglasscheinwerfer für einen moderneren Look. Für den Innenraumbereich gab es eine neue Ledervariante (Souvereign Hide) und zusätzlich dazu die Möglichkeit, mit dem Volvo Inscription Programm das Fahrzeug noch stärker zu individualisieren.
Die Leistung des T5-Motors wurde um 7 kW (von 184 auf 191 kW) erhöht. Im Sommer 2005 wurden die Dieselmotoren modifiziert. Sie erhielten mehr Drehmoment und wurden mit einem Rußpartikelfilter versehen. Auch die Leistungswerte änderten sich: Die des D5 wurden angehoben (von 120 auf 136 kW), beim 2.4D hingegen fielen sie von 96 auf 93 kW.
Volvo S60 (2004–2009)
Heckansicht
Im Januar 2009 wurde die Produktion des S60 eingestellt. Der Nachfolger mit der gleichen Typenbezeichnung wurde im März 2010 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt. Die Einführung fand im September 2010 statt.[1]
S60 R
Auch eine besonders sportliche Variante mit dem Zusatz R war ab Frühjahr 2003 verfügbar. Dabei stand das „R“ für „refined“ (verfeinert, überarbeitet). Die Frontpartie dieser Variante hatte Volvo leicht überarbeitet, mit einem flacheren Kühlergrill sowie vom Serienmodell abweichenden Nebelscheinwerfern, in Chrom eingefassten Bi-Xenon-Scheinwerfern, dazu gab es Brembo-Bremsen, das FourC-Fahrwerk mit drei Einstellungsgraden, einen Haldex-Allradantrieb, Fünfspeichenräder mit einem R-Emblem und zwei gerade Auspuff-Endrohre.
Der Innenraum des S60 R war mit königsblauen Instrumenten, einem teilweise mit Leder überzogenen Armaturenbrett, mit besonderen Leder- und Farbvarianten sowie mit einem Sportlenkrad versehen.
Sein 2,5-Liter-Reihenfünfzylinder mit Turbolader, zwei Ladeluftkühlern und einer variablen Ventilsteuerung leistet maximal 221 kW (300 PS) und entwickelt ein Drehmoment von bis zu 400 Nm.[2]
Mitte 2007 wurde die Produktion des Volvo S60 R eingestellt.
Im Frühjahr 2010 wurde die zweite Generation des Volvo S60 vorgestellt und seit Sommer des gleichen Jahres in der belgischen Stadt Gent produziert.
Das im Volvo XC60 eingeführte Sicherheitspaket City Safety (u. a. mit automatischer Notbremsfunktion) ist auch in diesem Fahrzeug erhältlich. In Verbindung mit dem Aktiven Geschwindigkeits-Abstands-Regelsystem bietet es auch eine Fußgängererkennung.[3]
Auf der Basis des S60 und mit den gleichen Motorisierungen und Ausstattungsmöglichkeiten war die Kombiversion Volvo V60 seit Herbst 2010 auf dem Markt.
Im März 2011 hatte der ADAC in einem Heizungstest dem Volvo S60 D5 Summum die beste Heizleistung aller untersuchten Dieselfahrzeuge attestiert.[4]
Ausstattungslinien
Für den S60 standen fünf Ausstattungslinien zur Wahl:
Basis: u. a. 6 Airbags, Audioanlage mit CD/MP3, beheizbare Außenspiegel, Bordcomputer, ESP, elektrische Fensterheber vorn u. hinten, Klimaautomatik, City Safety-Notbremsassistent, Rücksitzlehne geteilt umklappbar, Start-Stopp-Automatik (nicht T5 und T6), Zentralverriegelung.
Summum: Bi-Xenon-Kurvenlicht, elektr. verstellbarer Fahrersitz mit Memoryfunktion, Lederpolster.
Heckansicht
Modellpflege
Mitte 2013 wurde der S60 einer Modellpflege unterzogen, bei der die Scheinwerfer geändert wurden und nun zu einer Einheit gefasst sind. Die Chrom-Umrandung des Kühlergrills, der nun vier anstelle von drei Lamellen trägt, entfällt.
Außerdem wurde das Design der Frontschürze geändert, so dass die klare optische Trennung zwischen dem mittleren unteren Lufteinlass und den äußeren abgemildert wird.
Die dritte Generation des S60 wurde am 20. Juni 2018 in Göteborg vorgestellt. Sie ist das erste Volvo-Modell, das im neuen Werk in Charleston (South Carolina) in den Vereinigten Staaten gebaut wird. Außerdem ist die Limousine nicht mehr mit Dieselmotoren erhältlich. Die Kombiversion V60 wurde bereits im Frühjahr 2018 präsentiert.[6] Eine überarbeitete Version des S60 präsentierte Volvo im März 2022.[7]
Heckansicht
Innenansicht
Kofferraum
Volvo S60 (seit 2022)
Heckansicht
Technik
Der S60 basiert wie der Volvo S90 (2016) auf der SPA (skalierbare Produkt-Architektur)-Plattform.[8] Die hintere Rückenlehne kann als Sonderausstattung umgeklappt werden.[9] Wie beim S90 werden ausschließlich Vierzylindermotoren eingebaut.
↑ADAC Test Autoheizungen. (PDF) ADAC, Februar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2011; abgerufen am 7. November 2021.