UHL F900 Ecolifter
Der F900 Ecolifter (auch als Ecolift F900 bezeichnet) ist ein Mehrzweckschiffstyp der Hamburger Schwergutreederei United Heavy Lift. GeschichteDas neun Einheiten umfassende erste Los der Serie wurde 2015 von der US-amerikanischen Schwergutreederei Intermarine aus Houston in Zusammenarbeit mit den Hamburger Unternehmen Hammonia Reederei und Peter Döhle Schiffahrts-KG in Auftrag gegeben. Der Schiffsentwurf wurde auf der Basis der Betriebserfahrung mit der Intermarine F800-Serie[1] als Mehrzweck-Schwergutfrachtschiff mit vorne angeordnetem Deckshaus und zwei Laderäumen ausgelegt.[2] Der Bau der Schiffe erfolgte auf zwei Werften des chinesischen Schiffbaukonzerns China State Shipbuilding Corporation, deren Tochtergesellschaft CSSC-Leasing die Schiffe in einer Langzeitcharter an die Auftraggeber vermietet.[3] Mitte 2018 übernahm die Bremer Reederei Zeaborn die Mehrheit bei Intermarine und legte die gemeinsamen Aktivitäten zusammen mit der im Aufbau befindlichen F900-Serie unter der neuen Marke Zeamarine zusammen.[4] Die Schiffe bildeten dort den Typ ZEA 14K-900. Ein Teil der Schiffe fuhr weiter für die Reederei Intermarine.[5] Nachdem Zeamarine Ende 2019 in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, übernahm United Heavy Lift Anfang Januar 2020 die neun bis dahin von Zeamarine betriebenen sowie die noch abzuliefernden über die Gustav-Zech-Stiftung des hinter Zeamarine stehenden Bremer Unternehmers Kurt Zech finanzierten acht weiteren Einheiten des zweiten Bauloses.[1][6][7] 2022 wurden nochmal zwei weitere Schiffe des Typs von United Heavy Lift in Auftrag gegeben.[8] Die Schiffe werden über ein Joint Venture von Zech und United Heavy Lift betrieben.[7] Sie fahren in Langzeitcharter bei United Heavy Lift. Bereedert werden sie von der Hammonia Reederei (13 Schiffe) und von Zeaborn Ship Management (6 Schiffe) in Hamburg. Die Schiffe werden in der Hauptsache in der weltweiten Fahrt für den Transport von Schwergut, Massenstückgut, kleineren Projektladungen oder Containern eingesetzt. TechnikDie Schiffe verfügen über zwei Laderäume. Die Luke von Laderaum 1 ist 7,50 m lang und 20,00 m breit, die von Laderaum 2 ist 105,45 m lang und 20,00 m breit. Der Rauminhalt der beiden Laderäume beträgt insgesamt 25.127 m³, bei Mitnahme der herausnehmbaren Zwischendeckselemente verbleibt ein Rauminhalt von 23.600 m³. In den Laderäumen stehen insgesamt 3.870 m² und an Deck 2.990 m² Fläche, insgesamt also 6.860 m², zur Verfügung. Die Tankdecke ist für Belastungen von 16 Tonnen/m² ausgelegt und für den Ladungsumschlag mit Greifern verstärkt. Die versetzbaren Zwischendecks und die Lukendeckel können jeweils mit fünf Tonnen/m² belastet werden. Die Laderäume der Schiffe werden mit Falt- und Pontonlukendeckeln verschlossen, die beim Transport sperriger Ladung weggelassen werden können. Die Pontonlukendeckel im mittleren Bereich der Schiffe sind verstärkt und können mit 8 t/m² belastet werden. Die Schiffe sind für den Transport von Containern vorbereitet. Die Containerkapazität beträgt 1011 TEU, 471 TEU im Raum und 540 TEU an Deck. Für Kühlcontainer stehen 100 Anschlüsse zur Verfügung. In den Laderäumen können 13 20-Fuß-Container und an Deck 17 20-Fuß-Container hintereinander geladen werden. Die Schiffe sind mit zwei an Backbord angebrachten elektrohydraulischen McGregor-Schiffskränen ausgerüstet, deren Hubvermögen jeweils 450 Tonnen beträgt. Im gekoppelten Betrieb können daher variantenabhängig Kolli von bis zu 900 Tonnen bewegt werden. Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem Zweitakt-Siebenzylinder-Dieselmotor des Typs MAN 7S40 ME-B9.5 mit 4800 kW Leistung,[9] der auf einen Festpropeller wirkt. Die Schiffe erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 15 Knoten. Weiterhin stehen drei von Daihatsu-Dieselmotoren (Typ: 6DEM-18) angetriebene Generatoren mit jeweils 493 kVA Scheinleistung und ein von einem MAN-Dieselmotor (Typ: D2876) angetriebener Notgenerator mit 124 kVA Scheinleistung zur Verfügung. Der Maschinenraum ist im hinteren Bereich des Rumpfes hinter den Laderäumen angeordnet. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein elektrisch mit 900 kW Leistung angetriebenes Kawasaki-Bugstrahlruder mit Verstellpropeller unterstützt. Der Rumpf der Schiffe ist eisverstärkt (Eisklasse E3) Das Deckshaus befindet sich im vorderen Bereich der Schiffe. Dies hat den Vorteil, dass die Schiffe an Deck voluminöse Ladungen befördern können, ohne dass dadurch die Voraussicht von der Brücke eingeschränkt wird. Zusätzlich bietet das Deckshaus der Decksladung einen Schutz gegen überkommendem Wasser.[1][9] Die Back vor dem Deckshaus ist gedeckt. Schiffe
Die Schiffe fahren unter der Flagge Portugals, Heimathafen ist Madeira. WeblinksCommons: F900 Ecolifter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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