Stillingia
Stillingia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die etwa 30 Arten kommen in gemäßigten bis tropischen Gebieten hauptsächlich in der Neuen Welt vor. Stillingia sylvatica wurde in der Volksmedizin genutzt[1]. BeschreibungErscheinungsbild und BlätterStillingia-Arten sind meist aufrechte, einjährige bis ausdauernde[2] krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von bis zu 2 Meter erreichen. Seltener sind es Halbsträucher oder Sträucher, nur Stillingia acutifolia und Stillingia oppositifolia wachsen als kleine Bäume[3]. Der Milchsaft ist klar oder milchig[2]. Die Pflanzenteile sind kahl[3]. Die meist wechselständig und an der Sprossachse relativ weit voneinander entfernten oder selten gegenständig bis wirtelig angeordneten[3] Laubblätter sind gestielt. Die einfachen, je nach Art dünnen bis häutigen oder ledrigen (nur bei Stillingia diphtherina) bis fleischigen[3] Blattspreiten besitzen einen glatten oder gezähnten Blattrand und an der Spreitenbasis zwei Drüsen. Die winzigen[2] Nebenblätter sind fadenförmig und drüsig[3]. Blütenstände und BlütenStillingia-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blüten stehen in seiten- oder endständigen, ährigen Gesamtblütenständen zusammen[2]. In einem zymösen Teilblütenstand gibt es nur eine männliche, aber verschieden viele weibliche Blüten[3]. Die Hochblätter besitzen Drüsen[2]. Die eingeschlechtigen Blüten sind mehr oder weniger radiärsymmetrisch[2]. Es sind keine Kronblätter vorhanden. Die Kelchblätter sind meist frei. Die männlichen Blüten besitzen einen zweilappigen Kelch und zwei Staubblätter.[2] Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz[3]. Die weiblichen Blüten besitzen drei in der Knospe überlappende Kelchblätter oder sie sind reduziert bis nicht vorhanden. Der oberständige Fruchtknoten ist selten zwei-, meist dreikammerig. Je Fruchtknotenkammer ist nur eine hängende, anatrope Samenanlage vorhanden[3]. Die drei Griffel sind fast frei. Früchte und SamenDie selten zwei-, meist dreilappigen, septizidalen Kapselfrüchte zerfallen in selten zwei, meist drei einsamige Teilfrüchte[3]. Die Samen sind gepunktet. Der Embryo besitzt zwei breite und abgeflachte Keimblätter (Kotyledonen)[3]. Systematik und VerbreitungDie Gattung Stillingia wurde 1767 von Carl von Linné in Systema Naturae, 12. Auflage, Band 2, Seiten 611 und 637 behandelt und in der als unabhängiger Anhang zu diesem Werk[4] gleichzeitig erschienenen Carl von Linné: Mantissa Plantarum, Band 1, S. 19 unter der Autorenschaft von Alexander Garden erstbeschrieben. Ein Synonym für Stillingia Garden ex L. ist Gymnostillingia Müll. Arg.[5][6] Der Gattungsname Stillingia ehrt den englischen Botaniker Benjamin Stillingfleet (1702–1771).[3] Johann Friedrich Klotzsch stellte diese Gattung in die Tribus Hippomaneae. Die nah verwandte Gattung Sapium (Sapium-Arten sind verholzende Pflanzen, bei denen die Kelchblätter immer verwachsen sind) wurde von einigen Autoren mal in die Gattung Stillingia gestellt und dann wieder nicht. Rogers (1951) gliederte diese Gattung in mehrere Untergattungen.[3] Die Gattung Stillingia gehört zur Subtribus Hippomaninae aus der Tribus Hippomaneae in der Unterfamilie Euphorbioideae innerhalb der Familie der Euphorbiaceae.[5] Die etwa 26 Arten kommen in gemäßigten, warmen, subtropischen bis tropischen Gebieten hauptsächlich in der Neuen Welt vor. Die Ausnahmen sind: drei Arten sind in Madagaskar und eine Art auf Réunion, Mauritius, Fidschi und in Malesien heimisch. Die Arten, deren Areale dem Äquator am nächsten sind, gedeihen nur in oberen Höhenlagen. Das Verbreitungsgebiet reicht nach Norden bis zum 38. Breitengrad im südlichen Kansas und nach Süden bis in die Sierra de Cordoba in Argentinien.[3] Es gibt etwa 26 Stillingia-Arten:[7]
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Stillingia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Portal di Ensiklopedia Dunia