Im Umland der schnell wachsenden und verkehrsgünstig gelegenen Stadt wird Wein angebaut, besonders in Lodi. Der Wein wird hier industriell hergestellt. Auch Spuren des Goldrausches, vor allem in Murphys, San Andreas und Angeles Camp sind zu finden.
Die Stadt, ursprünglich Tuleburg genannt, ist eine Gründung des deutsch-amerikanischen Unternehmers Carl David Weber, der sich dort 1845 ankaufte und die ersten Häuser errichten ließ. Weber gab ihr nach Robert F. Stockton, einem Offizier des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs, ihren heutigen Namen.[3]
In den letzten Jahren war die Stadt mit einem wirtschaftlichen Niedergang und mit der US-Immobilienkrise konfrontiert, die hier besonders zuschlug. 2009 war Stockton auf der Forbes-Liste der gefährlichsten Städte der Vereinigten Staaten auf Platz fünf.[4] 2011 war sie auf der Forbes-Liste der elendsten Städte der Vereinigten Staaten auf Platz 1.[5] Die Arbeitslosenquote betrug rund 16 %.
Am 26. Juni 2012 informierte ein Vertreter der Stadt, Verhandlungen mit Gläubigern seien gescheitert. Am 28. Juni 2012 erklärte die Stadt Stockton die Insolvenz und stellte Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 9 des Konkursrechts.[6][7][8]
Ab Februar 2019 führte während der Amtszeit des Bürgermeisters Michael Tubbs die Stockton Economic Empowerment Demonstration (S.E.E.D.) ein wissenschaftlich begleitetes Projekt über die Auswirkung eines Bedingungsloses Grundeinkommens durch. Über einen Zeitraum von 24 Monaten erhielten 125 per Zufall ausgewählten Einwohner der Stadt 500 USD pro Monat, ohne jeglichen Verpflichtungen. Die Mittel dazu stammten teilweise vom Economic Security Project[9], eine private Förderinitiative, die vom Facebook-Mitbegründer Chris Hughes mitgetragen wird, sowie von vielen anderen Organisationen und Privatspendern.[10][11] Ein Zwischenbericht über die positiven Auswirkungen des Programms in den ersten 12 Monaten wurde im März 2021 vorgelegt.[12]
Sonstiges
Der in Stockton ansässige Radiosender KWG hatte bis Mitte der 1990er Jahre eine Sendeantenne verwendet, die von Holztürmen getragen wurde. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 29,8 Jahre, der Anteil der Hispanics 32,5 %.
↑Roland Paul: Carl David Weber - Ein Pionier des Westens.In: Roland Paul, Karl Scherer (Hrsg.): Pfälzer in Amerika. Palatines in America (= Schriften zur Wanderungsgeschichte der Pfälzer 40), Kaiserslautern 1995, S. 196–198