Sein bisheriges Hauptwerk Nabokovs Katze (1999) trägt deutliche autobiographische Züge und erzählt, über einen Zeitraum von 25 Jahren, die erotisch-obsessive Beziehung des Helden Georg zu seiner Muse Camille.
2000 wurde Lehr der Wolfgang-Koeppen-Preis der Hansestadt Greifswald vom vormaligen ersten Preisträger Richard Anders zugesprochen. In Anders’ Begründung hieß es:
„Von seinem Roman Zweiwasser oder Die Bibliothek der Gnade (1992) an hat Thomas Lehr sprachmächtig in der Nachfolge jener Moderne weiter geschrieben, die bei aller Zeitbezogenheit nie Wachträume, Halluzinationen und Gedankenspiele ausgeschlossen hat. In seiner letzten Prosaarbeit 'Nabokovs Katze' erzählt Thomas Lehr die l'amour fou seines Helden in scharf ausgeleuchteten Bildern, wobei seine literarischen Mittel auf Schnitt- und Überblendungstechniken des Films verweisen. Nicht ganz ohne Grund: Der getriebene Held wechselt von der Mathematik zur Regie. Eines seiner Vorbilder ist Luis Buñuel.“
Timo Rouget: Lehr, Thomas. In: Lexikon der Science Fiction-Literatur seit 1900. Mit einem Blick auf Osteuropa, herausgegeben von Christoph F. Lorenz und Peter Lang, Frankfurt/Main 2016, ISBN 978-3-631-67236-5, S. 429–434.
Leonhard Herrmann: Literarische Vernunftkritik im Roman der Gegenwart. Stuttgart 2017. S. 167–178.
Thomas Lehr In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Jahrbuch. 69, 2018, S. 30–32.