Bei den Trollius-Arten handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen.[1] Sämtliche Arten sind so gut wie kahl.
Es gibt grundständige und bei den meisten Arten auch wechselständige am Stängel verteilte Laubblätter. Die Blattstiele sind umso kürzer, je höher die Blätter am Stängel stehen. Bei den meisten Arten sind die Blätter fingerförmig in fünf bis sieben verkehrt-eiförmige, dreilappige Abschnitte geteilt, oder zumindest sehr tief fingerförmig eingeschnitten.
Generative Merkmale
In endständigen Blütenständen stehen ein bis drei Blüten zusammen, oder einzeln auf langen Blütenstielen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Es sind fünf bis neun, selten auch mehr Kelchblätter vorhanden, sie sind kronblattartig gefärbt, meist gelb, bei manchen Arten aber auch weißlich, orange oder rötlich, bei einer Art auch bläulich-violett. Sie sind meist breit oval oder rundlich. Bei einigen Arten sind sie so eingekrümmt, dass die gesamte Blüte eine kugelige Form hat. Bei den meisten allerdings sind sie flach. Die Kronblätter sind zwar ähnlich gefärbt wie die Kelchblätter, aber viel schmaler, meist linealisch bis schmal oval, und am Grunde kurz genagelt. Kurz über dem Grund der Kronblätter befinden sich Nektarien.
Die Trollius-Arten kommen in gemäßigten bis arktischen Klimagebieten vor.[1] Sie bevorzugen offene, nasse Standorte, wie etwa Feuchtwiesen und schwere, tonige Böden.[2]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Trollius wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Die Gattung Trollius gehört zur Tribus Adonideae in der Unterfamilie Ranunculoideae innerhalb der Familie Ranunculaceae.[3]
Die Gattung Trollius gedeiht in den gemäßigten bis arktischen Gebieten der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika.[1] In China gibt es 16 Arten, acht davon nur dort.[4]
Die Gattung Trollius enthält etwa 30 Arten[4][1] (Auswahl):[3]
Schmalblütige Trollblume[5] (Trollius buddaeSchipcz., Syn.: Trollius stenopetalus(Regel) T.G.Egorova & Sipliv.): Sie ist im nordöstlichen Myanmar, im südlichen Gansu, im südlichen Shaanxi und im nördlichen Sichuan verbreitet.[4]
Chinesische Trollblume[5] (Trollius chinensisBunge): Sie ist im nordöstlichen China, Ostasien und auf der japanischen Insel Honshu. In China gedeiht sie in Hebei, im nördlichen Henan, im westlichen Jilin, im westlichen Liaoning, im östlichen Nei Mongol und in Shanxi in feuchten Bergwiesen und an alpinen Flussufern in Höhenlagen zwischen 1000 und 2000 Metern.[4]
Trollius lilacinusBunge: Sie kommt in Kasachstan, Kirgisistan, in der Mongolei, im westlichen Sibirien, in Usbekistan, in russisch Zentralasien und in Xinjiang vor.[4]
Trollius ranunculoidesHemsl.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2900 und 4100 Metern im östlichen Tibet und in den chinesischen Provinzen südliches Gansu, östliches sowie südliches Qinghai, westliches Sichuan sowie nordwestliches Yunnan.
Trollius vaginatusHand.-Mazz.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 300 bis 4200 Metern in den chinesischen Provinzen Yunnan sowie Sichuan.[4]
Yunnan-Trollblume[5] (Trollius yunnanensis(Franch.) Ulbr.): Sie gedeiht auf steinigen alpinen Matten und in offenen Wäldern in Höhenlagen von 1900 bis 4250 Metern nur in Yunnan.[4]
Literatur
Li Liangqian, Michio Tamura: Trollius. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S.137 (englisch, online – PDF-Datei).
Bruce D. Parfitt: Trollius. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliophyta: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S.189–190 (englisch, online).
Einzelnachweise
↑ abcdefgh
Bruce D. Parfitt: Trollius. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliophyta: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S.189–190 (englisch, online).
↑
W. Antkowiak, I. Maciejewska-Rutkowska, A. M. Jagodziński, D. Kayzer, M. Klimko: Variation of Seed Morphology of Trollius europaeus L. and Trollius altissimus Crantz (Ranunculaceae). In: Acta Societatis Botanicorum Poloniae, Band 79, Nummer 2, 2010, S. 117–123, (Digitalisat).
↑ abTrollius im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. Juni 2014.
↑ abcdefghijklmno
Li Liangqian, Michio Tamura: Trollius. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S.137 (englisch, online – PDF-Datei).
↑ abcdefgWalter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2: Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
↑ ab
Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 8. Nymphaeaceae to Ranunculaceae. Akateeminen Kirjakauppa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6, S. 39.
↑
Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.