Staatsschuldenquote in FrankreichDie Staatsschuldenquote Frankreichs ist eine Kennzahl. Man berechnet sie wie folgt: Staatsschulden Frankreichs zum Ende des Jahres X geteilt durch das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr X mal 100. Frankreichs Staatsschuldenquote liegt seit 2003 über 60 Prozent; dies verstößt gegen eines der EU-Konvergenzkriterien („Maastricht-Kriterien“).[1] Zum 31. März 2015 betrugen die Staatsschulden 2.089,4 Milliarden Euro und die Staatsschuldenquote Frankreichs 97,5 %.[2] Entwicklung seit 2006Die Staatsschuldenquote Frankreichs stieg von 2007 bis 2013 stetig an:
Faktoren für die hohe Nettoneuverschuldung der französischen Regierungen (2007 bis 2012 unter Staatspräsident Nicolas Sarkozy, seit der Präsidentschaftswahl im Mai 2012 unter François Hollande)
waren eine Finanzkrise, eine Wirtschaftskrise im Jahr 2009 (das BIP sank um 2,94 %[3]) und die Hoffnung, mit höheren Staatsausgaben die Wirtschaft Frankreichs ankurbeln und die hohe Arbeitslosenquote senken zu können (→ Deficit spending). Damit verstieß Frankreich mehrfach gegen das Maastricht-Kriterium, wonach das jährliche Haushaltsdefizit maximal 3 % des BIP betragen darf. 2012 betrug es 4,9 Prozent und 2013 4,3 Prozent des BIP.[4]
2012 stieg das BIP um 0,33 Prozent, 2013 um 0,36 % und 2014 um 1,16 %.[3] Zum Ende des 2. Quartals 2015 lag die französische Staatsschuldenquote gemäß Eurostat bereits bei 97,7 % bei einem gestiegenen Schuldenstand von 2.105,7 Mrd. Euro.[5] Damit liegt sie weiterhin oberhalb der durchschnittlichen Quoten für die Eurozone (92,2 %) und für die Europäische Union (87,8 %, jeweils zum 30. Juni 2015).[5] Graphische DarstellungPrognoseGemäß der World Economic Outlook Database des Internationalen Währungsfonds vom Oktober 2014 soll die Staatsschuldenquote Frankreichs 2017 einen Höchststand von 99,0 % erreichen und in den Jahren 2018 und 2019 etwas sinken. Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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