Die Stadt liegt an der polnischen Autobahn A2, etwa zehn Kilometer östlich der Stadt Posen (Poznań).
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an der Stelle des heutigen Swarzędz stammt aus dem Jahr 1366. Im Jahre 1377 wurde erwähnt, dass sich in der Siedlung eine Pfarrei befindet.
Auf Grund der günstigen Lage an dem Weg von Posen nach Masowien entwickelte sich der Ort gut. Ursprünglich war die Siedlung in Privatbesitz der Familie Łodzia, ab dem 15. Jahrhundert gehörte sie der Familie Górka. Als Andreas Górka 1592 verstarb, kam die Ortschaft an dessen Schwiegersohn Peter Czarnkowski. Im 17. Jahrhundert gehörte sie der Familie Grudzinski.[2]
Die Grudzinskis boten Protestanten Schutz, die sich hier ansässig machten. Als im Sommer 1616 fanatisierte Jesuitenschüler und der Pöbel die evangelischen Kirchen in Posen zerstört hatten,[3] wandten sich viele Posener Protestanten nach Schwersenz, nicht wenige Reichere zogen nach Lissa.[2] Im Jahr 1621 wurde Juden aus dem Ghetto in Posen Zugang zum Stadtgebiet gewährt.
Ende des 19. Jahrhunderts blühte das Tischlerhandwerk auf. 1887 erhielt der Ort Anschluss an das Schienennetz von Posen nach Wreschen und damit, neben der Straße von Warschau nach Posen, einen weiteren wichtigen Verkehrsanschluss.
Die Stadt besitzt heute einen Sportflugplatz, der vom Posener Fliegerverein Wanda Modlibiowska betrieben wird. Im Ort haben sich unterschiedliche Unternehmen angesiedelt, vor allem für Tischler- und Polsterarbeiten. Ein Radweg von Posen durch das Naturschutzgebiet Dębiniec nach Pobiedziska führt durch die Stadt.
Im der Gemeinde zugehörigen Ort Uzarzewo befindet sich ein Park aus dem 19. Jahrhundert mit einem von 1860 bis 1865 errichteten Hof. In diesem ist ein Jagdmuseum untergebracht.
Im Dorf Wierzenica befindet sich die hölzerne St.-Nikolaus-Kirche, die aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt. Bei der Kirche ist das Grab von August Cieszkowski (1814–1894) zu finden. Weiterhin befindet sich in der Nähe des Dorfes ein Friedhof mit Gräbern aus der Bronzezeit.
Kirche des heiligen Martin in Swarzędz (18. Jahrhundert)
Kirche des Erzengels Michael in Uzarzewo
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Swarzędz hat eine Fläche von 93 km², auf denen über 38.000 Menschen in 20 Ortschaften leben. Dazu gehören:
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 451–452.