Volvo TP 21
Der Volvo TP 21 ist ein Geländefahrzeug der schwedischen Streitkräfte, das vorwiegend als mobile Funkstelle und als Kommando-Stabsfahrzeug genutzt wurde. EntstehungsgeschichteIn den 1940er-Jahren erkannte man den Bedarf der schwedischen Armee an geländegängigen geschlossenen Personenkraftwagen. Offene Kübelwagen erschienen wegen der Winterverhältnisse in Skandinavien weniger geeignet, die zuvor genutzten Fahrzeuge hatten keine Eignung für den Betrieb im Gelände. Als Lösung wurden von Volvo der Geländewagen TPV m/43 („Terrängpersonvagn m/43“) und rund 100 Stück des Halbkettenfahrzeuges Volvo HBT (auch „Artilleritraktor m/43“) gebaut, wobei das Halbkettenfahrzeug zum Teil auf Lizenzen des deutschen Sd.Kfz. 10 basierte. Bei Volvo leitete Nils-Magnus 'Måns' Hartelius die Entwicklung für die Militärfahrzeuge. Beginnend mit dem TPV m/43 wurden von ihm leichte „Terrängpersonvagn“ und mittelschwere Mannschafts-/Transportfahrzeuge (Volvo C202 (Laplander) und Volvo C303) bis zu schweren Geländelastkraftwagen (Volvo TL 31) konzipiert. Die Modellpalette der Volvo-Militärfahrzeuge wurde größtenteils für die schwedische Armee gebaut. Einige der Fahrzeuge wurden an Feuerwehren und weitere öffentliche Einrichtungen geliefert; ein nennenswerter Export dieser Volvo-Fahrzeuge ist nicht bekannt. Als bemerkenswert an den Fahrzeugen hat sich die vom Hersteller beschriebene Langlebigkeit herausgestellt.[5] Der Volvo TP 21 (auch „Radiopersonterrängbil 915“) wurde von 1953 bis 1958 als Nachfolger des Volvo TPV m/43 gebaut. Der TP 51 war mit dem Spitznamen „Terrängsuggan“, zu deutsch „Geländesau“ bekannt, wobei dieser Name auf das Basisfahrzeug, den Volvo PV800 (auch „Volvo Suggan“) zurückgeht. Das Fahrzeug ist in unterschiedlichen militärischen Farbgebungen bekannt. Diese reichen von uni-matt-Grün und verschiedenen Tarnmustern bis zu einer beigefarbenen Wüstenvariante.
EinsatzBeim Militär wurden die Fahrzeuge hauptsächlich als Funkwagen in der Rolle von Kommando-Stabsfahrzeugen genutzt. Dazu passend war die Bezeichnung „Radiopersonterrängbil“ teils auch kurz „Radiobil“. Der TP 21 wurde vom Militär lange genutzt; die letzten Fahrzeuge wurden beim schwedischen Militär erst in den 1980er Jahren ausgesondert. Der TP 21 galt als schwierig bei Schaltvorgängen. Das einzige Fahrzeug, welches als militärischer Verlust verzeichnet ist, wurde von einem schwedischen UN-Bataillon im Einsatz der UNEF I bei der Sueskrise genutzt. Es wurde am 4. Januar 1957 außerhalb von Port Said durch eine Panzermine zerstört. Von den 720 gebauten Fahrzeugen sind im 21. Jahrhundert etwa 250 verbliebene Fahrzeuge bei schwedischen Oldtimerfreunden bekannt.[6] TechnikDie Technik des Fahrzeuges basiert auf Volvo-Militärlastkraftwagen sowie dem Lkw-Typ Volvo-L340 und Karosserieteilen des Volvo PV800. Neben der Militärversion RAPTGB 915 wurden von Volvo weitere Varianten in der 4×4-TP-Baureihe und der 6×6-TL-Baureihe gefertigt, die nachfolgend dargestellt sind:[3]
Der TP 21 wurde hauptsächlich als geschlossener Viertürer in Anlehnung an die Taxikarosserie des Volvo PV800 gebaut. Die Frontpartie basiert auf den Lkw-Baureihen der Volvo-Werke und hat Ähnlichkeiten mit den Vorkriegsmodellen Volvo LV81 und Volvo LV93-95. Zum Teil konnte man bei den Fahrzeugen die Frontscheiben und Dachklappen öffnen. Seltener sind Versionen mit Faltdach.[7] Für den TP 21 waren genormte Staukisten vorgesehen. Beispiele dazu sind:[7]
Als weiteres Zubehör des TP 21 ist neben den Funkgeräten Ra 422 und Ra 200 ein Fahrradträger bekannt. RezeptionDas Fahrzeug erfüllte bei der Einführung die Anforderungen und blieb lange Zeit im Militärdienst. Die an den Volvo PV800 angelehnte Karosserieform ist für Militärfahrzeuge ungewöhnlich, was den Fahrzeugen einen hohen Wiedererkennungswert verleiht. Etwa ein Drittel der produzieren Fahrzeuge blieb erhalten und findet sich bei Sammlern oder in Ausstellungen. Im Oldtimermarkt sind fahrbereite TP 21 selten anzutreffen; das Fahrzeug gilt als Exot.[8] Im 21. Jahrhundert ist das Fahrzeug in etlichen Militärmuseen ausgestellt. Literatur
WeblinksCommons: Volvo TP 21 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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