Volker GrubVolker Grub (* 19. September 1937 in Bermaringen) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter.[1] Er ist ein Urenkel von Friedrich Grub.[2] Leben, Leistungen und WerkGrub studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Freiburg im Breisgau und an der Freien Universität Berlin. Seit dem Sommersemester 1956 ist er Mitglied der Burschenschaft Germania Tübingen.[3] 1964 wurde er am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim zum Dr. oec. promoviert und ist seit 1965 selbstständiger Rechtsanwalt. Er begründete 1977 mit Ulrich Brugger die Sozietät Grub & Brugger Rechtsanwälte, heute Grub Brugger und Partner in Stuttgart.[4] Grub gehörte zu den Pionieren der Konkursrechtler, die die bis in die 1980er Jahre gängige Praxis der Stilllegung und Liquidation konkursreifer Betriebe durch eine „übertragende Sanierung“ ablösten, also die Fortführung betrieblicher Einheiten statt deren „Beerdigung“ betrieben, soweit das betriebswirtschaftlich möglich war. Insbesondere galt das etwa, wenn die Schieflage – wie häufig – Ursachen hatte, die zu beseitigen waren, wie beispielsweise Managementfehler. Möglich machten dies zwei Gesetze aus dem Jahr 1974: Das Konkursausfallgeld (heute: Insolvenzgeld) sicherte Löhne und Gehälter drei Monate vor der Konkurseröffnung ab. Mit dem Gesetz über die betriebliche Altersversorgung wurde der Pensions-Sicherungs-Verein geschaffen, mit welchem Pensionen und Renten der betroffenen Arbeitnehmer abgesichert wurden. Beide Gesetze schufen einen effektiven Arbeitnehmerschutz und gaben damit zugleich einem unternehmerisch praktizierenden Verwalter Liquiditätsspielräume für eine Unternehmenssanierung. Er führte über 500 Verfahren, darunter die Lauffenmühle, Rohwedder und Brokat sowie die Markenunternehmen Bauknecht, Bleyle, Hahn+Kolb, Kreidler, Südmilch, Maico, Klepper und Schiesser. Von 1991 bis 1996 war er Mitglied im Beirat Abwicklung der Treuhandanstalt sowie Mitglied von Expertenbeiräten zur Abfassung des neuen Insolvenzrechts 1999. Er ist Verfasser zahlreicher Fachpublikationen zum Insolvenzrecht und Mitherausgeber der Zeitschrift „Deutsche Zeitschrift für Wirtschafts- und Insolvenzrecht“, Walter de Gruyter Verlag (DZWIR), seit 1998. Grub schloss mit dem Insolvenzverfahren der Hess AG im November 2020 im Alter von 83 sein nach eigener Aussage letztes Insolvenzverfahren ab.[5] EhrungenGrub erhielt am 25. Januar 1996 die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg für herausragende Verdienste um die Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg und 1999 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Schriften
Weblinks
Einzelnachweise
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