Die Synthese von CI4 gelingt am besten über den Aluminiumchlorid-katalysierten Halogenaustausch bei Raumtemperatur.[7]
Das Reaktionsprodukt kristallisiert aus der Reaktionslösung aus. CI4 sollte kühl (2 bis 8 °C) gelagert werden.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Das kräftig rote Tetraiodmethan ist zusammen mit Iodoform die einzige farbige organische Verbindung ohne ungesättigte Funktion.[8]
Der Gewichtsanteil des Kohlenstoffs in CI4 beträgt lediglich 2 %. Die Bindungslänge Kohlenstoff–Iod beträgt in dem tetraedrisch aufgebauten Molekül 0,212 ± 0,002 nm.[9] Das Molekül ist mit Iod–Iod-Abständen von 0,3459 ± 0,003 nm ausgesprochen dicht und eng gepackt. Sehr wahrscheinlich ist die Verbindung aus diesem Grund thermisch und photochemisch wenig stabil. Hexaiodethan ist, vermutlich aus dem gleichen Grund, als Molekül bisher unbekannt.
CI4 ist in Wasser nahezu unlöslich, reagiert mit ihm aber langsam unter Bildung von Iodoform und Iod. In organischen unpolaren Lösungsmitteln ist es gut löslich. Thermisch und photochemisch zersetzt es sich zu Tetraiodethen (I2C=CI2).
Verwendung
CI4 wird als Reagenz für Iodierungsreaktionen eingesetzt.[11]Alkohole können beispielsweise in einer Reaktion, die ähnlich der Appel-Reaktion verläuft, in Alkyliodide überführt werden.
Einzelnachweise
↑ abDatenblatt Tetraiodmethan bei Alfa Aesar, abgerufen am 11. Februar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar)..
↑ abEintrag zu Tetraiodmethan. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Dezember 2014.
↑A. S. Carson, P. G. Laye, J. B. Pedley, Alison M. Welsby: The enthalpies of formation of iodomethane, diiodomethane, triiodomethane, and tetraiodomethane by rotating combustion calorimetry, in: The Journal of Chemical Thermodynamics, 1993, 25 (2), S. 261–269; doi:10.1006/jcht.1993.1025.
↑G. G. Gustawson: in Ann. Chem. Pharm. 172 (1874) 173.
↑Rolf Werner Soukup: Chemiegeschichtliche Daten organischer Substanzen, Version 2020, S. 155 pdf.
↑R. E. McArthur, J. H. Simons: Carbon Tetraiodide, in: Inorganic Syntheses, Vol. III, 1950, S. 37–39.
↑P. R. Schreiner, A. A. Fokin: Carbon Tetraiodide, in: Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis, 2005, John Wiley & Sons, Ltd.
Literatur
Harold Soroos, James B. Hinkamp: The Redistribution Reaction. XI. Application to the Preparation of Carbon Tetraiodide and Related Halides, in: J. Am. Chem. Soc., 1945, 67 (10), S. 1642–1643; doi:10.1021/ja01226a004.
Naoki Sato, Hiroo Inokuchi: Ionization potentials of carbon tetraiodide and tetraiodoethylene in the solid state, in: Chemical Physics, 1987, 113 (3), S. 445–451; doi:10.1016/0301-0104(87)80009-5.
Teresa Roldán-Arjona, Carmen Pueyo: Mutagenic and lethal effects of halogenated methanes in the Ara test of Salmonella typhimurium: quantitative relationship with chemical reactivity, in: Mutagenesis, 1993, 8, S. 127–131; Abstract.