Verwaltungsgliederung DänemarksDie Verwaltungsgliederung Dänemarks umfasst seit dem 1. Januar 2007 fünf Regionen und 98 Kommunen. Die Amtsbezirke/Kreise (amt) wurden im Zuge einer Kommunalreform abgeschafft. Ihre Zuständigkeiten wurden auf Regional- und kommunale Ebene verteilt. RegionenSeit 1. Januar 2007 gibt es fünf Regionen, Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2023[1]:
Hauptaufgaben der Regionen sind:
Im Vergleich zu den früheren Amtsbezirken sind die Aufgaben der Regionen eingeschränkt. Die Regionen haben kein selbständiges Besteuerungsrecht mehr, sondern werden durch staatliche Schlüsselzuweisungen finanziert. Kommunen
Unter der regionalen Ebene ist das Land in 98 Kommunen eingeteilt. Mit einer typischen Größe von über 30.000 Einwohnern gehören die dänischen Kommunen zu den drittgrößten (1. Großbritannien, 2. Irland) europa- und weltweit. 25 Kommunen haben weniger als 30.000 Einwohner (2010). Die kleinsten Kommunen sind Vallensbæk, Dragør und Langeland mit weniger als 18.000 (2024), sowie Læsø, Fanø, Samsø und Ærø mit weniger als 6.000 Einwohnern (2024); die letzten fünf bilden aber als Inseln Sonderfälle. Mit der Vergrößerung der Kommunen 2007 wurden die kommunalen Aufgaben erweitert. Dadurch sollte den Kommunen ermöglicht werden, den öffentlichen Dienst weiter auszubauen und zu rationalisieren. Jedoch befürchteten Gegner, dass der Abstand zwischen Bürgern und Kommunalpolitikern zu groß werden könnte und dass besonders Landgebiete und Dörfer infolge von Einsparungsmaßnahmen leiden könnten. So fürchtet der Verband dänischer Kleininseln Folgen wie Schulschließungen, verringerte Seniorenpflege, Einschränkungen im Fährverkehr und Einschränkungen bei der Unterhaltung der Deiche.[2] Als einzige Gebiete in Dänemark stehen Christiansø und Frederiksø außerhalb der Gemeindeeinteilung. Demzufolge zahlen die Einwohner keine Kommunalsteuer. Die Inseln sind dem Verteidigungsministerium unterstellt, das durch einen Administrator auf Christiansø vertreten ist.[3] Historische VerwaltungsgliederungenÄlteste StrukturenÄlteste Einteilung des Landes waren die Syssel und Harden, die schon in der frühen Wikingerzeit entstanden. Die oberhalb der Hardentinge angesiedelten Landstinge bestanden in Viborg (Nørrejylland), in Urnehoved (Sønderjylland), in Ringsted (Dänische Inseln) und in Lund (Skåneland). Im Mittelalter folgte die Einteilung in Lehen nach feudalem Muster, meistens einem Herrensitz untergeordnet. Um 1200 bildete sich das Herzogtum Schleswig heraus, das dem Königreich als königlich-dänisches Lehen weiter verbunden blieb, aber zum Teil eigene Verwaltungsstrukturen entwickelte (siehe Ämter und Harden in Schleswig). Bistümer (ab 10. Jahrhundert)
Mit der Reformation wurden die Bistümer 1536 in Propsteien unterteilt, deren Grenzen sich an den Harden orientierten. 17. und 18. JahrhundertNach der Einführung des Absolutismus ließ König Friedrich III. Dänemark und Norwegen 1662 in Ämter (dän. amt) gliedern.
Für das als Lehen und in Personalunion mit Dänemark verbundene Herzogtum Schleswig siehe den Artikel Ämter und Harden in Schleswig. Von 1793 bis 1970Nach Bildung des dänischen Gesamtstaates wurden die Ämter 1793 vergrößert und neu zugeschnitten. Diese Gliederung wurde bis 1970 im Wesentlichen beibehalten.
Von 1970 bis 2006
Am 1. April 1970 wurden die 22 Ämter auf 14 reduziert und als Amtskommunen neu definiert. Die Kommunen Kopenhagen und Frederiksberg übten wegen ihrer besonderen Voraussetzungen (großstädtischer Ballungsraum) die amtskommunalen Aufgaben selbst aus. Gleichzeitig wurde mit dieser Reform die Zahl der Kommunen reduziert. Die Kommunen waren im Jahr 1841 eingerichtet worden, damals 1021. Hinzu kamen die Städte mit Marktrecht (dän. købstad). Die Anzahl der Städte und Landgemeinden hatte 1965 ihren Höchststand von 1345 (88 Städte und 1257 Landgemeinden) erreicht.[5] Mit der Kommunalreform 1970 verschwand der Titel Købstad aus dem offiziellen Vokabular, die Harden (dän. herred) wurden ebenfalls abgeschafft und die Zahl der Kommunen nach einigen freiwilligen Zusammenschlüssen Ende der 1960er Jahre von noch 1098 auf 277 reduziert. 1974 wurden die Kommunen Sengeløse und Høje-Taastrup zu Høje-Taastrup Kommune sowie Store Magleby und Dragør zur Dragør Kommune zusammengelegt. Die Anzahl der Kommunen betrug somit 275.
Anmerkung: Ringkjøbing Amt wurde offiziell anders geschrieben als sein Verwaltungssitz Ringkøbing. Fusionen bis Ende 2006 und große KommunalreformVon 1975 bis 31. Dezember 2006 wurden viele Änderungen diskutiert, jedoch nur wenige durchgeführt. So wurden in den letzten Jahren die relativ kleinen und finanzschwachen Kommunen der Inseln Bornholm (fünf Kommunen, 2003) bzw. Ærø (zwei Kommunen, 2006) zu inselweiten Kommunen zusammengelegt. Bornholms Amt, das als Amtsbezirk seit 1662 unverändert bestanden hatte, wurde dabei am 1. Januar 2003 zur amtsfreien „Regionskommune“ Bornholms Regionskommune. Damit verblieben noch 270 Kommunen und 13 Amtskommunen (Kreise). Auf Langeland wurden 1992 und 2000 zwei Volksabstimmungen in den drei Kommunen der Insel abgehalten. Ein Grund war, eine befürchtete mögliche Zusammenlegung mit Svendborg Kommune zu vermeiden. Sydlangeland Kommune war in beiden gegen eine Zusammenlegung. Am 12. Februar 2003 gab es nur in der Sydlangeland Kommune eine Volksabstimmung. Die letzte war positiv für eine Zusammenlegung, die aber erst im Zuge der landesweiten Kommunalreform zum 1. Januar 2007 umgesetzt wurde. Bei dieser Reform blieben nur 30 der seit 1974 bestehenden 268 Kommunen unverändert (darunter Bornholm und Ærø, die ja erst wenige Jahre zuvor eingerichtet worden waren). Die übrigen 238 Kommunen wurden zu 66 Großkommunen zusammengefasst, so dass nun zusammen mit den zwei 2003 und 2006 entstandenen und den 30 unangetasteten Kommunen Dänemark in 98 Kommunen aufgeteilt ist. Gleichzeitig wurden die Amtskommunen (Kreise) abgeschafft. Neu eingerichtet wurden fünf Regionen. Im Vergleich zu den früheren Amtsbezirken sind die Aufgaben der Regionen eingeschränkt. Die Regionen haben kein selbständiges Besteuerungsrecht mehr, sondern werden durch staatliche Schlüsselzuweisungen finanziert. Andere Kompetenzen wurden auf die Kommunen übertragen. Literatur
Siehe auchEinzelnachweise
Weblinks
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