Tilo Klette

Basketballspieler
Basketballspieler
Tilo Klette

Tilo Klette (2013)
Spielerinformationen
Geburtstag 16. Dezember 1977
Geburtsort Dresden, DDR
Größe 206 cm
Position Power Forward /
Center
Vereine als Aktiver
1993–2000 Deutschland BG 74 Göttingen
2000–2001 Deutschland Brandt Hagen
2001–2003 Deutschland Telekom Baskets Bonn
2003–2005 OsterreichÖsterreich WBC Raiffeisen Wels
2005–2006 OsterreichÖsterreich Kapfenberg Bulls
2006–2007 JapanJapan Ōsaka Panasonic Trians (JBL)
2008–2011 OsterreichÖsterreich WBC Raiffeisen Wels
2011–2013 JapanJapan Hokkaidō Levanga
2013–2015 OsterreichÖsterreich WBC Raiffeisen Wels
2015–2019 OsterreichÖsterreich Gmunden Swans
2019–2020 OsterreichÖsterreich Raiffeisen Flyers Wels
Vereine als Trainer
Seit002019 OsterreichÖsterreich Raiffeisen Flyers Wels (AT)

Tilo Klette (* 16. Dezember 1977 in Dresden) ist ein in Deutschland geborener ehemaliger Basketballspieler, der mittlerweile die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.[1] Nach dem Karrierebeginn in seinem Heimatland, wo er zuletzt 2003 für die Telekom Baskets Bonn in der höchsten Spielklasse Basketball-Bundesliga spielte, wechselte Klette nach Österreich und später nach Japan. Mit dem WBC Wels wurde Klette 2009 österreichischer Meister. Tilo Klette ist mittlerweile mit seiner Langzeitlebensgefährtin Judith verheiratet. Sie haben eine gemeinsame Tochter, einen gemeinsamen Sohn,[2] sein ältester Sohn stammt aus einer früheren Beziehung.

Karriere

Klette kam mit seinen Eltern 1989 in die Bundesrepublik Deutschland. Die Familie ließ sich in Niedersachsen nieder. Dort spielte Klette zunächst hauptsächlich Fußball und schaffte es als Torwart in die niedersächsische Jugendauswahl.[3] Erst mit 16 Jahren begann Klette leistungsmäßig Basketball und kam über den Verein TG Münden in seinem Wohnort Hannoversch Münden zur BG 74 nach Göttingen.[4] Dort absolvierte er bereits zwei Jahre später erste Einsätze in der Herrenmannschaft in der 2. Basketball-Bundesliga Gruppe Nord. Im Jahr 2000 wechselte er eine Spielklasse höher zu Brandt Hagen in die Basketball-Bundesliga. Hier kam er in der Basketball-Bundesliga 2000/01 auf solide Einsatzzeiten von mehr als zehn Minuten pro Spiel. Die Hagener Mannschaft, die nach der Verpflichtung des ehemaligen Leverkusener Meistertrainers Dirk Bauermann Ambitionen auf vordere Plätze hatte, enttäuschte jedoch insgesamt und konnte erst in der Qualifikationsrunde den Klassenerhalt sicherstellen. Anschließend wurde Klette vom Vizemeister Telekom Baskets aus Bonn verpflichtet. Seine Leistungen stagnierten hier jedoch und er wurde deutlich weniger eingesetzt. Nachdem er in der Basketball-Bundesliga 2002/03 nur in 13 Spielen mit durchschnittlich weniger als sechs Minuten Einsatzzeit pro Spiel eingesetzt worden war, verließ er im Anschluss Deutschland.

Für die Spielzeit 2003/04 bekam Klette einen Vertrag in der österreichischen Basketball-Bundesliga (ÖBL) beim WBC aus Wels, der zuvor in die höchste nationale Spielklasse zurückgekehrt war. Hier avancierte er in den folgenden beiden Spielzeiten zum mannschaftsinternen Topscorer. Nach zwei Spielzeiten wechselte er dann 2005 zu den Bulls aus Kapfenberg,[5] die von 2001 bis 2004 viermal hintereinander österreichischer Meister geworden waren. In der Play-off-Halbfinalserie um die Meisterschaft 2006 verlor man jedoch gegen seinen ehemaligen Verein aus Wels. Danach zog es Klette nach Japan, wo er für die Panasonic Superkangeroos spielte. Nach seiner ersten sehr erfolgreichen Saison mit Panasonic ging er anschließend nach Puerto Rico und spielte dort zwei Monate für die Mannschaft Indios de Mayaguez.

Zur Saison 07/08 kehrte er nach Japan zurück und spielte für die Panasonic Trains. Auch diese Saison war sehr erfolgreich. Er konnte sich erneut als einziger Europäer in der JBL behaupten und beendete dieses Spieljahr unter den fünf besten Korbschützen der Liga. Dann kehrte er nach Wels in Österreich zurück und beendete dort die Saison, konnte jedoch nicht verhindern, dass man bereits in der ersten Play-off-Runde um die Meisterschaft gegen Titelverteidiger Allianz Swans Gmunden ausschied. In der folgenden Spielzeit ÖBL 2008/09 gelang dann jedoch der „Coup“, als man in der Halbfinal- und der Finalserie nacheinander die beiden Meister der Vorjahre, die Fürstenfeld Panthers sowie die Swans Gmunden, besiegen konnte und die erste Meisterschaft für den Welser Verein erreichte. Klette empfahl seinen Mannschaftskameraden Brandon Thomas anschließend zu seinem ehemaligen Verein aus Göttingen,[4] wo mit dem befreundeten John Patrick ein Trainer arbeitete, der wie Klette zuvor ebenfalls in Göttingen und Japan aktiv gewesen war.

Nachdem Wels seine erste Meisterschaft seit 50 Jahren gewann, vertrat der WBC Wels die österreichischen Farben im internationalen Wettbewerb. In der Qualifikation zum EuroCup konnte man den hochkarätigen Gegner Besiktas Istanbul in heimischer Halle auch Dank eines gut spielenden Tilo Klettes besiegen. Nach dem Auslauf seines Drei-Jahres-Vertrags, wurde das Arbeitspapier nicht erneuert und den nunmehr 33-Jährigen zog es abermals ins Land der aufgehenden Sonne.

Bei Levanga Hokkaido wurde Klette im Spieljahr 2011/12 vom deutschen Trainer Torsten Loibl betreut, die Mannschaft verpasste ihre erste Teilnahme an der Meisterrunde nur knapp. Klette gehörte auch in dieser Spielzeit wieder zu einem der effektivsten Spieler der Liga.

Aufgrund der guten Leistungen verpflichtet ihn Levanga Hokkaido für eine weitere Saison. 2013 ging Klette zum WBC Raiffeisen Wels zurück, mit 35 Jahren unterschrieb er einen Zweijahresvertrag.[6] Dank seiner Hilfe gelang es dem Verein, seit fünf Jahren das erste Mal wieder das Halbfinale der ÖBL zu erreichen. In der Sommerpause 2015 wurde Klette, der mittlerweile die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, vom Bundesliga-Konkurrenten Swans Gmunden unter Vertrag genommen.[7] Vor dem Spieljahr 2019/20 kehrte er 41-jährig nach Wels zurück, wo er als Spieler und Mitglied des Trainerstabes tätig wurde.[8]

Im August 2020 gab Klette bekannt, dass er seine aktive Karriere als Basketballspieler beendet hat. Er wird weiterhin als Athletiktrainer in Wels tätig sein.[9]

Einzelnachweise

  1. Oberösterreichische Nachrichten: Klette: Von Wels nach Gmunden. (nachrichten.at [abgerufen am 10. November 2018]).
  2. Portrait - Tilo Klette. Abgerufen am 10. November 2018.
  3. Anja Horstmann: Tilo Klette: "Allez, Allez". Telekom Baskets Bonn, 25. November 2001, abgerufen am 9. Mai 2013 („Homestory“ mit Interview).
  4. a b Mark Bambey: „Fans werden Brandon lieben“. Göttinger Tageblatt, 9. Juli 2009, abgerufen am 9. Mai 2013.
  5. Basketball: Kapfenberg fischt bei Wels. Der Standard, 3. Juli 2005, abgerufen am 9. Mai 2013.
  6. Zweiter Neuzugang beim WBC Wels. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 10. November 2018]).
  7. Gmunden verpflichtet Deutschen Klette. (kurier.at [abgerufen am 10. November 2018]).
  8. https://www.flyerswels.at/portal/tilo-klette-und-die-raiffeisen-flyers-gehen-gemeinsame-wege/
  9. https://www.skysportaustria.at/tilo-klette-gibt-karrieende-bekannt/